Beat Feuz ist endlich auch Hahnenkamm-Sieger. Der Emmentaler hat zum ersten Mal die Abfahrt in Kitzbühel gewonnen. Das Rennen wurde nach 30 Fahrern wegen dem stärker werdendem Wind abgebrochen. «Ich bin stolz, wie ich gefahren bin, und dass es mir gelang, ans Limit zu gehen», sagte Feuz im SRF-Interview. «Aber leider gab es wieder Stürze, es dauerte sehr lange, es war ein zäher Tag.»
Der schlimmste Sturz war einer eines Teamkollegens: Urs Kryenbühl. Der Schwyzer kam beim Zielsprung zu Fall. Er erlitt eine Gehirnerschütterung, einen Kreuzbandriss und einen Schlüsselbeinbruch. Über Nacht wird der 26-Jährige noch im Spital in St.Johann im Tirol bleiben, für den Samstag ist der Transport in die Schweiz vorgesehen.
Vier Mal war Feuz auf der Streif schon Zweiter geworden, stets musste er einem anderen Konkurrenten mit knappem Rückstand den Vortritt lassen. Vor fünf Jahren war der Italiener Peter Fill etwas schneller, in den vergangenen drei Wintern musste Feuz der Reihe nach dem Deutschen Thomas Dressen, Fills Landsmann Dominik Paris und dem Österreicher Matthias Mayer den Vortritt lassen.
Nun, in der 500. Abfahrt in der Weltcup-Geschichte, komplettierte Feuz seine silberne Gams-Herde, zu der neben den Abfahrts-Trophäen auch ein Exemplar für den vor neun Jahren erreichten zweiten Platz in der Kombination gehört, um ein goldenes «Tier».
Feuz zeigte eine Fahrt, an der es nicht allzu viel auszusetzen gibt. Die (fast) perfekte Vorstellung war aber auch nötig, um diesmal das Duell gegen Mayer für sich zu entscheiden. Der Kärntner, der vor zwölf Monaten 22 Hundertstel schneller war, lag im Ziel 16 Hundertstel zurück. Feuz sorgte für den ersten Schweizer Abfahrtssieg auf der Streif seit neun Jahren. Damals hatte sich Didier Cuche mit seinem fünften Triumph zum alleinigen Rekordhalter gemacht.
Das Podium komplettierte Paris. Der Südtiroler, der in Kitzbühel schon dreimal die Abfahrt und einmal den Super-G gewann, kehrte als Dritter in grossem Stil an die absolute Spitze zurück. Vor einem Jahr hatte Paris bei der abschliessenden Vorbereitung auf das Rennwochenende am Hahnenkamm einen Kreuzbandriss erlitten.
Zweitbester Schweizer war Carlo Janka. Der Bündner wurde Sechster und war so gut klassiert wie noch nie in diesem Winter. In Gröden war Janka Siebenter geworden. Feuz musste sich den Sieg erdauern. Er musste lange warten, bis er sich seines Sieges sicher sein konnte. Wegen starken Windes, der mehrmals einen Unterbruch erforderte, zog sich das Geschehen sehr, sehr lange hin. (ram/sda)
Ich drücke Urs die Daumen, dass es viel schlimmer aussieht, als es ist.. :-(