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WM 2014

Englands Chancen auf ein Weiterkommen sind praktisch gleich null – falls sie weiterkommen, würden die «Three Lions» WM-Geschichte schreiben

Da hilft nur noch beten.
Da hilft nur noch beten.Bild: Getty Images South America
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Englands Chancen auf ein Weiterkommen sind praktisch gleich null – falls sie weiterkommen, würden die «Three Lions» WM-Geschichte schreiben

Trotz des 1:2 gegen Uruguay, der zweiten Niederlage im Turnier, hat England noch Chancen weiterzukommen. Diese sind jedoch klein, wie ein Blick in die Geschichte zeigt.
20.06.2014, 10:4520.06.2014, 13:00
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Für Roy Hodgsons Mannschaft ist die Luft in Brasilien dünn geworden. Die Gefahr, dass England erstmals seit 1958 in der Vorrunde eines WM-Turniers ausscheidet, ist sehr gross. Die «Three Lions» werden in der heimischen Presse «DailyMail» mächtig in die Kritik gezogen: «Schlimmer als die 4:1-Niederlage gegen Deutschland vor vier Jahren.»

Suarez schiesst England ab

Italien hat Englands Schicksal in der Hand

Trainer Roy Hodgson sieht nach der bitteren Niederlage und trotz drohendem WM-Aus jedoch keinen Grund, in den Ruhestand zu treten: «Ich habe nicht vor, zurückzutreten», sagt der 66-Jährige gemäss Sky Sports, «ich bin bitter enttäuscht, klar, doch denke ich nicht, dass ich meinen Vertrag (läuft bis 2016) quittieren muss.» Hodgson ist zufrieden mit seinen Jungs, doch weiss er selbst: «Unsere Chancen (auf ein Weiterkommen) sind unglaublich klein.»

Roy Hodgson steht mit seinem Team vor dem WM-Aus.
Roy Hodgson steht mit seinem Team vor dem WM-Aus.Bild: DARREN STAPLES/REUTERS

«Klein» ist nur der Vorname der fast aussichtslosen Ausgangslage. Denn nur mit Italiens doppelter Hilfe könnte es für die Engländer doch noch für die Achtelfinals reichen. Italien müsste sowohl heute Abend (18 Uhr) gegen Costa Rica als auch im letzten Gruppenspiel gegen Uruguay siegen. Dann ergäbe sich die seltene Konstellation, dass eine Mannschaft (Italien) alle Spiele und die drei übrigen Teams (England, Uruguay, Costa Rica) je ein Spiel gewonnen hätten. Wer Zweiter würde und weiterkäme, würde sich dann aufgrund der Tordifferenzen und Torverhältnisse entscheiden. Dieser Zweite hätte demnach nur einmal gewonnen, aber zweimal verloren.

Die genannte Konstellation ist so selten, dass es sie in einem WM-Turnier noch gar nie gegeben hat. Die Geschichte spricht – wenigstens im Fussball – also gegen die Engländer. 

Drei Punkte reichen nur mit drei Unentschieden

Dreimal ist es vorgekommen, dass eine Mannschaft mit nur drei Punkten die Gruppenphase überstanden hat. Die jeweils drei Punkte kamen indessen nicht mit einem Sieg zustande, sondern mit drei Unentschieden. Und mit vielen Unentschieden steigen die Chancen, weil ja die anderen Mannschaften dabei jeweils auch Punkte einbüssen.

Ohne Sieg, ohne Niederlage und mit drei Unentschieden weitergekommen sind Chile 1998 in der Gruppe mit Gruppensieger Italien, Österreich und Kamerun ... 

Chiles Ivan Zamorano feiert seinen Treffer zum 1:0 gegen Österreich. Im Achtelfinal war dann Endstation gegen den späteren Vizeweltmeister aus Brasilien (4:1).
Chiles Ivan Zamorano feiert seinen Treffer zum 1:0 gegen Österreich. Im Achtelfinal war dann Endstation gegen den späteren Vizeweltmeister aus Brasilien (4:1).Bild: AP

... Italien (als nachmaliger Weltmeister!) 1982 in der Gruppe mit Gruppensieger Polen, Kamerun und Peru ...

Italien übersteht die Gruppenphase nur dank dem besseren Torverhältnis, am Schluss feiert die «Azzurri» den WM-Titel.
Italien übersteht die Gruppenphase nur dank dem besseren Torverhältnis, am Schluss feiert die «Azzurri» den WM-Titel.Bild: WCSCC AP

... sowie Wales 1958 in der Gruppe mit Gruppensieger Ungarn und Mexiko.

John Charles nickt für Wales zum 1:1 gegen Ungarn ein. Im Achtelfinal ist gegen Brasilien Schluss, wo Pelé das einzige Tor erzielt.
John Charles nickt für Wales zum 1:1 gegen Ungarn ein. Im Achtelfinal ist gegen Brasilien Schluss, wo Pelé das einzige Tor erzielt.Screenshot: Youtube

Andere Präzedenzfälle, aus denen die Engländer noch Hoffnung schöpfen könnten, gibt es nicht. (si/qae)

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