09.02.2017, 17:3009.02.2017, 17:37
Maschinengewehrabteilung der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika.bild: bundesarchiv
Tansania will von Deutschland eine Entschuldigung und Wiedergutmachung für während der Kolonialzeit begangenes Unrecht fordern. Dabei geht es um die brutale Niederschlagung der Maji-Maji-Revolte von 1905-1907 im damaligen Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania.
Ein Deutscher vor seiner Farm in Deutsch-Ostafrika.bild: bundesarchiv
Karte von Deutsch-Ostafrika.bild: gemeinfrei
«Wenn andere Länder für Kriegsverbrechen entschädigt werden, wieso nicht wir», fragte am Donnerstag der mit Aussenpolitik befasste Abgeordnete Cosato Chumi. Verteidigungsminister Hussein Mwinyi hatte am Mittwoch im Parlament erklärte, das Aussenministerium werde prüfen, wie in der Sache am besten vorzugehen sei.
Zehntausende getötet
Bei der Niederschlagung des Aufstandes kamen Zehntausende Menschen ums Leben. Die meisten starben an Hunger oder Krankheiten in Folge des Konfliktes. Die Schätzungen reichen von 75'000 bis 300'000 Opfer.
Tansania will mit seiner Forderung offenbar den Anstrengungen von namibischen Stämmen folgen, die Opfer der Kolonialherrschaft im damaligen Deutsch-Südwestafrika (das heutige Namibia) geworden waren. Nachfahren der Hereros und Nama haben jüngst vor einem US-Gericht gegen Deutschland auf Schadenersatz geklagt.
Die Original-Bildbeschreibung aus dem «Brockhaus» von 1911: «Der Kilimandscharo. Landschafts- und Kulturbild, im Vordergrunde Negerhütten und Trägerkarawane der deutschen Schutztruppe.»bild: gemeinfrei
Die deutsche Regierung verhandelt derzeit über eine Einigung mit der namibischen Regierung. Ziel ist es unter anderem, eine gemeinsame Sprachregelung für die Grausamkeiten zu finden, die Historiker als ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts bezeichnen.
Das Bild «Schlacht bei Mahenge» von Wilhelm Kuhnert.bild: gemeinfrei
(sda/dpa)
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Als Namibia noch Deutsch-Südwestafrika hiess und eine Kolonie war, liessen sich Tausende Reichsbürger in dem afrikanischen Land nieder. Ihre Spuren sind heute fast verwischt: Die verfallenen Gebäude sind stumme Zeugen jener Tage.
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Auf der Tschuktschen-Halbinsel im Osten Sibiriens, 1970er: Ein sowjetischer Soldat fütterte während einer militärischen Expedition die verhungernden Eisbären mit Kondensmilch. Er öffnete jeweils die Dosen und reichte sie den Tieren.
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London, 1935: Padaung-Frauen aus Myanmar, auch als «Giraffen-(Hals)-Frauen» bezeichnet, betrachten einen königlichen Garden. Legen die Frauen ihren Halsschmuck nach jahrelangem Tragen ab, werden die Striemen und Quetschungen am Hals und die hängenden Schultern sichtbar. Da der Panzer lange wie eine Stütze wirkt, können die Frauen ihren Kopf nur unter Anstrengung aufrecht halten und kaum drehen. Der Muskelschwund ist unübersehbar, die Gefahr, sich bei einem Sturz das Genick zu brechen, erhöht. Während sich die Halsmuskulatur aber rasch wieder erholt, sind die Deformationen des Skeletts irreversibel.
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Krefeld, Deutschland, März 1945: Im Zuge der Entnazifizierung Deutschlands montierten amerikanische, britische und russische Soldaten Strassenschilder ab und ersetzten sie durch andere. Auch öffentliche Plätze wurden umgetauft.
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Soldaten der Schweizer Armee auf dem 3436 Meter hohen Col Durand, mit Blick aufs Matterhorn, 1940. Das Schweizer Reduit ist ein System aus militärischen Verteidigungsanlagen in den Schweizer Alpen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde es zum Inbegriff des Widerstands der Schweiz gegen das Deutsche Reich. bild: imgur History Porn Teil VIII: Geschichte in 22 Wahnsinns-Bildern
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Die Münchner oder Bayerische Räterepublik war im April 1919 der Versuch, im fünf Monate zuvor ausgerufenen Freistaat Bayern eine sozialistische Republik nach rätedemokratischem Muster durchzusetzen. Nach dem bayerischen König waren Ende 1918 auch alle weiteren Monarchen und herrschenden Fürsten der deutschen Teilstaaten, einschließlich des deutschen Kaisers Wilhelm II., gestürzt worden. Anfang Mai nahm die Reichswehr München ein und beendete gewaltsam die Räterepublik. Über 2000 vermutete oder tatsächliche Anhänger der Räterepublik verloren ihr Leben oder wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Im Bild: Ein deutscher Kommunist wird in München exekutiert. bild: imgur ...
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Wenn man an Sport denkt, kommen Bilder der modernen Sportarten hoch: Fussball, Rennvelos, Rugby und Skifahren. Doch was ist eigentlich mit dem lange verklärten Mittelalter? Gab es damals schon Sport und ist dieser für den Raum der heutigen Schweiz vergleichbar mit modernen Wettbewerben?
Zur Frage, ob Sport im Mittelalter und darüber hinaus bereits praktiziert wurde, ist eine lang anhaltende Debatte auszumachen: Modernisten gegen Traditionalisten, quasi. Erstere sagen, Sport sei erst mit der Industrialisierung, der damit verbundenen Freizeitgestaltung und der Säkularisierung entstanden. Erst ab dem 19. Jahrhundert hätten Menschen sportliche Wettbewerbe bestritten, einheitliche Regeln erfunden und sich in Clubs und Vereinen organisiert.