Mikaela Shiffrin hat den zweiten Riesenslalom von Courchevel gewonnen. Die Halbzeitführende aus den USA liess im zweiten Durchgang nichts anbrennen. Shiffrin siegte vor der Italienerin Federica Brignone und Tessa Worley aus Frankreich.
Auch zwei Schweizerinnen wussten zu überzeugen: Michelle Gisin wurde Vierte, Lara Gut-Behrami Siebte. Gisin verpasste das Podest um elf Hundertstelsekunden.
Weltcup-Punkte gab es auch für Corinne Suter (20.), Wendy Holdener (21.) und Melanie Meillard (25.). Während Speed-Spezialistin Suter und die von einer Verletzungspause zurückgekehrte Meillard wohl zufrieden sind, wird sich Holdener ärgern. Sie lag bei Halbzeit auf Rang 10, ein schwerer Fehler warf sie in der Entscheidung zurück.
Für Mikaela Shiffrin war der Erfolg in den Savoyen der 67. Weltcupsieg der Karriere. Sie zog damit mit Marcel Hirscher gleich. Der Österreicher sorgte am Wochenende für Aufsehen, weil nach dem Posten eines Instagram-Videos Comeback-Gerüchte aufkamen. Zugleich war es Shiffrins erster Sieg seit dem 26. Januar. Danach hatte sie sich wegen des überraschenden Tods ihres Vaters zurückgezogen und während 300 Tagen kein Rennen bestritten.
Im ORF-Interview rang sie mit Tränen in den Augen nach den richtigen Worten. «Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Leistung», sagte Shiffrin. «Es war ein unglaublicher Tag, aber ich bin eigentlich traurig. Es ist bittersüss, ein sehr spezieller Tag. Ich wusste wirklich nicht, ob ich auf dieses Level zurückkehren kann, und nach dem 1. Lauf wusste ich nicht, ob ich es im 2. Lauf noch einmal hinkriege.» Zur Einstellung von Hirschers Marke sagte sie, das sei ein «ziemlich cooler» Fakt. Sein Video habe sie gesehen und auch sie frage sich, ob er in den Ski-Zirkus zurückkehre.
Shiffrin profitierte auch davon, dass Brignone und Marta Bassino Nerven zeigten. Brignone, Dritte nach dem 1. Lauf, beging einen zeitraubenden Fehler. Bassino, die Rang 2 belegt und die ersten beiden Riesenslaloms des Winters für sich entschieden hatte, schied nach starken Zwischenzeiten aus. (ram)