Brasilianische Sängerknaben: Die Nationalspieler singen vor dem Halbfinal gegen Deutschland ihre Nationalhymne.Bild: EPA/EFE
«Is this the real life?
Is this just fantasy?», fragt die legendäre Rockband Queen gleich zu Beginn ihres ersten Nummer-1-Hits «Bohemian Rhapsody». Eine Frage, die sich Brasiliens Fussballer während des Halbfinal-Debakels gegen Deutschland wohl auch gestellt haben. Das Protokoll des 7:1.
08.07.2015, 10:2508.07.2015, 11:09
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We Will Rock You
Die Ansage der Deutschen vor dem Spiel ist klar: Wir machen euch fertig!Video: Youtube/Queen Official Under Pressure
Nach dem 0:1 durch Thomas Müller in der 11. Minute befindet sich Brasilien schon früh unter Druck, jetzt reagieren zu müssen.Video: Youtube/Queen Official Another One Bites the Dust
Don't Stop Me Now ('Cause I'm Having a Good Time)
Die Deutschen finden Gefallen am Torschiessen und legen nach. Toni Kroos trifft innerhalb von 69 Sekunden doppelt und schon steht es 4:0 für Deutschland.Video: Youtube/Queen Official I'm Going Slightly Mad
Es ist zum Verrücktwerden für die Brasilianer: Keine halbe Stunde gespielt und nach Sami Khediras Treffer liegen sie 0:5 im Rückstand.Video: Youtube/Queen Official Bohemian Rhapsody
Pausen-Gedanken in der Kabine der Seleçao: «Is this the real life? Is this just fantasy? Caught in a landslide, no escape from reality.» / «Ist das das echte Leben? Ist das nur Einbildung? Gefangen in einem Erdrutsch, kein Ausweg aus der Realität.»Video: Youtube/Queen Official The Miracle
Trainer Scolari versucht seine Spieler noch einmal zu motivieren: «Kommt schon, ihr faulen Säcke. Alles, was es jetzt braucht, ist ein Wunder!» Unbestätigten Gerüchten zufolge haut ihm Hulk zwischen zwei Bissen vom Pausen-Spanferkel die Faust ins Gesicht.Video: Youtube/QueenHouse85 Radio Ga Ga
Der verletzte Neymar kann sich das Spiel vor lauter Nervosität nicht anschauen, liegt im Garten, blättert in einem Comic. Als die Neugier nach 63 Minuten zu gross wird, glaubt er nicht, was er im Radio hört und sucht verzweifelt nach versteckten Kameras. Er sucht immer noch.Video: Youtube/Queen Official I Want It All
Weil Nachlassen keine deutsche Tugend ist, geht die Demütigung der Brasilianer weiter: André Schürrle macht das halbe Dutzend voll.Video: Youtube/Queen Official Let Me Live
«Jetzt hört bitte, bitte endlich auf!», jammern die Gelben. Aber Schürrle kennt keine Gnade, nach 79 Minuten führt die DFB-Auswahl mit 7:0. In Worten: sieben zu null.Video: Youtube/David R. Fuller Bicycle Race
«Mann, ist das langweilig hier. Da hätte ich ja lieber eine kurze Radtour unternommen, während die Kumpels hier diese Brasilianer rauskegeln», schiesst es Goalie Manuel Neuer durch den Kopf – Augenblicke bevor Oscar in der 90. Minute mit dem 1:7 für ein minim ansehnlicheres Schlussresultat sorgt.Video: Youtube/Queen Official I Want to Break Free
«Ich bin ein Star, holt mich hier raus!», fleht David Luiz vor dem Interview nach dem Spiel, doch das ist leider für ihn auch nach der schlimmsten Niederlage des Lebens Pflicht.Video: Youtube/Queen Freddie A Kind of Magic
Fussballfans zwischen Berlin und Belo Horizonte, zwischen Bümpliz und Brisbane sind sich einig: Was hier soeben geschehen ist, war nicht von dieser Welt.Video: Youtube/Queen Official The Show Must Go On
Für Brasilien ist das Turnier nach der Halbfinal-Niederlage nicht zu Ende. Am Samstag dürfen die Spieler nochmals spielen, um den äusserst begehrten Platz 3. Schöne Seich.Video: Youtube/WandererAwake We Are the Champions
Deutschland geht als Favorit in den Final vom Sonntag, egal ob der Gegner Argentinien oder Holland heisst. Aber ob die Deutschen dann auch Queens berühmtesten Stadion-Klassiker zum Besten geben können?Video: Youtube/Queen Official Und so ging es weiter
Deutschland holte sich im Final den WM-Titel. Der eingewechselte Mario Götze schoss in der Verlängerung den einzigen Treffer gegen Argentinien.
Die entscheidende Szene des WM-Finals 2014.Bild: KAI PFAFFENBACH/REUTERS
Brasilien hingegen kassierte noch einmal eine Packung. Der WM-Gastgeber verlor das Spiel um Platz 3 gegen Holland mit 0:3. Und so bleibt von Brasiliens WM-Auftritt vor allem eines hängen: Das Interview von David Luiz, der nach der 1:7-Klatsche hemmungslos weinte.
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So nah und doch so fern: Lausanne war beim Finalauftakt einer Sensation so nahe und doch war der Sieg so fern: Die ZSC Lions finden halt immer eine Lösung. Diesmal sorgte mit Yannick Weber einer für die Wende, der eigentlich Tore zu verhindern hat.
Yannick Weber (35) ist ein weitgereister Haudegen aus dem Bernbiet. Erfahren aus 14 Jahren Nordamerika, mehr als 500 NHL-Spielen und Auftritten auf der ganz grossen Bühne: 2017 verliert er an der Seite von Roman Josi mit Nashville den Stanley Cup-Final.