Die reichsten Privatmenschen und Unternehmer der Welt leiden nicht mehr unter den finanziellen Folgen der Corona-Krise . Innerhalb von neun Monaten haben die Reichsten der Welt mit ihrem Vermögen wieder ihr Vor-Corona-Hoch erreicht.
Ganz anders sieht es dagegen für die ärmeren Menschen auf der Welt aus: Sie werden die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zehn Jahre spüren. Das zeigt der am Montag veröffentlichte Oxfam -Report «The Inequality Virus», für den unter anderem 295 Wirtschaftswissenschaftler aus 79 Ländern befragt wurden.
Nach den Daten der Nichtregierungsorganisation löste die Corona-Pandemie die grösste Jobkrise seit 90 Jahren aus. Hunderte Millionen von Menschen verloren ihre Arbeit oder ihr Einkommen in den letzten Monaten.
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Gleichzeitig macht ein kleiner Prozentteil Gewinn: Das Vermögen der zehn reichsten Männer der Welt ist seit Februar 2019 – trotz der Pandemie – um fast eine halbe Billion US-Dollar auf 1.12 Billionen US-Dollar gestiegen, berichtet Oxfam. Alleine dieser Gewinn würde ausreichen, um die gesamte Weltbevölkerung zu impfen und weltweit Menschen davor zu bewahren, dauerhaft in die Armut abzurutschen.
Das hat Folgen: 87 Prozent der befragten Wissenschaftler erwarten Oxfam zufolge, dass die Einkommensungleichheit in ihrem Land als Folge der Pandemie zunehmen oder stark zunehmen wird. «Besonders alarmierend ist, dass zwei Drittel der Ökonom meinen, ihre Regierung habe keine Strategie zur Bekämpfung der Ungleichheit», schreibt die Organisation.
Die Ungleichheit zeige sich auch bei den Geschlechtern. So seien Frauen stärker von den Folgen und Risiken der Corona-Krise betroffen als Männer. Frauen seien häufiger im Gastgewerbe als Männer angestellt und damit akuter davon bedroht, ihren Job zu verlieren.
Zudem arbeiteten sie häufiger im Gesundheitssektor und hätten daher ein höheres Risiko, an Covid-19 zu erkranken. 56 Prozent der befragten Ökonomen nehmen daher an, dass die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in ihren Ländern durch die Corona-Pandemie verschärft werde.
Auch die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu sterben, ist ungleich verteilt. So berichtet Oxfam, dass in den USA knapp 22'000 Schwarze und Latinos noch lebten, wenn sie genauso häufig in Folge einer Corona-Infektion sterben würden wie weisse Menschen.
«Kurzfristig braucht es eine Steuerpolitik, die Unternehmen und Superreiche angemessen an der Finanzierung unseres Gemeinwesens beteiligt», fordert die NGO in einer Pressemitteilung. Es sei genug Geld vorhanden, um die Folgen der Krise weltweit zu schultern. «Hätte man die Extragewinne der 32 globalen Konzerne, die im vergangenen Jahr trotz Pandemie die grössten Zuwächse hatten, mit einer einmaligen Steuer belegt, wären 104 Milliarden US-Dollar zusätzlich verfügbar», so Oxfam.
Mikrotransaktionssteuer
Robotersteuer
Erbschaftssteuer ab 5 Mio für alle, auch direkt verwandte
Weltweit einen Minimalen Unternehmenssteuersatz
Etc.
Lange geht das nicht mehr gut...
Das haben übrigens auch die klugen Milliardäre mit einem Resten an Gewissen wie Richard Branson und Warren Buffet erkannt: Sie fordern höhere Steuern für sehr reiche Menschen, weil die „trickle down“ Theorie spätestens seit Corona nur noch Makulatur ist.
Guter Artikel zum Thema - aber auch bezeichnend welche Milliardäre sich weiterhin gegen Steuererhebungen wehren: Blocher, Gates, Schmidheiny und viele andere mehr.
Artikel siehe 1. Kommentar