Schon zum dritten Mal in Folge macht der jährliche Sorgenbarometer der Grossbank Credit Suisse deutlich, dass die Altersvorsorge der Bevölkerung am meisten Sorge bereitet. Der Bund gibt in diesem Bereich vieles vor.
So haben die Versicherten zum Beispiel bei der AHV (1. Säule) kaum Einfluss auf den Sparprozess: Der Staat zieht monatlich 8.4 Prozent von den Löhnen ab und verteilt die Einnahmen daraus umgehend an die AHV-Rentner. Ab dem kommenden Jahr sind es 8.7 Prozent. Arbeitgeber und Angestellte teilen sich die Abgaben.
Das tun sie auch bei den Pensionskassen (2. Säule). Dort sparen die Versicherten für sich selbst und haben die Möglichkeit, während der Berufszeit die spätere Altersrente aufzubessern, sofern sie denn wollen.
Die meisten Möglichkeiten bietet die dritte Säule a, die Banken und Versicherungen anbieten. Sie ist nicht ganz so stark durchreguliert wie die andern beiden Vorsorgeeinrichtungen und bietet den Sparern die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Sparstrategien auszuwählen.
Die Arbeitgeber tragen indes in der dritten Säule nichts zum Sparprozess bei. Alle drei Vorsorgeeinrichtungen bringen Steuerersparnisse mit sich.
Darauf sollten Sie bei den Pensionskassen und der dritten Säule achten:
Die Pensionskassen bieten die Option, zusätzlich zu den Lohnabzügen mit Einkäufen das Sparkapital zu erhöhen. Die Höhe der Einkäufe ist begrenzt. Der zu Jahresbeginn verschickte Vorsorgeausweis gibt Auskunft darüber, wie viel Versicherte freiwillig und zusätzlich einzahlen können. Die Kassen machen in der Regel die Versicherten im Herbst auf diese Möglichkeit aufmerksam.
Die Kassen-Einkäufe lassen sich bei den Steuern absetzen. Wer zum Beispiel 10'000 Franken in einem Jahr einzahlt, versteuert 10'000 Franken weniger Einkommen. Deshalb empfiehlt sich, die Einkäufe auf mehrere Jahre zu verteilen, um mehrmals Steuern sparen zu können.
Viele Pensionskassen bieten nebst den Standard-Lohnabzügen Sparpläne mit höheren Beiträgen an. Auch damit lassen sich mehr Kapital und Steuern sparen.
Zahlt ein Kassenversicherter über einen Zeitraum von 30 Jahren jährlich 2000 Franken zusätzlich in seine Pensionskasse ein, macht das einen Zustupf von 60'000 Franken aus. Die Jahresrente fällt dadurch im Mittel um 3300 Franken (Umwandlungssatz 5.5 Prozent) höher aus.
Sie ist die Domäne der Banken und Versicherungen. In diesem und im kommenden Jahr können Sparer, die in einer Pensionskasse versichert und angestellt sind, maximal 6826 Franken pro Jahr in die freiwillige dritte Säule einzahlen. Für Erwerbstätige ohne Pensionskassenanschluss, in der Regel Selbstständigerwerbende, liegt das obere Limit bei 34'128 Franken. Kleinere Beträge sind möglich. Einzahlungen in die dritte Säule sind steuerbefreit, Frist ist der 20. Dezember.
Bei der 2. Säule tragen die Pensionskassen die Risiken der Finanzmärkte. In der dritten Säule a ist es anders, dort schmilzt das Sparkapital der Versicherten, wenn die Finanzmärkte in einen Abwärtssog geraten. Umgekehrt streichen sie Ende Jahr auch den Wertzuwachs ein. Vorsorgeexperten empfehlen darum Risikoscheuen, den Aktienanteil klein zu halten, und den Wagemutigen, den Aktienanteil gut auszuschöpfen.
Die meisten Studien machen deutlich, dass auf lange Zeit Aktien am besten rentieren. Sie empfehlen daher jungen Sparern einen möglichst hohen Aktienanteil im Vorsorgedepot. Diese sollten sich aber genau über die Gebühren der Banken und Versicherungen informieren.
Die Unterschiede sind gross und machen auf Jahrzehnte betrachtet sehr viel aus. Je älter die Sparer, desto mehr Risiken sollten sie in ihren Vorsorgedepots abbauen. Sie können den Aktienanteil herunterfahren und Kapital auf ein Vorsorgekonto verschieben.
Wegen der höheren Verzinsung lohnt sich für junge Leute ein Pensionskassen-Einkauf. Für ältere Versicherte macht er aus steuertechnischen Gründen Sinn. Die 3. Säule a bietet hingegen mehr Flexibilität. Dort bietet sich zum Beispiel eine Auswahlfreiheit von Fonds.
Vorsorge kombiniert mit Versicherungen können vor allem für Familien Sinn machen. Vor Vertragsabschluss aber unbedingt prüfen, wie hoch der Versicherungsschutz ist, der die eigene Pensionskasse bietet, um eine Überversicherung zu vermeiden. Der Nachteil: Nicht alle weisen transparent aus, wie viel der Beiträge in die Vorsorge und wie viel in Versicherungen fliessen.
Junge Leute sollten zuerst das maximum (finanziell) Moegliche in die 3. Saeule einzahlen und bei 30+ Jahren Anlagehorizont in einen Fond mit sehr hohem Aktienanteil und moeglichst tiefen Gebuehren investieren.
Alles andere ist verschenkte Altersrente und macht nur die PK share/stake-holders reich...