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Seit sieben Jahren abgelaufene Süssigkeiten und tonnenweise verdorbener Fisch

Lebensmittelkontrolle in Italien

Seit sieben Jahren abgelaufene Süssigkeiten und tonnenweise verdorbener Fisch

Schimmel und Parasiten: Kurz vor Weihnachten hat die italienische Polizei tonnenweise Gammel-Nahrungsmittel sichergestellt. Insgesamt 120 Tonnen Back- und Milchwaren, Fisch, Obst und Gemüse sowie Süssigkeiten wurden beschlagnahmt.
23.12.2014, 16:3323.12.2014, 16:48
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Bei der Operation «Sichere Weihnachten» wurden bei mehr als 2000 Kontrollen Geschäfte und Warenhäuser in ganz Italien untersucht, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. 20 Prozent der kontrollierten Läden verstiessen demnach gegen Hygienevorschriften oder hatten Nahrungsmittel als «hausgemacht» ausgezeichnet, obwohl sie industriell hergestellt waren. Mehr als 650 Menschen wurden angezeigt, es wurden Strafen in Höhe von 670'000 Euro verhängt.

Die Liste der sichergestellten Waren ist lang. So fanden die Kontrolleure nach Medienangaben Süssigkeiten, deren Haltbarkeit seit bis zu sieben Jahren abgelaufen war. Die Süssigkeiten werden in Italien traditionell am 6. Januar für Kinder in Strümpfen versteckt. 

Verdorbene und falsch deklarierte Waren

Produkte wurden als «Bio» ausgezeichnet, wie zum Beispiel ein Öl mit «Amalfi-Zitronen», das aber gar nicht bio war. Zudem flogen Geschäfte auf, die verdorbene oder schlechte Zutaten unter andere Lebensmittel mischten. 

In Mailand konzentrierten sich die Ermittler auch auf die «Chinatown»-Gegend, wo sie fast 2500 Kilo Fisch und Fleisch fanden, das von Parasiten befallen oder falsch gelagert war. In Turin flog eine Firma auf, die unverkäufliche Waren als Geschenkkörbe für Weihnachten vermarktet hatte, hauptsächlich im Ausland.

Ernährung ist Hauptthema an der Weltausstellung 2015 in Mailand

Landwirtschaftsminister Maurizio Martina erklärte, der Fund zeige, dass die Lebensmittelkontrollen im Land funktionierten. Italien wolle dennoch im kommenden Jahr – mit Blick auf die Expo in Mailand – ein europäisches Forum zum Kampf gegen Betrug mit Nahrungsmitteln ins Leben rufen. Die Weltausstellung konzentriert sich auf das Thema Ernährung. (sda/dpa)

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