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Elon Musk reibt sich trotz Verlust die Hände – bald rollen 500'000 Teslas vom Band

FILE - This file image provided by Tesla Motors shows the Tesla Model 3 sedan. Tesla Motors Inc. reports earnings on Wednesday, Aug. 2, 2017. (Courtesy of Tesla Motors via AP, File)
Mit dem Model-3 will Tesla in den Massenmarkt vorstossen.  Bild: AP/Tesla Motors

Elon Musk reibt sich trotz Verlust die Hände – bald rollen 500'000 Teslas vom Band

03.08.2017, 00:2803.08.2017, 07:41
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Der Elektroautobauer Tesla hat die Erwartungen im zweiten Quartal übertroffen und liegt bei der Produktion seines ersten Elektroautos für den Massenmarkt im Plan. Verglichen mit dem Vorjahreswert kletterten die Erträge um 120 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar.

Gleichwohl schreibt Tesla weiter rote Zahlen, wie der Konzern von Tech-Milliardär Elon Musk am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Verlust weitete sich von 293 Millionen Dollar auf 336 Millionen Dollar aus, fiel damit aber dennoch deutlich geringer aus als angenommen.

Batterien als Problem

Die Vorbereitung auf den Model-3-Start kostete Tesla zuletzt viel Geld. Der Wagen ist als erstes Elektroauto für den Massenmarkt gedacht. Am 30. Juni sass das Unternehmen auf Barbeständen von rund drei Milliarden Dollar nach vier Milliarden Dollar zum Ende des Vorquartals. Bei Anlegern kamen die Zahlen gut an, die Aktie stieg nachbörslich zunächst um fünf Prozent.

Tesla hatte seine Absatz-Prognosen für das erste Halbjahr gerade so eingehalten. Der Konzern lieferte gut 47'000 Fahrzeuge des Model S und X aus. Die eigene Vorhersage hatte bei 47'000 bis 50'000 gelegen. Eine Unterversorgung mit neuen Batterien hatte den Fahrzeugbau bis Juni beeinträchtigt. Für das zweite Halbjahr nahm sich Tesla mehr vor.

Tesla-Arbeiter klagen über miese Löhne
Tesla sieht sich inmitten der ersten Auslieferungsphase seines Mittelklassewagens mit wachsenden Beschwerden von Beschäftigten konfrontiert. Sie kritisieren die Löhne und Arbeitsbedingungen. In einem Brief an den Verwaltungsrat des Unternehmens forderten Angestellte nun Auskunft über die Pläne für ihre Gehaltsentwicklung, die Voraussetzungen für Beförderungen und über Arbeitsschutzmassnahmen. Die Löhne in der Tesla-Fabrik sind vergleichsweise gering. Das Startgehalt liegt bei 18 Dollar pro Stunde. Der landesweite Durchschnittslohn in der Autobranche beträgt 25,58 Dollar. (sda)

Model-3 erstmals ausgeliefert

Tesla hat nach früheren Angaben für sein neues Model-3-Fahrzeug mehr als eine halbe Million Vorbestellungen. Am Freitag hatte das Unternehmen die ersten 30 Autos an Mitarbeiter vor dem Werk im kalifornischen Fremont ausgeliefert. Sollte Tesla tatsächlich 500'000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren und absetzen, würde das US-Unternehmen wahrscheinlich Hersteller wie BMW, Mercedes oder Lexus in den USA hinter sich lassen.

In einem Brief an die Aktionäre verkündete Firmenchef Musk nun, dass Tesla auf Kurs sei, alle zuvor ausgegebenen Ziele bei der Fertigung des Model 3 zu erreichen.

Tesla will seine Produktion ab 2018 inklusive der Luxuswagen Model S und Model X auf 500'000 Autos pro Jahr erhöhen. Für 2020 wird die Millionenmarke angepeilt. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr rollten lediglich rund 84'000 Wagen vom Band.

Tesla gilt als Vorreiter in der Produktion von Elektroautos, die unter dem Druck schärferer Klimaschutzvorschriften inzwischen aber auch bei den Platzhirschen der Autobranche in den Fokus gerückt sind. (sda/dpa/reu)

Wie Elon Musk mit Tesla durchstartete

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Wie Elon Musk mit Tesla durchstartete
Tesla Motors, oder kurz Tesla, wurde 2003 von Silicon-Valley-Ingenieuren gegründet. Sie wollten beweisen, dass Elektrofahrzeuge herkömmlichen Autos überlegen sind.
quelle: getty images north america / joe raedle
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