Zahlreiche Umfragen zum Elektroauto haben gezeigt, dass die Batteriekosten von der Öffentlichkeit als einer der gravierenden Nachteile wahrgenommen werden. Der Akku ist das zentrale und teuerste Bauteil des Fahrzeugs, keine Frage. Im Schadensfall kann der Austausch – je nach Batterieleistung – in die tausende, ja gar zehntausende Franken gehen. Hier handelt es sich jedoch um ein Scheinproblem.
Die Lithium-Ionen-Technologie der E-Auto-Batterien kommt auch in den Akkus unserer Smartphones und Laptops zum Einsatz. Derzeit bietet dieser Batterietyp die höchste Energiedichte und die längste Lebensdauer bei akzeptablen Kosten. Lithium-Ionen-Akkumulatoren zeichnen sich neben ihren anderen Vorzügen dadurch aus, dass sich ihre Ladekapazität nicht verringert, wenn sie nicht benutzt werden. Die Steuerungen von Elektrofahrzeugen (und Plug-in-Hybrid-Modellen) verhindern, dass die Batterie komplett entladen bzw. zu 100 % aufgeladen wird, um deren Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit zu erhalten.
Mit einigen Tricks lässt sich die Lebensdauer der Batterie zusätzlich verlängern:
Die Herstellergarantien für Batterien reichen von 4 Jahren/keine Kilometerbegrenzung bis zu 8 Jahren/200'000 km je nach Marke und Modell. Die Garantieleistungen werden gewährt, sobald die Restkapazität der Batterie weniger als 60 bis 70 Prozent beträgt, wohlgemerkt während der Garantiefrist. Soweit die Theorie.
In der Praxis leidet die Batterie eines Elektrofahrzeugs bei jedem Lade- und Entladevorgang. Dieses Phänomen ist uns von Smartphones bestens bekannt. Allerdings geht dieser Prozess aufgrund der Grösse der Autobatterie extrem langsam vonstatten. Tesla nennt für sein Model S einen Kapazitätsverlust von bis zu 5 % auf den ersten 50'000 Kilometern. Mit steigender Kilometerleistung sinkt dieser Wert zunehmend. Bester Beweis hierfür ist Hansjörg von Gemmingen: Der Deutsche hält einen erstaunlichen Rekord. Er hat mit seinem Tesla Model S aus dem Jahr 2013 über eine Million Kilometer zurückgelegt, ohne den Akku zu tauschen. Nissan wiederum hat eigene Tests durchgeführt und mitgeteilt, dass die Nutzungsdauer der Batterie des Leaf zwischen 20 und 22 Jahre beträgt. Das übersteigt die geschätzte Lebensdauer des elektrischen Japaners, und zwar deutlich.
Fahrzeugkomponenten sind starken thermischen und elektrischen Belastungen ausgesetzt. Deshalb kann es zu Schäden an der Batterie kommen. Am häufigsten ist eine Akkuzelle oder ein Modul betroffen. Früher musste aufgrund dieser Unannehmlichkeiten schlicht und ergreifend die komplette Batterie ersetzt werden. Heute sind die meisten Batteriepacks so gestaltet, dass eine Reparatur möglich ist. Ein beträchtlicher Vorteil, kostet eine Reparatur für gewöhnlich doch nur einige hundert Franken, wohingegen ein Austausch mit mehreren Tausend Franken zu Buche schlägt. Renault hat gemeinsam mit dem Logistikunternehmen Galliker 2020 ein Batteriereparaturzentrum in der Schweiz eröffnet. Bislang wurden rund 60 Batterien der mehr als 8000 Elektrofahrzeuge fassenden Renault Flotte in der Schweiz wieder auf Vordermann gebracht.
Wähle ein gemütlicheres Tempo (leider verbraucht ein Elektroauto auf der Autobahn viel Energie)
Auch Verbrenner verbrauchen auf Autobahnen sehr viel Energie. Grund ist hauptsächlich der Luftwiderstand, der sich im Quadrat zur Geschwindigkeit erhöht.
Ziel sollte generell sein, Autobahn vermeiden oder nur etwas schneller als Lastwagen fahren. Der Zeitverlust ist meistens zu verkraften.
Dass hohe Ströme kontraproduktiv sind ist klar (stark beschleunigen, Schnellladen etc.).
Die Batterielebensdauer wird in Zukunft aber wohl kein Problem sein (war sie eigentlich auch bisher nicht wirklich). Tesla verbaut bereits jetzt Akkus die weit mehr als 1 Mio. Kilometer halten. Wie lange hält ein Verbrennungsmotor im Schnitt? 200-300k Kilometer ca.?
Schön, dass was in die Richtung (Reparatur statt Ersatz) geht.
Hoffendlich wird es bald auch für Privatpersonen zugänglich gemacht, nicht nur für die eigene Fahrzeugflotte.
Louis Rossmann würds freuen.