Wie nahe Glück und Pech beisammen liegen, erfuhr Aline Danioth. Zunächst warf sie die gestrige Riesenslalom-Siegerin Petra Vlhova raus. Im nächsten Duell gegen Federica Brignone, die gestern zeitgleich mit Vlhova gewann, schied Danioth aus. Die 21-jährige Urnerin weinte bittere Tränen, als sie – womöglich mit einer gravierenden Knieverletzung – im Rettungsschlitten ins Ziel gefahren wurde.
Eine Diagnose steht noch aus. Wie aus Verbandskreisen zu vernehmen war, besteht der Verdacht auf eine ernsthafte Verletzung am rechten Knie.
Wendy Holdener überzeugte in der Qualifikation mit der zweitschnellsten Zeit und trat danach gegen Viktoria Rebensburg hoch überlegen auf. Doch gegen Sofia Goggia zog sie um 12 Hundertstel den Kürzeren. Sie habe den Start verpatzt, sagte sie im SRF-Interview. «Danach hatte ich das Gefühl, ich würde sie packen. Aber plötzlich zog sie mit unglaublich viel Speed an mir vorbei.»
Lara Gut-Behrami gewann zunächst das teaminterne Duell gegen Andrea Ellenberger mit 0,04 Sekunden Vorsprung, scheiterte dann aber genauso knapp, um 0,03 Sekunden, an der Italienerin Marta Bassino.
Neben Vlhova und Holdener schied auch Mikaela Shiffrin früh aus. Sie blieb in den Achtelfinals an Clara Direz hängen. Die Französin feierte dank weiteren starken Auftritten ihren ersten Weltcupsieg. Im Final schlug sie die noch grössere Überraschung des Tages: Elisa Mörzinger. Die 22-jährige Österreicherin konnte sich in ihrer Karriere noch nie in den Punkterängen klassieren.
«Der Bewerb macht Spass, aber man muss noch feilen. Glück sollte nicht den Ausschlag geben», meinte Shiffrin. Dass sich das Format noch in der Experimentierphase befindet und Korrekturen nötig sind, dürfte nicht nur aufgrund des Favoritensterbens klar sein. «Es ist gut, dass man nach neuen, spektakulären Formaten sucht. Aber dieses ist noch nicht ausgereift. Auch ist das Verletzungsrisiko wesentlich höher», sagte Gut-Behrami im SRF-Interview stellvertretend für viele. (ram/sda)