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Schön war's am 6. Dezember, als der Samichlaus vorbeikam! Kinderherzen schlugen höher, als er die Chlaussäckli verteilte. Elternherze schlugen höher, als er ab und an eine sanfte Rüge verteilte («Du chönntisch au mal dis Zimmer uufruume!»). Weihnachten, hach. So war's schon immer. So wird's auch immer sein.
Allerdings nur in der Schweiz, das mit dem Samichlaus. Ausserhalb eidgenössischer Grenzen sieht's schon wieder komplett anders aus:
In Grossbritannien etwa heisst der Samichlaus Father Christmas. Und er kommt nicht vom Wald, sondern vom Nordpol. Auf einem Esel geritten kommt er auch nicht und ebenfalls hat er keinen Schmutzli (der schon längst aufgrund zahlreicher Verstösse gegen den Kinderschutz zwangsverwahrt werden müsste) dabei – dafür aber zahlreiche Rentiere, die seinen fliegenden Schlitten durch die Lüfte ziehen. Und dies alles findet nicht am 6. Dezember statt, sondern in der Nacht auf den 25., wenn Father Christmas den Kamin runtersteigt (selbstredend auch in den Häusern, die gar keinen Kamin besitzen) und die Gschänkli um den Christbaum herum verteilt.
Ganz anders läuft es in Holland ab: Dort kommt Sinterklaas weder aus dem Wald noch vom Nordpol, sondern aus Spanien. Die Anreise geschieht per Schiff. Bereits am 5. Dezember ist im Hafen von Amsterdam Ankunft, wo er und sein Gehilfe de Zwarte Piet von einer begeisterten Kinderschar, dem Staatsfernsehen und Antirassismus-Demonstranten (nein, de Zwarte Piet ist gar kein Schwarzer!) begrüsst werden.
Na also! Das Weihnachtsfest ist also gar nicht so global, wie uns das die Kirche und die Coca-Cola-Werbung weismachen wollen. Jedes Land hat da seine sehr spezifischen Traditionen und Gepflogenheiten. Einige davon könnte man aber durchaus bei uns aufnehmen. Zuuuum Beispiel ...
Weihnachten beginnt in Schweden am 13. Dezember mit dem Julfest, dem Tag der Heiligen Lucia. Der ältesten Tochter einer Familie wird die ehrenvolle Aufgabe zuteil, als Heilige Lucia verkleidet durch das Haus zu laufen und die Familienmitglieder zu wecken. Sie und ihre Geschwister bringen dabei ihren Eltern Gebäck ans Bett.
Nicht übel, oder? An Weihnachten werden die Kinder in der Regel ohnehin sowas von verwöhnt. Die könnten auch mal etwas für die Eltern tun!
Am Heiligabend trifft man sich in Kenia traditionell mit der Familie zu einem grossen Festmahl. Danach haben die Kinder zu tun: Sie müssen das Haus reinigen, dekorieren und das Essen für den nächsten Tag vorbereiten. Chapati-Fladenbrot und Fleisch in allen erdenklichen Varianten kommt auf den Tisch. Danach geht man am 25. von Haus zu Haus, um überall fröhliche Weihnachten zu wünschen und Geschenke auszutauschen. Zum Ausklang des Festes wird bis in den Morgen ausgelassen getanzt.
Der Ursprung dieses Brauches geht vermutlich auf keltische Zeremonien zurück: Unter Mistelzweigen wird geküsst! Und so hängen im angelsächsischen Raum zu Weihnachten Mistelzweige über so mancher Tür, und junge Pärchen stehen küssend darunter. Der landläufigen Legende nach bleiben diese Paare ein Leben lang zusammen. Es darf aber auch der sympathische Pöstler sein, welcher der Hausherrin gerade ein Paket liefert.
In Polen beginnt die Weihnachtszeit mit dem ersten Advent und mit ihr die Fastenzeit. Erst am Heiligabend endet das Fasten mit einem Festmahl. An diesem Abend wird ein Gedeck mehr auf den Tisch gelegt. Es ist ein Zeichen der Gastfreundschaft, denn jeder etwaige unerwartete Besuch soll sich sofort willkommen fühlen.
Fröhliche, bunte Weihnachten in Mexiko! Dort gibt es die bunten Piñata nicht nur an Geburtstagspartys, sondern auch zum Weihnachtsfest. Dem hiesigen Weihnachts-Familienstreit täte es noch gut, mit einem Holzstab auf eine Pappmaché-Figur einzuhauen!
Weihnachten gilt in Japan auch als ein Fest der Liebe, nur wird das dort etwas anders ausgelegt: als Fest für Paare oder für Singles, die an diesem Tag die Gelegenheit haben, sich kennenzulernen. An Weihnachten machen sich viele verliebte Paare in Japan Geschenke, gehen romantisch bei Kerzenschein Essen oder machen einen langen Spaziergang. Und das Beste: Zu Weihnachten gibt es oft eine Geburtstagstorte, schliesslich hat das Christkindli Geburi.
Was noch?
In Ghana gibt's ein Feuerwerk ...
... und in Grossbritannien das hier:
Sieht zwar nicht nach viel aus, macht aber viel mehr Spass als erwartet: Jeder bekommt ein Christmas cracker – Knallbonbons aus Papier – in denen jeweils ein paar unbrauchbare Plastik-Spielzeuge sind, eine alberne Papierkrone ...
... und ein Zettelchen mit einem Witz, der traditionsgemäss möglichst unlustig sein soll. Zum Beispiel:
Bruahahahaaaahhahahahahahawasnwitz!!!
Frohe Weihnachten, allerseits – und probiert doch den einen oder anderen Brauch aus Übersee aus!
In diesem Sinne: Merry Christmas! Gëzuar Krishtlindjen! Vrolijk Kerstfeest! Joyeux Noël! Mutlu Noeller! Sretan Božić! Prejeme Vam Vesele Vanoce! Hristos se rodi! Glædelig Jul! Boas Festas! Buon Natale! Hyvää Joulua! Καλά Χριστούγεννα! கிறிஸ்துமஸ் வாழ்த்துக்கள்! めりーくりすます!