Den Gürtel enger schnallen war mal einfacher.
Bild: Shutterstock
02.10.2015, 07:4802.10.2015, 07:55
Es ist nicht fair: Wenn es ums Abnehmen geht, mussten unsere Eltern weniger dafür tun, um ihre Kilos purzeln zu lassen als wir. Zu diesem Schluss kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie aus den USA, die im Magazin «Obesity Research & Clinical Practice» veröffentlicht wurde.
Forscher der York University untersuchten die Ernährungsgewohnheiten von 36'400 Menschen zwischen 1971 und 2008 sowie die Bewegungs-Profile von 14'419 Probanden zwischen 1988 und 2006.
Sie kamen zu einem überraschenden Schluss: Jemand, der im Jahr 2006...
- ... gleich viele Kalorien zu sich nahm
- ... mit dem gleichen Verhältnis an Hauptnährstoffen (Fett, Eiweiss, Kohlenhydrate)
- ... gleich viel Sport trieb
- ... gleich alt war
... wie jemand im Jahr 1988, hatte einen Body-Mass-Index, der im Durchschnitt 2,3 Punkte höher war. In der heutigen Zeit sind die Menschen also rund 10 Prozent schwerer als die, die in den Achtzigern gleich aktiv waren und sich gleich ernährten.
Woran liegt es?
Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Es dürfte mit dem veränderten Lebensstil zu tun haben – deswegen ist auch nicht klar, inwiefern sich diese Resultate in die Schweiz übertragen lassen. Unsere Lebensart unterscheidet sich in einigen Aspekten von der der US-Amerikaner.
Studienleiterin Jennifer Kuk präsentiert bei The Atlantic einige Hypothesen, warum es heute schwieriger ist, abzunehmen:
- Menschen sind heutzutage mehr Chemikalien ausgesetzt, die sich auf das Gewicht auswirken könnten: Pestizide, Flammhemmer, Substanzen in Lebensmittelverpackungen – das alles könnte unsere hormonellen Prozesse beeinflussen.
- In den USA hat der Gebrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten dramatisch zugenommen. Viele Antidepressiva stehen mit einer Gewichtszunahme in Verbindung.
- Die Art der Bakterien im Magen könnte sich seit den Achtzigerjahren verändert haben. Diese beeinflussen die Gewichtszunahme. So essen die Menschen heute etwa viel mehr Fleisch – das wirkt sich auf die Mikrobiome in unserem Körper aus.
(rey)
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