Wer sich in Peking ein Auto zulegen möchte, sollte sich die Sache zweimal überlegen. Denn ist das Fahrzeug erst mal da, stellt sich die Frage, wo man es abstellen kann. Und bei diesem Problem fängt die eigentliche Investition erst richtig an: Da es in Peking viel zu viele Autos gibt, sind Parkplätze praktisch unbezahlbar geworden.
Wie das Wirtschaftsmagazin Quartz berichtet, bezahlt man beim Kauf eines unterirdischen Parkplatzes in einem Apartmenthaus im Zentrum Pekings umgerechnet rund 147'000 Franken. Auch ausserhalb sieht es nicht viel besser aus: 48 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt der Preis für einen Parkplatz noch immer bei knapp 30'000 Franken.
Dass es in Peking deutlich weniger Parkplätze als Autos gibt, ist nichts Neues – doch das Problem nimmt immer weiter zu: Laut Quartz sind in Peking inzwischen 7,5 Millionen Autofahrer unterwegs, vor zwei Jahren sollen es noch fünf Millionen gewesen sein. Hinzu kommt: In keiner anderen Metropole ist das Strassennetz im Verhältnis zur Gesamtfläche der Stadt so klein wie in Peking.
Das Platzproblem und die steigenden Parkplatzpreise kennt man auch in der Schweiz – wenn auch in einem deutlich geringeren Mass: Eine Studie der hat ergeben, dass es in kaum einem anderen europäischen Land so wenig öffentliche Parkplätze gibt wie in der Schweiz. Auf 1000 Personenwagen kommen hierzulande gerade mal 84 öffentliche Abstellplätze. Mobilitätsakademie
Laut den Machern der Studie gebe es hierzulande zwar viele Privat- und Dienstparkplätze, die mangelnden öffentlichen Abstellflächen würden sich dennoch deutlich bemerkbar machen: Über ein Drittel des Verkehrsaufkommens in Schweizer Innenstädten werde durch die Parkplatzsuche verursacht.
Dass Parkplätze in der Schweiz ein seltenes Gut und deshalb entsprechend teuer sind, zeigen weitere Studien: Die Online-Park-Gemeinschaft parkatmyhouse.com hat ein Städte-Ranking anhand der Parkgebühren erstellt: Dabei landet Zürich auf dem vierten Platz der teuersten Städte weltweit. Laut Focus zahlt man hier 36,70 Euro für einen Tag (umgerechnet circa 45 Franken). Vor Zürich liegen gemäss dieses Rankings nur noch London, Tokio und Stockholm.
Auch am Flughafen Zürich zahlt man deutlich mehr als andernorts. Laut dem weltweit grössten Statistikportal Statista kostet das günstigste Wochenticket am Flughafen Zürich 86,90 Euro, also umgerechnet 106 Franken. Dieser Preis reiht sich weit oben im Ranking ein, darüber liegen noch Wien, London Heathrow und Paris.
Hinter dem System «Park and Ride» steckt die Idee, dass man sein Auto auf einem speziellen Parkplatz stehen lässt und auf den öffentlichen Verkehr umsteigt. Doch auch dieses System ist laut Statista in Schweizer Städten am teuersten: Zahlt man für ein 24-Stunden-Parkticket (inklusive eines ÖV-Tickets für die jeweilige Stadt) in Prag, Budapest, Luxemburg, Rom, Hamburg, Berlin, Amsterdam, München, Wien oder Stockholm einen Höchstpreis von 3 bis 13 Franken, so liegt der Preis in Genf bei knapp 50 Franken.