«Ich habe Angst, das Geld zu verlieren!» ist einer der Hauptgründe die ich immer wieder von Frauen höre, wenn wir darüber sprechen, warum sie sich nicht trauen, zu investieren. Viele haben, ähnlich wie Valentina, am Anfang Fehler gemacht.
Andere haben schon mal Geld verloren, oder wissen nicht, wo sie anfangen sollen. Und selbstverständlich ist gerade jetzt, wo es auf den Märkten drunter und drüber geht, die Unsicherheit noch grösser.
Ich treffe oft Frauen, die im normalen Leben sehr viele Risiken auf sich nehmen, aber wenn es um ihr eigenes Geld geht, sind sie plötzlich unheimlich vorsichtig. Was heisst denn eigentlich Risiko, wenn es um Geld geht?
Das ist im Leben so und auch wenn es um Geld geht. Aber wenn du deine Einstellung zu Risiko und deinen Risikotypen bei der Geldanlage kennst, kannst du bewusst entscheiden, welcher Weg für dich und dein Geld der richtige ist.
Risiko ist eine Situation, in der man möglichen Gefahren ausgesetzt ist. Warum sollte jemand Risiken eingehen? Weil man für die potenzielle Gefahr und deren mögliche Nachteile eine Gegenleistung erwartet. Ähnlich verhält es sich mit Investitionen. Geld befindet sich quasi in einem magischen Dreieck zwischen Liquidität, Risiko und Rendite.
Grundsätzlich gibt es keine «ideale» Anlagemöglichkeit, die alles optimiert.
Eine hohe Renditechance geht in der Regel mit einem erhöhten Risiko einher und/oder schränkt die Liquidität ein. Eine Geldanlage mit hoher Sicherheit ermöglicht hingegen keine riesige Rendite.
Das heisst, es gilt vor allem herauszufinden, welche Ziele dir am wichtigsten sind. Dabei spielt deine Risikobereitschaft und deine Risikofähigkeit eine Rolle.
Es gibt ganz unterschiedliche Wege, wie man den Risikotyp ermitteln kann und jede Bank oder Finanzanbieter hat ein bisschen eine andere Methode. Grob gesehen kann man drei Arten von Risikotypen unterscheiden:
Aus deinem Risikotyp lässt sich dann die Grobrichtung für deine Anlagestrategie ermitteln. Das Wichtigste ist die richtige Mischung. Verschiedene Banken und Robo-Advisors unterscheiden zum Beispiel vier bis sechs Risikoprofile und bauen darauf dein Portfolio auf. Eine mögliche Grobaufteilung nach den oben genannten drei Typen zeigt dieser Artikel.
Frauen sind nicht per se konservative Investoren als Männer. Sie haben jedoch einen anderen Bezug zu Risiko. So legten z.B. nur 15% der Haushalte, in denen eine Frau für die Finanzen verantwortlich war, Geld in Wertpapiere an – war ein Mann verantwortlich, waren es 22%. Wenn Frauen allerdings Wertpapiere hielten, investierten sie anteilsmässig ähnlich wie Männer (ca. 30%).
Eine breitangelegte Studie in Deutschland fand heraus, dass Frauen vor allem vorsichtiger sind, weil sie weniger Geld zur Verfügung haben.
Da Frauen im Vergleich zu Männern oft tiefere Einkommen und eine längere Lebenserwartung haben, muss ihr Geld länger reichen. Sie müssen deshalb längerfristig anlegen und in Erwägung ziehen, trotz kleineren Vermögen mehr Risiko in Kauf zu nehmen, denn das grösste Risiko ist, nichts zu tun.
Wie man mit Risiken umgeht, ist sehr individuell. Wichtig ist, dass man sich wohl fühlt und versteht, wie sich Entscheidungen auf die zukünftigen Erträge auswirken können.
Wie gehst du mit Risiken um? Bist du eher ein aggressiver oder konservativer Investor oder hast du dein Geld sogar unter der Matratze? Teile deine Erfahrung, denn Finanzbildung geht uns alle an.