Die Türkei kämpft mit einem massiven Müllproblem. So werden jährlich nur elf Prozent der gesamten Abfallmenge recycelt.
Die Bosporus-Metropole Istanbul geht neue Wege, damit der Wiederverwertungs-Anteil steigt. Als Pilotprojekt hat die Stadtverwaltung bei drei U-Bahnstationen Recyclingautomaten für Leergut installiert. Wer genug Flaschen oder Büchsen mitbringt, kriegt eine Gratis-Fahrt.
«Ich bringe jeden Tag meine Plastikflaschen, die ich früher in den Müll geworfen hätte. Dies ist ein sehr gutes Projekt», sagt eine Rentnerin zum Merkur.
Die Istanbuler Behörden wollen das Pilotprojekt rasch ausweiten. Umweltaktivisten fordern die Erdogan-Regierung schon lange auf, endlich mehr für das Recycling zu tun. Bisher landet der überwiegende Teil des türkischen Mülls ungenutzt in der Deponie. Oder noch schlimmer, er wird wild in der Natur oder im Meer entsorgt.
So erreicht die Türkei auf dem Umweltindex des Yale-Zentrums für Umweltrecht bloss den 108. von 180 Plätzen. Auf dem ersten Platz liegt übrigens die Schweiz.
(amü)