Grösser, natürlicher und spektakulär. So etwa lässt sich der neue Elefantenpark im Zürcher Zoo beschreiben. Am nächsten Samstag wird er mit speziellen Thailandtagen offiziell für das Publikum eröffnet. Hier finden Sie die wichtigsten Facts über den Kaeng Krachan Elefantenpark.
Mit 5000 Quadratmetern ist das Elefantenhaus halb so gross wie die Masoala-Halle. Die gesamte Park-Anlage ist mit 11'000 Quadratmetern rund sechsmal so gross wie die alte Elefanten-Anlage.
Der neue Kaeng Krachan-Elefantenpark trägt den Namen des grössten Nationalparks in Thailand. Der Zoo Zürich unterstützt dort Projekte zum Schutz des Asiatischen Elefanten. Etwa 200 wilde Elefanten leben im knapp 3000 Quadratkilometer grossen Nationalpark-Gelände
in der Provinz Phetchaburi an der Grenze zu Myanmar. Der Zoo Zürich engagiert sich vor Ort für die Vergrösserung des Lebensraums der Elefanten, die Zurückdrängung von Wilderei und vor allem auch für Lösungen der Mensch-Elefant-Probleme. Für Elefanten ungefährliche Schutzanlagen sollen die Ernte thailändischer Bauern schützen. Im neuen Park machen Bildungselemente auf die «Mensch-Elefant-Konflikte» aufmerksam.Mit den Elefantenkühen Chandra, Indi, Farha, Ceyla-Himali, Leitkuh Druk und dem Elefantenbullen Maxi leben heute sechs Dickhäuter im Zoo. Der neue Park bietet Platz für insgesamt zehn Elefanten. Das ist auch nötig: Elefantenmama Indi erwartet Nachwuchs. Auf der Webseite des Zoos kann man raten, wann der Geburtstermin sein wird. Neben Maxi wird zudem bald ein zweiter Bulle im Elefantenpark einziehen.
In der neuen Anlage erhalten die Elefanten viel mehr Beschäftigung: Sie können ihr Futter selber suchen, sie dürfen duschen, schwimmen und rennen. Aber auch für die Besucher bietet der Park einige Attraktionen: Unter anderem ein Unterwassereinblick durch eine Glasscheibe, das Thaihaus, wo die Elefanten-Fütterung stattfindet und der Pranburi-Kiosk mit Thai-Spezialitäten.
Das Dach des Elefantenhauses ist imposant: Das gewölbte Konstrukt aus 600 Fichten- und Tannenplatten kommt ohne einen einzigen Stützpfeiler aus und wiegt insgesamt 1200 Tonnen. 72 Fenster lassen viel Tageslicht in den modernen Stall hinein. Auf dem Dach wird Regenwasser gesammelt und für die Bodenbewässerung verwendet. «Wir haben unseren Elefanten keinen Luxuspalast gebaut, aber wir haben ihnen ein gutes und nachhaltiges Haus konstruiert», sagt Dr. Robert Zingg, Senior Kurator im Zoo Zürich. Beheizt wird die Halle durch eine Holzschnitzelheizung.
Die Dickhäuter verbrauchen massenhaft Wasser. Nicht nur als Durstlöscher – schon alleine dafür benötigen sie bis zu 200 Liter – sondern auch zur Regulierung der Körpertemperatur. Über 800'000 Liter Badewasser stellt der Zoo den Elefanten dazu zur Verfügung. Elefanten sind gute Schwimmer. In der neuen Parkanlage entdecken die Zoo-Tiere diese Fähigkeit ganz neu.
Die Baukosten, die der Zoo vor allem durch Spenden und ohne öffentliche Gelder finanziert hat, betragen über 40 Millionen Franken. «Vor allem die Badeanlagen und das Dach waren komplexe Bauvorhaben, die mehr gekostet haben, als wir angenommen hatten», sagt Zoo-Direktor Alex Rübel.
Mit Spenden von einem bis zu einer Million Franken unterstützen 5'500 Einzelspender mit Schenkungen und Legaten das Projekt. Dazu kamen Schenkungen von Zoofäscht und der Tiergarten-Gesellschaft. Projektsponsoren sind die Firmen Holcim, Sika, Mettler-Toledo und Schindler-Aufzüge.
Über drei Jahre betrug die Bauzeit. Spatenstich war im Juli 2011.