Wissen
Schweiz

Kosten des Klimawandels könnten 2070 in die Billionen gehen

Klimawandel
Forscher haben ausgerechnet, was die Klimaerwärmung kostet und wie viel durch die Einhaltung der Pariser Klimaziele gespart werden könnte: Es sind Billionen.Bild: shutterstock

Kosten des Klimawandels könnten 2070 in die Billionen gehen

Der Klimawandel könnte uns teuer zu stehen kommen. Wie teuer, haben Forscher nun ausgerechnet – und die Zahl ist immens.
05.10.2020, 09:1505.10.2020, 09:16
Mehr «Wissen»

Die Kosten des Klimawandels könnten in die Billionen gehen. 2070 könnten sie weltweit bereits 5.4 Billionen US-Dollar betragen. Die Senkung der Erderwärmung von 4.4 auf 2 Grad gemäss Übereinkommen von Paris würde die Kosten um zwei Drittel auf 1.8 Billionen senken.

Das haben Forscher des University College London und der Nichtregierungsorganisation Carbon Disclosure Project (CDP) berechneten.

Zum Ende des nächsten Jahrhunderts, im Jahr 2200, könnten die Kosten sogar die Schwelle von mehr als 30 Billionen US-Dollar erreichen, weil beispielsweise Naturkatastrophen zu immer verheerenderen Schäden führen dürften. Zugrunde liegt dieser Berechnung ein «Weiter-wie-bisher»-Szenario mit einem ähnlichen Ausstoss von Treibhausgasen, das bis zum Ende dieses Jahrhunderts zu einer Erderwärmung von 4.4 Grad führen würde.

Das internationalen Klima-Abkommen von Paris besagt, dass die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad gehalten werden soll. Dies ist das alternative Szenario, für das die Forscher in London die Kosten berechnet haben: Würde die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts also zwei Grad betragen, lägen die Kosten im Jahr 2070 demnach bei 1.8 Billionen US-Dollar und würden sich danach weiterhin auf einem ähnlichem Niveau bewegen. Das «Weiter-wie-bisher»-Szenario würde also bereits 2070 rund dreimal so hohe Kosten produzieren – 2200 lägen sie dann sogar rund 17-mal höher.

Kosten sind mal ein anderer Blickwinkel

«Gesetzgeber, Unternehmen und die Finanzbranche sollten proaktiv in die Bekämpfung des Klimawandels investieren, um diese hohen Kosten für drohende Schäden zu vermeiden», appelliert Carole Ferguson vom Carbon Disclosure Project.

Anders als viele andere Studien fokussiert die Untersuchung aus London nicht auf die drohenden Umweltschäden, sondern lediglich auf die Kosten, die dadurch zu erwarten sind – etwa für den Wiederaufbau von Städten, die von Naturkatastrophen getroffen werden. Dies liefere ein wichtiges Argument für politische Entscheider, schreiben die Forscher – da diese auch die Wirtschaft ihrer Staaten im Blick behalten müssen. (cki/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Braunalgen verpesten Meere von der Karibik bis nach Afrika
1 / 11
Braunalgen verpesten Meere von der Karibik bis nach Afrika
Von wegen weisser Strand und tief blaues Meer: In Cancun, Mexiko, sind die Strände kilometerlang mit Braunalgen bedeckt.
quelle: ap/ap / israel leal
Auf Facebook teilenAuf X teilen
explain it und watson erklären den Klimawandel Teil 1
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
25 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Stinkstiefel
05.10.2020 10:08registriert Juni 2015
Kosten im Jahr 2200 ausgerechnet? Heute ist doch nicht der 1. April.

Mit solcher Kaffeesatzleserei schadet man eigentlich nur der seriösen Forschung.
3324
Melden
Zum Kommentar
25
Industrielle Revolution 2.0: Künstliche Intelligenz könnte für den Mittelstand ein Segen sein
Der Computer hat Millionen von Menschen in niedrig qualifizierte Dienstleistungsjobs gedrängt. Die Künstliche Intelligenz könnte ein Segen sein.

Künstliche Intelligenz (KI) wird nicht Millionen von Menschen arbeitslos machen, sondern bietet eine einzigartige Chance, sagt David Autor vom Massachusetts Institute of Technology. Der Wirtschaftsprofessor stellt in einem Essay die These auf: «KI könnte helfen, den Mittelstand wieder aufzubauen.» Blogger und Ökonom Noah Smith formuliert es zugespitzt: Der Computer habe den Durchschnittsmenschen geschadet, nun bringe KI die «Rache der Normalos».

Zur Story