Dreimal mehr Nationalgardisten sollen nach den Gewaltexzessen in die US-Stadt Ferguson gesandt werden. Insgesamt würden 2200 Soldaten eingesetzt, denn «Leben und Eigentum müssen geschützt werden», sagte der Gouverneur des US-Bundesstaats Missouri, Jay Nixon, am Dienstag. «Diese Gemeinde verdient den Frieden.»
In dem Vorort von St. Louis war es in der Nacht zum Dienstag zu Plünderungen und schweren Verwüstungen gekommen, in der Nacht zum Mittwoch wird weitere Gewalt befürchtet. Grund ist die Entscheidung einer Grand Jury vom Montag, den Polizisten Darren Wilson nicht anzuklagen, der den unbewaffneten jungen Schwarzen Michael Brown in Ferguson erschossen hatte.
Die von Weissen dominierte Jury glaubte den Darstellungen des Polizisten, er habe in Notwehr geschossen. Die Entscheidung sorgte in der afroamerikanischen Bevölkerungsgruppe landesweit für Wut.
Der Bürgermeister von Ferguson, James Knowles, warf Gouverneur Nixon vor, die Reserveeinheiten der Nationalgarde in der vorangegangenen Nacht viel zu zögerlich eingesetzt zu haben. Dies sei «sehr beunruhigend», sagte er, und rief Nixon auf, «alle verfügbaren Ressourcen zu mobilisieren».
Das juristische Nachspiel zu den Todesschüssen ist derweil noch nicht beendet. Justizminister Eric Holder sagte am Dienstag, zwei laufende Ermittlungen auf Bundesebene gingen weiter. Sie sollten zügig beendet werden. Bei den Bundes-Ermittlungen geht es um den Tod Michael Browns sowie um die Reaktion der Polizei bei Unruhen, die kurz danach ausgebrochen waren. (feb/sda/afp/dpa)