Wissen
Schweiz

Vor 220 Millionen Jahren lag die Schweiz am Meer und die USA lagen neben Marokko

Vieles hätte anders kommen können

Vor 220 Millionen Jahren lag die Schweiz am Meer und die USA lagen neben Marokko

07.12.2014, 07:5708.12.2014, 10:39
Mehr «Wissen»
Die politischen Grenzen von heute auf der Landmasse Pangaeas: Neue Perspektiven und überraschende Nachbarschaften. (Für Smartphone-Nutzer: Hier klicken für Grossansicht.)
Die politischen Grenzen von heute auf der Landmasse Pangaeas: Neue Perspektiven und überraschende Nachbarschaften. (Für Smartphone-Nutzer: Hier klicken für Grossansicht.)Karte: Massimo Pietrobon

Wie wäre es, wenn die Schweiz am Meer läge? Es würde nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Tourismusindustrie enorm verbessern, sondern wäre auch die physische Erfüllung einer Forderung der Jugendbewegung in den Achtzigerjahren nach einem erweiterten Horizont: «Nieder mit den Alpen! Freie Sicht aufs Mittelmeer!» 

Detailansicht: Hier befände sich die Schweiz in Pangaea. 
Detailansicht: Hier befände sich die Schweiz in Pangaea. Karte: Massimo Pietrobon

Tatsächlich hatte das Gebiet, auf dem sich heute die Eidgenossenschaft breitmacht, einst eine Küste. Und die Alpen gab es damals noch nicht. Vor 220 Millionen Jahren sah die Weltkarte noch deutlich anders aus als heute: Nahezu die gesamte Landmasse des Planeten bildete einen einzigen Kontinent, den Superkontinent Pangaea

Seit der deutsche Geologe Alfred Wegener (1880-1930) seine Theorie der Kontinentalverschiebung publizierte, weiss man, dass die Kontinentalplatten nicht fest an Ort bleiben, sondern umherwandern. Dabei sind in der Erdgeschichte schon mehrmals sogenannte Superkontinente entstanden, die fast die gesamte Landmasse der Erde umfassten: Rodinia zum Beispiel, oder Pannotia. Der letzte Superkontinent Pangaea existierte etwa vor 300 bis 150 Millionen Jahren.

Animiertes GIFGIF abspielen
Pangaea zerbricht, die heutigen Kontinente bilden sich.Gif: Wikipedia/Tbower

Wenn die USA an die arabische Welt grenzen

Der italienische Blogger Massimo Pietrobon hat sich die Mühe gemacht, die heutigen politischen Grenzen so gut wie möglich auf die Landmasse Pangaeas zu übertragen. Seine Karte eröffnet neue Perspektiven und zeigt überraschende Nachbarschaften: So würden die USA direkt an Marokko und Mauretanien grenzen – und damit an die arabische Welt. Tibet hingegen wäre sehr weit von China entfernt. 

Die afroamerikanische Bevölkerung in der Neuen Welt wäre wiederum unmittelbar mit den Gebieten verbunden, aus denen ihre Ahnen als Sklaven entführt wurden. Was die Briten dazu sagen würden, dass ihre Heimat keine Insel mehr wäre, wollen wir uns lieber nicht ausmalen. Wer weiss, vielleicht wäre dann immerhin ihr Verhältnis zur Rest-EU besser. 

Mehr zu Pangaea (engl.).Video: Youtube/Khan Academy
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Untersuchung entlastet UNRWA: Verändert sich so alles? Ein Überblick
Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA sei von Hamas-Terroristen infiltriert, behauptete Israel im Januar. Viele Staaten, auch die Schweiz, setzten ihre Hilfszahlungen daraufhin aus. Nun hat eine unabhängige Untersuchung keine Belege für Israels Anschuldigungen finden können. Was bedeutet dieses Resultat? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Anfang Jahr forderte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass die Vereinten Nationen (UN) das Mandat des Palästinenserhilfswerks UNRWA beendet. Gemäss Israel sei die Organisation von Hamas-Terroristen unterwandert. Ihr Geheimdienst habe Belege, die beweisen würden, dass zwölf UNRWA-Mitarbeitenden sich aktiv am terroristischen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 beteiligt zu haben.

Zur Story