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Der Mindestlohn der Bürger reicht nicht überall für einen Burger

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Mindestlöhne: Vergleich Schweiz-EU

Der Mindestlohn der Bürger reicht nicht überall für einen Burger

Mit dem von den Gewerkschaften geforderten Stundenlohn von 22 Franken kann man in der Schweiz mehr als drei Big Macs kaufen. Doch Mindestlohn ist nicht gleich Mindestlohn. In fünf europäischen Staaten können sich die Bürger mit dem landesüblichen Stundenlohn gar kein Fleischbrötchen leisten.
22.04.2014, 14:19
Gelöschter Benutzer
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Die Einkommensdebatte polarisiert zurzeit die Schweiz. 22 Franken Stundenlohn, wie ihn die Initianten der Mindestlohn-Vorlage fordern, klingt nach viel. In Deutschland wird momentan über die Anhebung des niedrigsten Stundenlohns auf 8.50 Euro (10.35 Franken) diskutiert. Was ist ein solches Salär wirklich wert?

Das zeigt der Big-Mac-Index exemplarisch. Dieser gibt weltweit den Preis für einen Burger an. Vergleicht man den kleinsten Stundenlohn mit dem Big-Mac-Preis im jeweiligen Land, erhält man ein gutes Gefühl dafür, dass 22 Franken nicht überall gleich weit reichen. 

watson hat die Kaufkraft in 16 Ländern Europas überprüft, in denen Mindestlöhne existieren oder gefordert werden. So viel vorab: Ein doppelt so hoher Mindestlohn heisst nicht, dass man sich hierzulande auch doppelt so viele Big Macs (BM) kaufen kann wie im Ausland.

1. Schweiz: 3,38 BM

Exakt 3,38 Big Macs kann man sich mit 22 Franken hierzulande kaufen. Ein doppelt so hoher Mindestlohn wie im Ausland ergibt somit nicht automatisch doppelt so viel Fleisch. Denn in der Schweiz sind die Big Macs mit Abstand am teuersten.

2. Niederlande: 2,69 BM

Wenn die Bewohner Amsterdams Hunger haben, wird ihr Mindestlohn von 11.09 Franken für 2,69 Hamburger reichen. 

3. Frankreich: 2,57 

Die Französinnen können sich mit 11.60 Franken an 2,57 Burgern gütlich tun.

4. Irland: 2,56 BM

Die Einwohner auf der grünen Insel können sich mit einem Mindestlohn von 10.53 Franken genau 2,56 Stück leisten.

5. Luxemburg: 2,44 BM

Mit den höchsten Mindestlöhnen der EU reicht es nur zu 2,44 Burgern. Grund sind die teuersten Big Macs der Union.

6. Belgien: 2,35 BM

Mit fast dem gleichen Mindestlohn wie die Holländer kriegen die Flamen und Wallonen nur 2,35 Stück, da die Fleischbrötchen dort so teuer sind.

7. Grossbritannien: 2,22 BM

Die Briten haben einen Mindestlohn von 9.05 Franken. Damit reicht es für 2,22 Big Macs.

8. Deutschland: 2,08 BM

Bei unseren nördlichen Nachbarn wird der Mindestlohn wohl bald angehoben. Die umgerechnet 10.35 Franken reichten aber gerade mal für 2,08 Bulettenbrötchen. Denn nur die Schweiz und Luxemburg haben höhere Preise als Deutschland.

9. Griechenland: 1,12 BM

Mit einem Mindeststundenlohn von 4.08 Franken gibt es nur 1,12 Rindshackbrötchen als Abwechslung zu Gyros und Moussaka. Eine grosse Zäsur zu Deutschland.

10. Spanien: 1,09 BM

Sollte es nach dem Besuch des Camp Nou noch für einen Besuch im Fast-Food-Tempel reichen, gibt es für den spanischen Mindestlohn von 4.76 Franken 1,09 Hamburger.

11. Polen: 1,06 BM

Mit einem Stundenlohn von CHF 2.81 gibt es genau 1,06 Stück. Dies, weil der Burger nirgendwo sonst so billig ist.

12. Portugal: 0,99 BM

In Porto erhält man zwar mit 3.56 Franken den höheren Mindestlohn als in Polen. Es reicht aber knapp nicht für einen ganzen Big Mac (0,99).

13. Estland: 0,78 BM

Ein Mindestlohn von 2.59 Franken reicht im Baltikum nicht mal für einen Burger. Exakt 0,78 Stück sind es. Das Leben ist in Tallinn relativ teuer.

13. Tschechien: 0,78 BM

Big Macs kosten in Prag praktisch gleich viel wie in Litauen. Weil der Mindestlohn aber höher ist, kann man sich trotzdem 0,78 Burger leisten.

15. Ungarn: 0,71 BM

In Budapest gibt es nur einen Mindestlohn von 2,37 Franken. Dies reicht in der ungarischen Hauptstadt für 71 Prozent eines Big Macs.

16. Litauen: 0,70 BM

In Vilnius nützt es nichts, wenn die Hamburger relativ wenig kosten. Mit dem tiefsten Mindestlohn der Untersuchung kriegt man nur 0,70 Hamburger.

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