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CIA-Beamter soll wegen Weitergabe von Informationen hinter Gitter

Details über Atomprogramm verraten

CIA-Beamter soll wegen Weitergabe von Informationen hinter Gitter

27.01.2015, 01:0927.01.2015, 08:14
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Ein ehemaliger CIA-Offizier ist wegen der Weitergabe vertraulicher Informationen an einen Journalisten der «New York Times» verurteilt worden. Der Mann soll einem Reporter Details über eine geheime Operation verraten haben, die Irans Atomprogramm untergraben sollte.

Ein Gericht in Alexandria bei Washington sprach den Geheimdienstler Jeffrey Sterling am Montag in neun Punkten der unerlaubten Weitergabe für schuldig, wie die «Washington Post» berichtete. Dem 47-Jährigen droht damit eine jahrelange Haftstrafe.

Geheimdienstler Jeffery Sterling hat Informationen an die Presse weitergegeben. 
Geheimdienstler Jeffery Sterling hat Informationen an die Presse weitergegeben. Bild: AP/FR33460 AP

Die «New York Times» bezeichnete das Urteil in dem jahrelangen Rechtsstreit als bedeutenden Sieg für die Regierung von Präsident Barack Obama. Diese geht mit beispielloser Härte gegen Beamte vor, die mit Journalisten über Fragen von nationaler Sicherheit sprechen, ohne zuvor eine Genehmigung der Regierung einzuholen.

Der «Times»-Reporter James Risen hatte die Operation, in der ein russischer Wissenschaftler den Iran mit absichtlich fehlerhaften Plänen für nukleare Bauteile versorgte, in seinem 2006 erschienenen Buch «State of War» beschrieben. Er bezeichnete sie als fehlgeschlagene und waghalsige Mission, die dem iranischen Atomprogramm möglicherweise gar geholfen haben könnte.

Der Journalist James Risen war einer der Empfänger der Informationen.
Der Journalist James Risen war einer der Empfänger der Informationen.Bild: AP/FR170079 AP

Der Journalist hatte die Quellen für seine Recherche geheim gehalten und das Justizministerium hatte keinen direkten Beweis, dass Sterling die Details offengelegt hatte. Die Staatsanwälte argumentierten jedoch, dass nur er die fraglichen Informationen besass.

Zudem habe der Afroamerikaner wegen mutmasslicher Diskriminierung am Arbeitsplatz zugleich ein Motiv gehabt, die Details aus Frust über seinen Arbeitgeber zu verraten. (feb/sda/dpa)

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