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Plastikmüll: Erfinder von «The Ocean Cleanup» gesteht Probleme ein.

epa07004831 A handout photo made available by The Ocean Cleanup on 08 September 2018 shows The Ocean Cleanup System 001 floating in the lagoon in front of the assembly yard, in Alameda, California, US ...
«The Ocean Cleanup» beim Stapellauf in Alameda, Kalifornien (September 2018). Bild: EPA/THE OCEAN CLEANUP

Dieser 24-Jährige wollte den Pazifik von Plastikmüll säubern – das klappt (noch) nicht

15.12.2018, 04:4015.12.2018, 07:45
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Das System «The Ocean Cleanup» zur Säuberung des Pazifiks von Plastikabfall funktioniert noch nicht. Knapp zwei Monate nach dem Start habe die Anlage noch kein Plastik eingesammelt, sagte ein Sprecher des Projekts der Nachrichtenagentur DPA.

Sie fange das Plastik zwar ein, aber halte es nicht fest. Der Initiator des Projekts, der Niederländer Boyan Slat, sprach von unvorhergesehenen Problemen, die man aber in den Griff bekommen werde.

Die Organisation hatte bereits vor einigen Wochen von Problemen berichtet. Eine Lösung sei noch nicht gefunden. Das System bewege sich zu langsam im Wasser, sagte Sprecher Jan van Ewijk. «Der genaue Grund dafür ist noch nicht deutlich.» In Computermodellen und Tests sei das Problem nicht aufgetaucht

Die Anlage besteht aus einer 600 Meter langen Röhre in U-Form. Daran ist ein drei Meter langer Vorhang befestigt, der den Abfall in dem U festhalten soll. Der Plastikmüll soll von Schiffen abgeholt und zur weiteren Verarbeitung an Land gebracht werden.

Damit «The Ocean Cleanup» funktioniert, muss das System den Betreibern zufolge schneller durch das Wasser treiben als die Plastikteile, die es einfangen soll. Möglicherweise bremsten aber Wind und Wellen das System ab, sagte der Sprecher. Eine andere Erklärung für den ausbleibenden Erfolg sei, dass die Enden der Röhre wellenförmige Bewegungen verursachten, die das System abbremsen.

Der Abfallfänger war Anfang September aus der Bucht von San Francisco aufs offene Meer zum Great Pacific Garbage Patch (etwa Grosser Pazifikabfallfleck) geschleppt worden. Bei diesem Strömungswirbel sollen sich nach Schätzungen von Wissenschaftlern 1.8 Billionen Plastikteile sammeln. Am 17. Oktober war die Anlage gestartet. (sda/dpa)

Plastikmüll im Meer

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Plastikmüll im Meer
Plastikmüll ist tödlich. (Bild: myplasticfreelife.com)
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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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G.
15.12.2018 08:14registriert Dezember 2014
Sie werden es in den Griff kriegen!

Toi, Toi, Toi
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chnobli1896
15.12.2018 08:31registriert April 2017
Immerhin wird erwas versucht 👍
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Markus97
15.12.2018 10:48registriert August 2018
Rückschläge gibts immer, wenn man so ein ehrgeiziges Projekt entwickelt.

Das System wurde ja sogar absichtlich mit einem Anker abgebremst, weil man eher damit gerechnet hat, das es sich zu schnell bewegt. Das sollte kein allzu grosses Problem sein. Alles gute in Zukunft!
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