Das war knapp. Wie BBC berichtet, sind Trümmerteile der chinesischen Rakete unmittelbar bei den Malediven in den indischen Ozean gekracht.
Die Überreste einer für den Bau der chinesischen Raumstation genutzten Rakete sind nahe der Inselgruppe der Malediven in den Indischen Ozean gestürzt. «Der grösste Teil» sei beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht und zerstört worden, teilte Chinas Raumfahrtprogramm am Sonntag mit. Zuvor war die Rakete noch über dem Nahen Osten am Himmel gesehen worden und dann über der Arabischen Halbinsel in die Erdatmosphäre eingetreten.
Chinese rocket lands in Indian Ocean near Maldives#ChineseRocket pic.twitter.com/8bhKPj9gD5
— Milind Jadhav🇮🇳🕉️ (@jadhav_milind28) May 9, 2021
Der Wiedereintritt der 21 Tonnen schweren Hauptraketenstufe war «unkontrolliert», wie westliche Experten sagten. So war vor dem Risiko gewarnt worden, dass Überreste über bewohnten Gebieten niedergehen und Schäden anrichten könnten.
Die neue, besonders tragfähige Rakete vom Typ «Langer Marsch 5B» hatte am 29. April das 22 Tonnen schwere Modul «Tianhe» (Himmlische Harmonie) ins All gebracht. Es soll den Hauptteil der chinesischen Raumstation bilden. Der Chef der US-Raumfahrtbehörde NASA, Bill Nelson, übte deutliche Kritik an China. Raumfahrtnationen müssten die Gefahren für Menschen und Eigentum auf der Erde durch den Wiedereintritt von Raumfahrtobjekten minimieren und möglichst grosse Offenheit hinsichtlich solcher Operationen demonstrieren. «Es ist eindeutig, dass China verantwortliche Standards hinsichtlich seines Raumfahrtmülls nicht erfüllt hat», hiess es in seiner Erklärung.
Dass die Trümmer in den Ozean stürzen würden, sei «statistisch immer am wahrscheinlichsten» gewesen, schrieb der Experte Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge (US-Bundesstaat Massachusetts) auf Twitter. «Es scheint, als wenn China das Spiel gewonnen hat (es sei denn, wir bekommen Nachrichten über Trümmer auf den Malediven). Aber es ist nach wie vor rücksichtslos.»