In der 10. Etappe der Tour de France sind erste Vorentscheidungen gefallen. Der Italiener Vincenzo Nibali wird seinen Vorjahressieg nicht wiederholen können und auch Alberto Contador, der zweifache Tour-Sieger aus Spanien, hat viel mehr Zeit eingebüsst, als ihm lieb sein dürfte.
Chris Froome feiert am französischen Nationalfeiertag einen Solosieg. Gleich zu Beginn der Schlusssteigung hinauf nach La Pierre Saint-Martin schlägt seine Sky-Mannschaft ein Tempo an, dem nicht Favoriten alle folgen konnten. Früh fällt Nibali zurück und mit ihm auch Mathias Frank, der bestklassierte Schweizer im Gesamtklassement.
Als Froome knapp 9 Kilometer vor dem Ziel eine Schwäche zu haben scheint, wittern die Gegner möglicherweise ihre Chance. Doch der Brite markiert bloss den «toten Mann», er ist alles andere als erledigt. Froome lässt wenig später seinen Copain Richie Porte aufs Gaspedal drücken, nur Nairo Quintana kann dem Duo noch folgen. Doch auch der Kolumbianer ist schliesslich machtlos, als Froome 6,5 Kilometer vor dem Ziel zur entscheidenden Attacke ansetzt. Quintana wurde nicht einmal Zweiter, weil Porte sich zurück kämpfte und den Kolumbianer noch überholte.
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— Team Sky (@TeamSky) 14. Juli 2015
In der Gesamtwertung tat sich einiges. Chris Froome führt nun mit 2:52 Minuten Vorsprung auf den Amerikaner Tejay Van Garderen. «Ich fühle mich wie auf Wolke sieben», strahlte der Brite.
Froome könnte sich nun bis zum Ende der Rundfahrt darauf beschränken, das Rennen zu kontrollieren. Alberto Contador hat bereits mehr als vier Minuten Rückstand, Vorjahressieger Nibali beinahe sieben Minuten.
Mathias Franks Ziel, Paris in den ersten zehn zu erreichen, ist nach wie vor zu schaffen. Der Innerschweizer Chef der IAM-Euipe verlor heute 4:44 Minuten, damit liegt er in der Gesamtwertung mit 9:26 Minuten Rückstand auf Rang 15. Zum derzeit zehntplatzierten Nibali fehlen Frank rund zweieinhalb Minuten.
Morgen stehen in einer klassischen Pyrenäen-Etappe unter anderem der Col d'Aspin und der Col de Tourmalet auf dem Programm. Das 167 Kilometer lange Teilstück endet erneut mit einer Bergankunft, bis nach Cauterets ist es jedoch weniger lang und weniger steil, als es heute war. (ram)