In China und im Gebiet des Fruchtbaren Halbmondes beginnen die Menschen, mit Sicheln aus Feuerstein Getreide zu sammeln. Irgendwann lässt jemand einen Getreidebrei zu lange stehen. Er beginnt zu gären ... eine Art Bier entsteht.
Nachgewiesen werden dem Bier ähnliche Substanzen zum ersten Mal auf dem Gebiet der heutigen Türkei. In der Tempelanlage von Göbekli Tepe entdecken Archäologen entsprechende Hinweise.
Gleich geht's weiter mit der Geschichte des Biers, vorher ein kurzer Hinweis ...
Kein Rausch ohne Gesetz: Die älteste Bierschankordnung der Welt stammt aus dem 18. Jahrhundert vor Chr. Sie ist Teil des Codex Hammurapi, einer babylonischen Ansammlung von Rechtssprüchen. Älter ist die erste Abbildungen von biertrinkenden Sumerer: Sie stammt aus dem 3. Jahrtausend v. Chr.
Archäologen finden in Deutschland Spuren von Hopfen in einem antiken Kelch. Der Kelch stammt aus dem 6. Jahrhundert. Richtig durchgesetzt hat sich das Hopfenbier aber erst rund 900 Jahre später.
Die Mönche brauen Bier zuerst für den Eigenbedarf und für die hungrigen Besucher. Später verkaufen sie ihr qualitativ hochwertiges Bier preiswert. Den bürgerlichen Brauereien ist das ein Dorn im Auge. Teilweise wird deshalb der Verkauf von Klosterbier verboten.
Weil sich die Menschen über qualitativ schlechtes Bier beklagen, erlässt Herzog Wilhem IV. von Bayern das Reinheitsgebot. Die bayerische Landesordnung von 1516 erlaubt für das Brauen des Bieres ausschliesslich Gerste, Hopfen und Wasser. Weizen und Roggen sind dem Bäcker vorbehalten. Das heutige Reinheitsgebot ist leicht grosszügiger. Es erlaubt: Malz, Hopfen, Hefe und Wasser. Es gilt in ganz Deutschland für untergäriges Bier.
Die Brauindustrie der Schweiz kommt mit der Industrialisierung so richtig in Schwung. Die Dampfeisenbahn sorgt für einen schnelleren Transport zwischen Getreideanbauern, Bierbrauern und Händlern, Kühlgeräte für eine Lagerung des Bieres ohne Qualitätsverlust.
Vor dem zweiten Weltkrieg schliessen sich fast alle Brauereien der Schweiz im Bierkartell zusammen. Es erlaubt eine umfassende Marktregulierung. 56 Jahre besteht es, erst 1991 wird es zerschlagen.
1990 gibt es in der Schweiz 32 Brauereien. Nach dem Ende des Bierkartells schiesst die Zahl in die Höhe: 2017 sind es bereits 869 registrierte Brauereien. Sie stellen über 1000 verschiedene Biere her.