Zwei Schweizer sind im zweiten, von grossen Umstürzen geprägten Weltcup-Slalom in Chamonix die grossen Gewinner. Ramon Zenhäusern Sandro Simonet werden hinter dem Norweger Henrik Kristoffersen Zweiter und Dritter.
Was war das für ein verrücktes Rennen an diesem Sonntag in Chamonix. Dass die mit viel Salz präparierte Piste den Belastungen aller 30 Finalisten nicht würde standhalten können, war von vornherein klar. Dass die Schlussrangliste im Vergleich zum Klassement nach dem ersten Lauf aber ein derart anderes Gesicht bekommen würde, war nicht erwartet worden.
Zenhäusern hatte nach dem ersten Durchgang an 11. Stelle gelegen, am Ende hatte er sein Resultat vom Vortag wiederholt. Es war der dritte Podestplatz des Zwei-Meter-Manns in diesem Winter. Kurz vor Weihnachten hatte er den Auftakt in Alta Badia für sich entschieden.
Erstmals bei einer Siegerehrung dabei war Sandro Simonet. Der Bündner, der als bisheriges Bestergebnis im Weltcup den 8. Rang im Slalom vor knapp drei Jahren in Kranjska Gora ausgewiesen hatte, nutzte die Gunst der Stunde und schlüpfte in die Rolle, die tags zuvor Luca Aerni so brillant gespielt hatte.
Simonet hatte sich als Letzter für den zweiten Durchgang qualifiziert, mit einem Hundertstel Vorsprung auf den 31. Platz. Der Bündner fuhr wie Aerni überlegene Bestzeit und machte den Rekordsprung von 27 Plätzen im Schlussklassement. Simonet erfüllte damit als sechster Schweizer Slalom-Fahrer auch die Vorgaben für eine Selektion für die Weltmeisterschaften in Madonna di Campiglio.
Zwei Schweizer Slalom-Fahrer im Weltcup unter den ersten drei – das hatte es zuvor erst ein einziges Mal gegeben. Das war im Dezember 1978 gewesen, als Martial Donnet und Peter Lüscher in Madonna di Campiglio einen Doppelerfolg gefeiert hatten.
Aerni, am Sonntag als Vierter der bestklassierte Schweizer im ersten Lauf, fiel auf der arg ramponierten Piste auf den 17. Platz zurück. Daniel Yule setzte die Serie von enttäuschenden Resultaten mit dem 18. Rang fort. Marc Rochat rutschte wie tags zuvor nach einer starken ersten Fahrt im Schlussklassement zurück. Dem Waadtländer blieb der 21. Rang.
Dem Ansturm von Zenhäusern und Simonet vermochte einzig Kristoffersen zu widerstehen. Der schon nach dem ersten Lauf führende Norweger feierte nach seinem Erfolg in Madonna di Campiglio seinen zweiten Slalom-Sieg in diesem Winter, der für ihn bisher grösstenteils nicht nach seinen Wünschen verlaufen ist.
Der Franzose Alexis Pinturault fiel als Zweiter des ersten Laufs auf den 8. Platz zurück, der Österreicher Marco Schwarz als Dritter im Zwischenklassement fand sich im 6. Rang wieder. Gleichwohl dürfte dem Kärntner der Sieg in der Disziplinenwertung nicht mehr zu nehmen sein. Vor den letzten zwei Slaloms der Saison führt er die Rangliste mit 146 Punkten Vorsprung auf den nun zweitplatzierten Zenhäusern an.
(zap/sda)
Simonet dürfte einen gewaltigen Sprung nach vorne machen in der Startliste 😊
Schön haben wir so viele Fahrer, die zwar leider nicht konstant sind, aber immer wieder vorne mitmischen können und tolle Leistungen zeigen.
Und fast das Schönste: Die Österreicher in unserer ehemaligen Sorgendisziplin auf die Pläzze verwiesen 😊