Vreni Schneider auf dem Weg zu ihrem dritten Olympiagold.Bild: EPA DPA
Unvergessen
23. Januar 1994: Zmittag vor dem Fernseher, Daumendrücken für «Gold-Vreni». Im Slalom von Maribor führt der Weg zum Sieg nur über Vreni Schneider. Die Glarnerin ist einmal mehr und für den Rest der Saison nicht zu schlagen.
23.01.2024, 00:0123.01.2024, 17:37
Folge mir
In den 80er- und 90er-Jahren sind Schweizer Erfolge im Skiweltcup an der Tagesordnung. Eine Technikerin aus Elm reiht alleine Sieg an Sieg. Der 23. Januar 1994 ist so ein Tag, an dem Vreni Schneider wieder einmal nicht zu schlagen ist.
In der Freizeit hat sie mit kleineren Stangen zu tun: Vreni Schneiders liebstes Hobby ist das «Lismen».Bild: Keystone
Schneider ist bereits zweifache Olympiasiegerin, dreifache Weltmeisterin und Gewinnerin des Gesamtweltcups in der Saison 1988/89. Nach zwei durchzogenen, von Verletzungen beeinträchtigten Wintern startet sie 1993/94 noch einmal richtig durch.
Zwar gelingt ihr kein Sieg mehr in einem Riesenslalom-Weltcuprennen. Doch im Slalom ist die Glarnerin stark wie nie. Nach bereits drei Siegen in dieser Saison steht ab dem 23. Januar 1994 stets die gleiche Fahrerin zuoberst auf dem Podest: Vreni Schneider.
Vreni Schneiders Platzierungen in den 10 Weltcup-Slaloms des Winters:
- 1. in Santa Caterina
- Ausfall in Veysonnaz
- 1. in St.Anton
- 2. in Morzine
- 1. in Altenmarkt
- 2. in Maribor
- 1. in Maribor tags darauf
- 1. in Sierra Nevada
- 1. in Mammoth Mountain
- 1. in Vail
Die Slalomleistungen bilden die Basis für den zweiten Triumph im Gesamtweltcup. Mitten in der Siegesserie zum Ende der Saison hin gewinnt Vreni Schneider auch den elften und wichtigsten Slalom des Winters: jenen der Olympischen Spiele von Lillehammer.
Kompletter Medaillensatz aus Lillehammer
Vreni Schneider wird in Norwegen zum Star der Spiele. Sie gewinnt drei Medaillen – von jeder Farbe eine:
- Gold im Slalom
- Silber in der Kombination
- Bronze im Riesenslalom
Schneider beim Empfang nach Olympia 1994.Bild: KEYSTONE
Als Vreni Schneider am 26. März 1995 zurücktritt, hat sie 55 Weltcupsiege auf ihrem Konto. Dazu kommen elf Medaillen von Grossanlässen, fünf davon sind aus Gold. Sie ist die erfolgreichste Schweizer Skifahrerin aller Zeiten und wird 2020 entsprechend bei den Sports Awards geehrt. Vreni Schneider erhält die Auszeichnung für die beste Schweizer Sportlerin der vergangenen 70 Jahre, bei den Männern geht dieser Titel an Tennis-Star Roger Federer.
Einfädler im Tonstudio
2012 versucht sich Vreni Schneider als Sängerin. Es bleibt beim Versuch, doch ihr guter Ruf wird arg ramponiert. Die Generation, die ihr noch nicht die Daumen drückte vor dem Fernseher, kennt Vreni Schneider bloss noch als die peinliche Sängerin von «En Kafi am Pisterand».
Sie war weder jung, noch brauchte sie das Geld. Mit «En Kafi am Pisterand» schaffte es Vreni Schneider nicht in den 2. Lauf.Video: YouTube/SRF Unterhaltung Bevor sie sich für den Kafi entschied, kam bei Vreni Schneider zum Zmorge übrigens etwas anderes auf den Tisch:
Der Ovomaltine-Werbespot aus dem Jahr 1992 war ein schlechtes Omen: Die Schweizer Skifahrer floppten in Albertville grandios, holten durch Steve Lochers Kombi-Bronze eine einzige Medaille. Video: YouTube/Ovomaltine Unvergessen
In der Serie «
Unvergessen» blicken wir am Jahrestag auf ein grosses Ereignis der Sportgeschichte zurück: Ob hervorragende Leistung, bewegendes Drama oder witzige Anekdote – alles ist dabei.
Die meisten Siege im Ski-Weltcup
1 / 28
Die meisten Siege im Ski-Weltcup
Seit 1967 werden Skirennen im Rahmen des Weltcups ausgetragen. Diesen Fahrerinnen und Fahrern gelangen mindestens 30 Siege.
quelle: keystone / gian ehrenzeller
Im Bunker des grössten Gold-Patrons der Schweiz
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Natistürmer Breel Embolo hat während der Pandemie angeblich gefälschte Covid-Zertifikate von einem Hells-Angels-Mitglied gekauft. Das geht aus einer Anklageschrift gegen den Biker hervor.
Breel Embolo ist kein Kind von Traurigkeit. Schon mehrfach geriet der Natistürmer mit dem Gesetz in Konflikt. Im vergangenen Jahr wurde er wegen «mehrfacher Drohungen» schuldig gesprochen und zu einer hohen bedingten Geldstrafe verurteilt. Wegen Vermögensdelikten muss er in Basel bald wieder vor Gericht. Und unvergessen ist die Story, als er in Deutschland – er spielte damals für Gladbach – während Corona an einer illegalen Party teilgenommen hatte, dann vor der Polizei geflüchtet ist und sich angeblich in einer Badewanne versteckt hat.