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Uber erhielt letztes Jahr rund 3000 Meldungen zu sexueller Gewalt

3000 Meldungen zu sexueller Gewalt bei Uber – auch in der Schweiz

Der Taxidienst Uber veröffentlicht Zahlen zu Meldungen, die bei ihnen zu sexueller Gewalt eingegangen sind. Auch in der Schweiz werden solche Fälle registriert.
06.12.2019, 09:5106.12.2019, 14:35
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Der Fahrdienstvermittler Uber hat im Jahr 2018 in den USA mehr als 3000 Meldungen über sexuelle Gewalt, einschliesslich Vergewaltigung, erhalten. Dies steht in Relation zu den rund 1.3 Milliarden Fahrten in den USA im gleichen Jahr.

Im Vergleich zum Jahr 2017 bedeute dies ein Rückgang von rund 16 Prozent in den fünf schwerwiegendsten Kategorien von sexuellen Übergriffen, teilte Uber am Donnerstag (Ortszeit) zudem mit.

ARCHIVBILD ZUR MK DER UNIA ZUM THEMA PLATTFORM-ARBEIT --- Un chauffeur Uber en greve montre que sont application Uber est mise hors connexion, lors d'une manifestation devant le siege genevois d& ...
Sexuelle Übergriffe und andere Bedrohungen sind ein vergleichsweise grosses Problem für die schnell wachsende Fahrdienstleistungsbranche.Bild: KEYSTONE

Dabei seien die Risiken für die Fahrgäste genauso gross, wie jene für die Fahrer, hiess es weiter.

Uber zufolge wurden 99.9 Prozent der 2.3 Milliarden vermittelten Fahrten in den USA in den Jahren 2017 und 2018 ohne Sicherheitsvorfälle beendet.

«Ich vermute, dass viele Leute überrascht sein werden, wie selten diese Vorfälle sind. Andere werden verständlicherweise aber denken, dass sie immer noch zu verbreitet sind», teilte Uber-Chef Dara Khosrowshahi mit. Sexuelle Übergriffe und andere Bedrohungen sind ein vergleichsweise grosses Problem für die schnell wachsende Fahrdienstleistungsbranche.

Keine Zahlen zu Meldungen in der Schweiz

In der Schweiz ist Uber in Basel, Genf, Lausanne und Zürich aktiv. Auch hierzulande bekommt Uber Meldungen über sexuelle Gewalt. Wie viele es sind, könne man noch nicht mitteilen, sagt Uber-Sprecherin Luisa Elster zu watson. Sie würden zwar erfasst, doch man habe sie noch nicht ausgewertet – das sei aber in Planung. «Die Massnahmen und Abläufe bei einer solchen Meldung sind jedoch in der Schweiz dieselben», sagt Elster. Ein geschultes Team höre sich beide Seiten an und gebe dann intern Handlungsempfehlungen ab. «Wir ermutigen die Opfer, Anzeige zu erstatten und helfen dann bei der polizeilichen Arbeit mit GPS-Daten, Fotos oder In-App-Kommunikation den Fall zu klären», sagt Elster.

Mit der USA habe Uber jetzt einen Anfang gemacht. Der Report sei freiwillig erfolgt und basiere nicht auf einem Gerichtsfall. «Wir glauben, dass diese Veröffentlichung nötig war, wenn wir die Sicherheit verbessern wollen», sagt Elster. Die Ehrlichkeit und Transparenz sei in diesem Fall höher gewertet als die negative Schlagzeilen. «Es ist wichtig, dieses Thema nicht zu tabuisieren.» Uber erhoffe sich, dass nun andere Fahrdienstleister nachziehen.

(sda/reu/jah)

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4 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bazoo
06.12.2019 06:48registriert Februar 2017
Bitte? Das wars..? Deswegen schreibt ihr einen Artikel...? 🤔😅 Etwas mehr Infos wären irgendwie schon schön gewesen.
Frage mich ob diese Probleme bei normalen Taxis auch so oft vorkommen oder ob das nur bei Uber so ist... und was gedenkent Uber dagegen zu unternehmen..?
Fragen Uber Fragen😂
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FoxSinBan
06.12.2019 11:32registriert Oktober 2019
3000 auf 1.2 mia das ist schon echt gut da könnten sich andere Branchen gerne daran orientieren.

Jedoch sind auch diese 3000 zuviel, aber auf 0 wird es man leider nie ganz bringen.
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Tesla plant Massenentlassung – angeblich trifft es jeden 10. Angestellten
Tesla hat laut Medienberichten vor, im grossen Stil Stellen zu streichen. Weltweit soll die Belegschaft radikal reduziert werden.

Der E-Autohersteller Tesla plant offenbar, weltweit mehr als 10 Prozent aller Stellen zu streichen. Das berichtet das «Handelsblatt» unter Berufung auf ein internes Schreiben des Autobauers. Von dem Abbau sollen insgesamt 14'000 Mitarbeiter betroffen sein. «Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen», schrieb Tesla-Chef Elon Musk demnach an die Belegschaft.

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