Es ist ein Bild, das Laien schockiert. Pawel Poljanski postet es unlängst. Es zeigt die Beine des polnischen Radprofis, die er unmittelbar nach der 16. Etappe der Tour de France fotografiert hat:
In der Bild erklärt Jan-Niklas Droste, der Teamarzt von Poljanskis Equipe Bora-Hansgrohe, weshalb die Beine derart gezeichnet aussehen. «Das Foto wurde direkt nach der Etappe aufgenommen. Er hat also bis kurz zuvor bei grosser Hitze vier Stunden nur in die Pedale getreten. Plötzlich steht er aber still. Das Blut läuft nach unten und dadurch füllen sich die Venen. Deshalb sehen sie auf dem Bild so dick aus.»
Poljanskis Körperfettanteil bei der Tour de France, dem Saison-Höhepunkt, betrage bloss fünf bis sechs Prozent, seine Haut sei also sehr dünn. «Pawel wiegt knapp über 60 Kilo, hat eine gut ausgebildete Muskulatur und ist der ideale Bergfahrer.» Ausserdem, so Droste, würden beim Polen die Venen sehr oberflächlich liegen, direkt unter der Haut. Das sei nicht bei jedem Menschen so. «Durch diese Kombination ist die Struktur so extrem rausgearbeitet.»
Die Beine des 27-Jährigen sind allerdings schon eine halbe Stunde, nachdem das Foto gemacht wurde, wieder in Ordnung. «Nach dem Duschen und etwas Erholung sieht er wieder ganz normal aus, wenn das Blut wieder richtig verteilt ist», sagt Droste.
Auf der schweren Alpen-Etappe über den Col du Galibier gehört Pawel Poljanski einer Fluchtgruppe an. Im Gesamtklassement liegt er auf Rang 81 – und Paris rückt bei seiner ersten Teilnahme an der Tour de France immer näher. (ram)