Wirtschaft
Coop

Boykott hat Erfolg: Coop ringt Nestlé Aktionen und tiefere Preise ab

Boykott hat Erfolg: Coop ringt Nestlé Aktionen und tiefere Preise ab

02.05.2018, 12:1402.05.2018, 12:48
Mehr «Wirtschaft»
Coop Nestlé
Gab's nicht mehr im Coop: Diverse Nestlé-Produkte.

Nach wochenlangen Boykotten von Nestlé-Produkten hat sich Nestlé im Streit um künftige Einkaufspreise mit sechs europäischen Einzelhändlern, darunter Coop, geeinigt. Coop will Preisreduktionen an die Kunden weitergeben. Wie hoch diese ausfallen und welche Produkte es betrifft, gibt das Unternehmen indes nicht bekannt.

Die Einigung, die Nestlé mit der Händlerallianz Agecore um Edeka und Coop erzielte, ist das Resultat von mehrwöchigen Verhandlungen, denen Boykotte von Nestlé-Produkten vorangegangen sind. Bei Coop fehlten rund 200 Nestlé-Produkte in den Regalen.

Wie findest du die Rauswurf-Aktion von Coop?

Nestlé teilte mit, sie begrüsse die Tatsache, dass eine ausgewogene Einigung mit Agecore erzielt worden sei, und dass die ganze Palette der Nestlé-Produkte bald wieder bei Coop sowie den anderen Mitgliedern der Europäischen Händlerallianz erhältlich sein würden.

Coop bestätigte die Einigung und gab am Mittwoch bekannt: «Das Ergebnis der Verhandlungen werden wir unseren Kunden weitergeben in Form von grossen, attraktiven Aktionen auf allen Nestlé-Produktegruppen.»

Konkret werde Mitte Mai beispielsweise für zwei Wochen eine grosse Aktion mit bis zu 30 Prozent Rabatt auf über 500 Nestlé-Produkte lanciert. Darunter befänden sich unter anderem die Marken Thomy, Leisi, Mövenpick, Findus und Nescafé.

Substanzielle Aktionen

Eine weitere Promotion in dieser Grösse sei für die kommenden Monate geplant, so Coop. Von einer generellen langfristigen Preisreduktion ausserhalb der Promotionen war keine Rede. Coop-Sprecher Urs Meier erklärt: «Wir investieren den Verhandlungserfolg ganz gezielt dort, wo er für unsere Kunden spürbar ist und am meisten Wirkung für sie hat.»

Dabei fokussiere Coop auf substanzielle Aktionen auf Hunderten von Nestlé-Produkten mit sehr hohen Einsparungsmöglichkeiten für die Kunden.

Coop beabsichtigt, die ausgelisteten Artikel in den nächsten Tagen schrittweise in die Regale zurückbringen.

Um den Druck auf den Schweizer Nahrungsmittelmulti zu erhöhen, hatten die Einzelhändler Nestlé-Produkte aus den Regalen genommen. Deutschlands grösster Lebensmittelhändler hatte sich mit europäischen Partnern wie Intermarché, Coop Schweiz oder Colruyt verbündet, um Nestlé zu Zugeständnissen bei Preisen und Konditionen zu zwingen und so seine Kosten im Einkauf zu senken.

Die Handelsunternehmen um Edeka stehen für ein jährliches Einkaufsvolumen von rund 145 Milliarden Euro. Nestlé hat durch den Boykott nicht näher bezifferte Umsatzeinbussen erlitten. (sda)

Ein globales Thema in den Händen weniger Branchenriesen

Video: srf/SDA SRF

Food! Essen! Yeah!

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
just_a_name
02.05.2018 13:03registriert Januar 2017
Bei der Umfrage fehlt die Option: Gut, da man Nestlé sowieso boykottieren sollte
536
Melden
Zum Kommentar
avatar
DerRaucher
02.05.2018 14:18registriert Januar 2016
Momol! Danke Coop für eine erneute Alibi-Aktion für tiefere Preise. Jetzt gibts die Pizza wahrscheinlich einen Monat lang 50 Rappen günstiger. Aber nicht vergessen, nur im Duopack!
220
Melden
Zum Kommentar
16
Musk soll trotz Massenkündigung bei Tesla zig Milliarden erhalten – und sie heisst es gut
14'000 Menschen stehen beim US-Elektroautobauer vor der Kündigung. Der zweistellige Milliarden-Bonus für den Chef sei aber eine Frage von «Fairness und Respekt», sagt die Chefin des Tesla-Verwaltungsrates. Das Problem: Sie ist alles andere als unvoreingenommen.

Tesla will seine Aktionäre erneut über milliardenschweres Aktienpaket für Firmenchef Elon Musk abstimmen lassen, das von einem Gericht torpediert wurde.

Zur Story