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Ärger für die UBS in Hongkong – wegen eines Schweine-Kommentars

Ärger für die UBS in Hongkong – wegen eines Schweine-Kommentars

14.06.2019, 15:4615.06.2019, 10:38
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The UBS Mobile Banking app, an e-banking application by Swiss bank UBS, photographed on a smart phone in Zurich, Switzerland, on January 5, 2016. (KEYSTONE/Christian Beutler) 

Die UBS Mobile Banking  ...
Bild: KEYSTONE

Der flapsige Kommentar eines Ökonomen der Schweizer Grossbank UBS hat nun Folgen für das Institut in China: Der Broker Haitong International, Hongkong-Tochter des chinesischen Brokers Haitong Securities, hat ihre Geschäftsbeziehungen mit der UBS aufgekündigt.

Das bestätigte die Finanzfirma am Freitag. «Es gibt keinen klaren Zeitplan, um die Zusammenarbeit wieder aufzunehmen, das ist eine Entscheidung des Managements», erklärte Haitong. Zuvor hatte der Chef des Instituts, Lin Yong, den Schritt über eine Chat-Nachricht angekündigt.

Hintergrund ist ein Kommentar des Chefökonoms der UBS-Vermögensverwaltungssparte, Paul Donovan. Er sprach in einem am Mittwoch veröffentlichten Podcast über höhere Konsumentenpreise aufgrund einer in China grassierenden Krankheit bei Schweinen: «Spielt das eine Rolle? Es ist wichtig, wenn du ein chinesisches Schwein bist. Es ist wichtig, wenn man gerne Schweinefleisch in China isst», sagte er.

Das hatte in der chinesischen Finanzbranche einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. UBS hatte sich daraufhin entschuldigt - doch einige Firmen hatten die Entschuldigung nicht angenommen. Zwar hat bislang kein anderes Unternehmen seine Geschäftsbeziehung zur UBS aufgekündigt. Doch der chinesische Wertpapier-Verband empfahl ihren Mitgliedern am Freitag, Donovan nicht mehr zu zitieren oder zu Veranstaltungen einzuladen.

Der Ökonom liess Anfragen für einen Kommentar unbeantwortet. Die Publikation «The Paper» berichtete, er werde vorübergehend von seinen Aufgaben bei der UBS entbunden, um für eine Untersuchung zur Verfügung zu stehen.

China ist für die Schweizer Grossbank ein wichtiger Markt, in dem sie sich auch künftig gute Geschäfte erhofft. (aeg/sda/awp/reu)

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quelle: keystone / martin ruetschi
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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Donald
14.06.2019 17:32registriert Januar 2014
Könnt ihr vielleicht noch erklären was das Problem damit ist oder wie dies interpretiert wird?
766
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D(r)ummer
14.06.2019 16:10registriert Mai 2016
Was Ökonomen nicht in die Berechnung einfliessen lassen...?

Sich selbst.
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