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US-Raumsonde sichert Gesteinsproben von Asteroid Bennu

US-Raumsonde sichert Gesteinsproben von Asteroid Bennu

30.10.2020, 07:37
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Nach einer Panne hat die US-Raumsonde «Osiris-Rex» ihre Mission zur Sammlung von Gesteins- und Staubproben auf dem Asteroiden Bennu erfolgreich abgeschlossen. Die Proben seien in einer Kapsel verstaut worden, teilte die US-Weltraumbehörde Nasa am Donnerstag mit.

Die Sonde war in der vergangenen Woche nach vierjähriger Reise durch das All für wenige Sekunden auf dem rund 330 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Himmelskörper gelandet, um Gesteinsproben einzusammeln. Allerdings nahm sie nach Angaben der Nasa zu viel Probenmaterial auf, so dass sich der Deckel des Sammelarms nicht mehr vollständig schliessen liess. Ein Teil des eingesammelten Materials ging verloren.

«Wir sind zuversichtlich, dass wir noch Hunderte Gramm der Probe haben, die wir zur Erde zurückbringen können», sagte der leitende Wissenschaftler der Mission, Dante Lauretta, am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz. «Auch wenn mein Herz wegen des teilweisen Verlusts der Probe zerbricht, war es dann doch auch ein ziemlich cooles wissenschaftliches Experiment.»

Die Nasa-Forscher machten sich wegen der Verlustpanne daran, die Probe deutlich schneller als geplant sicher zu verstauen, was schliesslich in der Nacht zum Donnerstag gelang. Ursprünglich war dieses Manöver erst für den 2. November geplant gewesen.

Wieviel von der Probe verloren gegangen sei, lasse sich bislang nicht genau messen, sagte Lauretta. Wahrscheinlich sei der Auffangbehälter direkt nach dem Asteroiden-Manöver voll gewesen, habe also rund zwei Kilogramm Staub und Geröll enthalten. Die nun sicher verstaute Probe enthalte aber derzeitigen Schätzungen zufolge immer noch mehr als ein Kilogramm. In rund drei Jahren soll die Probe zurück zur Erde geschickt werden.

Die Mission soll zum Verständnis der Entstehung unseres Sonnensystems beitragen. Bennu wurde aus 500'000 bekannten Asteroiden ausgewählt - wegen seiner mit rund 490 Meter Durchmesser idealen Masse und weil er durch Teleskope betrachtet von einer Sandschicht überzogen schien, welche die Probenentnahme erleichtert hätte.

Ende 2018 zeigten Bilder des Asteroiden allerdings, dass er in Wirklichkeit von Felsen überzogen ist. Die Nasa-Forscher suchten daher lange nach einem geeigneten Landepunkt für «Osiris-Rex». Im März soll die Raumsonde ihre Rückreise beginnen. Ihre Ankunft auf der Erde ist für September 2023 geplant. (sda/afp/dpa)

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Bilder, die das Weltraumteleskop Hubble gemacht hat
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Bilder, die das Weltraumteleskop Hubble gemacht hat

Bild: AP Photo/NASA
quelle: ap nasa
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Asteroid verglüht über Botsuana
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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Cpt. Jeppesen
30.10.2020 11:01registriert Juni 2018
Tolle Aktion!
Missions-Ziel war 60 Gramm zu sammeln. Mit 1000 Gramm sind sie nun wirklich gut bedient :-)
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Der Buchstabe I (Zusammenhang wie Duschvorhang)
30.10.2020 08:54registriert Januar 2020
Wir schiessen Roboter auf Asteoriden, die mehrere hundert millionen Kilometer weit im all mit fast 100'000 km/h (27.77 m/s) durch das All fliegen und landen sie danach wieder sicher auf der Erde.

What a time to be alive.
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5
Das Interstate-System der USA ist sooo befriedigend – aber leider nur auf den ersten Blick
Die Nummerierung der Interstate Highways, der wichtigsten Fernstrassen in den USA, ist in der Theorie wunderbar logisch, doch die Umsetzung lässt leider vielerorts zu wünschen übrig. Zumindest aus Sicht von Perfektionisten.

Neulich während einer Recherche für ein komplett anderes Thema: Auf der Social-Media-Plattform X wird mir ein Post mit den folgenden beiden Karten angezeigt. Sie zeigen den Verlauf der Interstate Highways, des Autobahnnetzes der USA. «Sehr befriedigend. Gut gemacht, zufälliger US-Beamter», schreibt der X-User dazu.

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