Wirtschaft
Schweiz

So stellen sich die Grünen den «grünen Aufschwung nach der Krise» vor

So stellen sich die Grünen den «grünen Aufschwung nach der Krise» vor

30.03.2021, 10:0030.03.2021, 15:45
Mehr «Wirtschaft»
ZUR HEUTIGEN TRENDUMFRAGE DER SRG ZU DEN EIDGENOESSISCHEN ABSTIMMUNGEN VOM SONNTAG, 25. SEPTEMBER 2016, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - A wind turbine above Entlebuch in the  ...
Grün: So wollen die Grünen die Wirtschaft der Zukunft gestalten.Bild: KEYSTONE

Mit Investitionen in den Klimaschutz, den Care-Bereich und die Digitalisierung will die Grüne Partei Schweiz zu einem grünen Aufschwung nach der Corona-Pandemie beitragen. Begleitet werden soll das Impulsprogramm von einer Bildungs- und Umschulungsoffensive.

«Mit unserem Impulsprogramm beschleunigen wir Grüne einen grünen Aufschwung nach der Krise, schaffen klimafreundliche Arbeitsplätze und legen den Grundstein für eine innovative und klimaneutrale Wirtschaft des 21. Jahrhunderts», sagte die grüne Nationalrätin Franziska Ryser (SG) laut Presseunterlagen am Dienstag vor den Medien.

Franziska Ryser, GP-SG, spricht waehrend einer Debatte waehrend der Fruehlingssession der Eidgenoessischen Raete, am Donnerstag, 18. Maerz 2021, im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Franziska RyserBild: keystone

Die Corona-Pandemie hat gemäss der Partei in den vergangenen zwölf Monaten zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt und den Strukturwandel in vielen Branchen weiter beschleunigt. Allein in der Gastronomie seien im vergangenen Jahr 33'000 Arbeitsplätze abgebaut worden.

Darauf könne und müsse die Schweiz mit einem rasch wirksamen strategischen Investitionsprogramm reagieren. Zugleich führten auch die Klimakrise und die Digitalisierung zu tiefgreifenden Veränderungen von Gesellschaft und Arbeitsmarkt. Und die vergangenen Monate hätten die Systemrelevanz des Care-Bereichs offengelegt - gerade in der Pflege und in der Kinderbetreuung.

Im Gegensatz zu Ländern wie Südkorea, Deutschland und den USA habe es die Schweiz bisher jedoch verschlafen, die Ausgaben zur Bewältigung der Corona-Krise mit Investitionen in eine grüne und soziale Zukunft zu verknüpfen, kritisierte die Partei.

11 Milliarden für vier Jahre

Das Impulsprogramm der Grünen sieht Investitionen von 11 Milliarden Franken über vier Jahre vor. Damit könnten tausende neue Jobs in zukunftsträchtigen Branchen geschaffen werden, hiess es.

Zum Erreichen der Klimaziele sollen mit den Investitionen die Förderung von erneuerbarem Strom und die Sanierungsrate von Gebäuden verdoppelt werden. Und die nationale Forschung solle einen Schwerpunkt auf Klima, Energie und grüne Wirtschaft legen.

Weiter will die Partei Care-Dienstleistungen ausbauen. So sollen flächendeckend Tagesschulen geschaffen sowie die Kantone und die Institutionen im Pflegebereich bei der Verbesserung von Arbeitsbedingungen unterstützt werden.

Die Investitionen sollen zudem die digitalen Fähigkeiten von Bund, Kantonen und Gemeinden stärken. Die Grünen plädieren für den Aufbau einer zukunftsfähigen Daten-Infrastruktur und Daten-Governance in der Bundesverwaltung. Auch gemeinwohlorientierte technologische Projekte und Start-Ups sollen gefördert werden, um das Potenzial technologischer Innovation zu nutzen.

Weiterbildung fördern

Die Partei will zudem Weiterbildungen für stellenlose Lehrabgängerinnen und -abgänger fördern, damit sie nicht in der Arbeitslosigkeit landen. Zudem soll das Angebot an Lehrstellen und Hochschulpraktika in der Bundesverwaltung aufgestockt werden.

Neue Berufsperspektiven für Erwachsene sollen mit zusätzlichen Ausbildungszuschüssen für 10'000 Personen sowie mit Bildungsgutscheinen geschaffen werden. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Regula Rytz: «Das Klimaproblem bleibt»
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
37 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
trollo
30.03.2021 12:46registriert Januar 2016
Idyllisches Bild mit einem Windrad. Aber um die grünen Träume zu verwirklichen, braucht es auf dem Höger mindestens 5000 weitere Windräder. Das wird eng...
11647
Melden
Zum Kommentar
avatar
K1aerer
30.03.2021 11:37registriert Mai 2019
Diese Leute werden dann auch diese Bildungsangebote in Anspruch nehmen oder sollte diese nur zu einer staatlichen Ideologie werden?
7028
Melden
Zum Kommentar
avatar
Mehmed
30.03.2021 10:20registriert Januar 2016
nicht zu vergessen der zwang zur gender*sprache und beibehaltung/förderung der diskriminierung von männern. das grüne programm beinhaltet noch etliche punkte mehr.
184145
Melden
Zum Kommentar
37
Warum so politisch? Wir müssen ändern, wie wir über 4-Tage-Wochen und Co. reden
Reden wir in der Schweiz über New Work, also neue Formen des Arbeitens, wird die Diskussion sofort politisch. Dabei sollten wir die Wissenschaft einfach in Ruhe dazu forschen und die Unternehmen ihre Wege finden lassen.

Ich stelle mir gerade vor, wie ich vor 50 Jahren meinen Job erledigt hätte. Alleine für diesen Artikel hätte ich mich in ein Archiv begeben müssen. Dann hätte ich mir Notizen gemacht, wäre zurück an meinen Arbeitsplatz und hätte in meine Schreibmaschine getippt. Wäre ein Tippfehler aufgetaucht, wovon ich schwer ausgehe, hätte ich das Blatt entfernen, den Fehler mit Tipp-Ex überstreichen und das Papier wieder einsetzen müssen. (So zumindest stellt man sich das als Gen Y vor.)

Zur Story