«Ich bin wahrscheinlich nervöser als die Nominierten», scherzt Pelé, während er am Couvert mit dem Namen des Siegers drin nestelt. Als er es endlich offen hat, nennt er den Preisträger nicht gleich.
Um die Spannung noch zu steigern, sagt der Brasilianer, er müsse noch eine Geschichte los werden: «Als ich das letzte Mal hier war, gab ich den Preis an Kaka. Danach schüttelte ich den nominierten Spielern die Hand und sagte Cristiano Ronaldo: ‹Das nächste Mal bist du dran!›»
Pelé hat mit seiner Prognose recht behalten. Mit dem grossen Vorsprung von 935 zu 678 Stimmen entscheidet Cristiano Ronaldo die Wahl gegen seinen ewigen Rivalen Lionel Messi zu seinen Gunsten. Er ist 2008 mit Manchester United Champions-League-Sieger, englischer Meister und Torschützenkönig der Premier League geworden.
Der Portugiese, bekannt als einer der seine Gefühle nicht zurückhält, verdrückt bereits auf dem Weg auf die Bühne erste Tränen. «Es ist in meinem Leben nicht viel Überwältigenderes passiert als diese Wahl», erklärt CR7 mit dem Pokal in der Hand.
Dabei beginnt das Jahr 2009 denkbar schlecht für den Portugiesen. In der Woche bevor er ausgezeichnet wird, baut er in Manchester auf dem Weg ins Training einen Unfall mit seinem nigelnagelneuen Ferrari. In Zürich sagt er dazu bloss: «Ich fühle mich perfekt. Besser als vor dem Unfall.»
Die Saison 2008/09 ist die vorerst letzte von Cristiano Ronaldo bei Manchester United. Nach 84 Toren in 196 Spielen und zehn Pokalen verlässt er die Insel. Zwölf Jahre später kehrt der verlorene Sohn zurück, wird jedoch nicht glücklich und verlässt die «Red Devils» im Januar 2023 im Streit.
Bei Real Madrid wird CR7 nach seinem 94-Millionen-Transfer noch besser. Das gipfelt im neuerlichen Gewinn des Titels des Weltfussballers des Jahres 2013. Drei weitere Male gewinnt der Portugiese den Ballon d'Or im Trikot der Königlichen, mit seinem Weggang aus Madrid endet die beste Phase seiner Karriere.