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Froome und seine Vorgänger: 17 unvergessene Geschichten der Tour de France

Cycling - The Tour de France cycling race - The 178-km (110.6 miles) Stage 12 from Montpellier to Chalet-Reynard - 14/07/2016 - Yellow jersey leader Team Sky rider Chris Froome of Britain runs on the  ...
Chris Froome joggt den Ziel entgegen: ein Bild für die Ewigkeit.
Bild: JEAN-PAUL PELISSIER/REUTERS

«Jogger» Froome reiht sich in illustre Gesellschaft – 17 unvergessene Geschichten der Tour de France

Chris Froome hat sich nach dem Rahmenbruch an seinem Fahrrad kurzerhand entschieden, ins Ziel zu joggen. An diese Aktion dürfte sich Radsportfans für immer erinnern – wir haben 17 weitere Storys der Tour-de-France-Geschichte zusammengetragen, die keiner so schnell vergessen sollte.
15.07.2016, 16:5416.07.2016, 15:58
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Der britische Leader Chris Froome wird im Aufstieg zum Mont Ventoux kurz vor dem Ziel in einem Gewirr von Motorrädern und Fans jäh gestoppt. Weil der Velorahmen bricht, muss Froome zu Fuss weiter und joggt mit seinen Veloschuhen dem Ziel entgegen.  

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Froome ist mit seiner Aktion, die noch lange in der Erinnerungen bleiben wird, nicht alleine. Wir haben in den Geschichtsbüchern der Tour de France gestöbert und die tragischsten, spannendsten und lustigsten Momente eingesammelt. 

Laurens Ten Dam 2011

Nachdem Laurens Ten Dam in der Abfahrt blutüberströmt auf der Strasse des Col d'Agnes lag, wurde er gepflegt, stieg dann wieder aufs Velo – und fuhr mit einem Verband über der Nase ins Ziel. «Du gibst die Tour nicht wegen einer dicken Lippe auf», sagte er anschliessend und fuhr die Frankreich-Rundfahrt zu Ende. Nicht umsonst wird dieser zähe Laurens Ten Dam auch «Chuck Norris des Radsports» genannt.

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Jens Voigt 2009

Jens Voigt stürzt auf der 16. Etappe infolge eines Belagwechsels übel. Der Deutsche zieht sich einen Bruch des Jochbeins, eine Gehirnerschütterung und einen Kieferbruch zu. 

Der Sturz von Jens Voigt.streamable

Drei Tage später gibt Voigt, dessen Gesicht doch arg malträtiert ist, dem ZDF ein Interview: Es gehe ihm den Umständen entsprechend relativ gut, es sei ja nichts, was ihn wirklich umbringt. «Ich kann mich zwar an nichts erinnern, wollte aber die Dänemark-Rundfahrt dennoch fahren.»

Ausschlaggebend, dass er sich doch noch etwas Ruhe gönnt, ist sein Spiegelbild: «Ich hab mich im Spiegel gesehen. Ich seh' zwar interessant aus, aber nicht wirklich schön. Ich denke ich sollte es etwas ruhiger angehen lassen.»

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Ein fantastisches Interview von Jens Voigt.YouTube/urtawolk4

Abdel-Kader Zaaf 1950

Auf der 13. Etappe von Perpignan nach Nimes schaffte es Zaaf mit dem späteren Etappensieger Marcel Molines die Konkurrenz abzuhängen. Den Vorsprung von 16 Minuten bezahlte Zaaf mit riesigem Durst – er stoppte an einem Gasthaus wo er zwei Flaschen Weisswein leerte. Nach einem kurzen Nickerchen am Strassenrand weckten ihn Zuschauer auf, also fuhr er weiter. Zaaf war jedoch so verwirrt, dass er in die falsche Richtung – also zurück zum Startort – fuhr. Zur 14. Etappe trat er danach nicht mehr an. Von dieser Geschichte gibt es auch andere Versionen. Bei allen spielt Wein irgendwie eine Rolle. Man wird nie mehr herausfinden, wie es wirklich war.

Abdel-Kader Zaaf macht ein Nickerchen.
Abdel-Kader Zaaf macht ein Nickerchen.
bild: thebikecomesfirst.com

Fabio Casartelli 1995

In der Etappe von Luchon in den Pyrenäen nach Andorra verunglückt der Italiener Fabio Casartelli tödlich. Noch Jahre später (im Bild 1997) halten die Fahrer auf der Tour an, um dem Verstorbenen mit einer Schweigeminute zu gedenken.

Lance Armstrong 2003

Lance Armstrong beweist, wie unfassbar gut er sein Metier beherrscht. Als in einer Abfahrt der Baske Joseba Beloki genau vor ihm stürzt, kann der Amerikaner reflexschnell ausweichen – aber die Kurve kriegt er nicht mehr. Also fährt Armstrong über die Wiese und nimmt das Rennen nach diesem Cross-Country-Abstecher wieder auf.

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Drama am Mont Ventoux: Chris Froome rennt den Berg hoch

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Drama am Mont Ventoux: Chris Froome rennt den Berg hoch
Alles sah gut aus für Chris Froome (in Gelb) in der 12. Etappe der Tour de France. Der Führende im Gesamtklassement hatte zwar mit dem Etappensieg nichts mehr zu tun, doch abgesehen von Bauke Mollema und Ritchie Porte hatte er sämtliche direkten Konkurrenten um den Gesamtsieg abgeschüttelt.
quelle: x80003 / pool
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Mario Cipollini 1999

Sprint-Spezialist Mario Cipollini gewinnt 1999 vier Etappen in Folge. Insgesamt gewann der Italiener zwölf Etappen der TdF, beendete jedoch keine Tour, da er bei jeder Teilnahme vor oder in den Bergen aufgab. 

Giuseppe Guerini 1999

Ein fotografierender Zuschauer bringt Giuseppe Guerini auf dem Weg zum Solosieg auf der Alpe d'Huez zu Fall. Der Italiener gewann die Etappe trotzdem noch. 

>>> Hier gibt's die Top 10, der gefährlichen Fans an Radrennen.

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Marco Pantani 1998

Auf der Königsetappe von Grenoble nach Les Deux Alpes legte Marco Pantani den Grundstein für seinen einzigen Tour-Sieg 1998. Der Italiener hängte den bisherigen Leader Jan Ullrich um knapp neun Minuten ab und holte so das Maillot Jaune, welches er bis nach Paris verteidigte. 

Schon 1997 zeigte sich Pantani am Berg als Überflieger und meisterte die Alpe d'Huez in Rekordzeit. Hier die Story dazu.

Der Teufel jagte sie alle! «El Diablo» ist der berühmteste Fan der Tour de France

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Der Teufel jagt alle! Der berühmteste Fan der Tour de France
Der Teufel jagt Lance Armstrong den Berg hinauf.
quelle: epa afp / patrick boutroux
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Jan Ullrich 1997

An der Spitze fahrend, blickt sich Jan Ullrich immer wieder um, bis Teamleader Bjarne Riis endlich nickt und ihm die «Erlaubnis» zum Angriff gibt. Der Deutsche legt mit seinem Solosieg hinauf nach Andorra-Aracalis den Grundstein für seinen einzigen Tour-de-France-Erfolg 1997.

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Tom Simpson 1967

Tom Simpson kollabiert am Mont Ventoux. Ein Cocktail aus Amphetaminen, Betäubungsmitteln und Alkohol soll dafür verantwortlich sein, dass sein Herz unter der grossen Belastung in der Hitze aufhört zu schlagen. Seit dem Tod des Briten wird der Missbrauch von Doping stärker verfolgt.

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Thierry Marie 1991

Thierry Marie gelingt ein veritabler Coup. Der Franzose gewinnt nach der längsten Solo-Flucht in der Neuzeit der Tour de France  über 234 Kilometer – und hat unterwegs noch genügend Luft, um für die Fernsehkameras zu singen.

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Johnny Hoogerland

Auf der 9. Etappe der Tour de France touchiert ein Begleitauto Juan Antonio Flecha. Dieser reisst Johnny Hoogerland mit, welcher sich beim Sturz in einen Viehzaun die Waden regelrecht aufschlitzt. Aufgeben ist für den Holländer dennoch kein Thema.

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Henri Cornet 1904

Schlägereien, Schüsse, unerlaubte Zugfahrten und fast das halbe Feld disqualifiziert: Die zweite Tour de France endet im totalen Chaos. Weil ein halbes Jahr später unter anderem die ersten vier Fahrer disqualifiziert werden, wird der 20-jährige Henri Cornet zum bis heute jüngsten Tour-Sieger aller Zeiten.

Henri Cornet vor einer Etappe 1904.
Henri Cornet vor einer Etappe 1904.bild: hisotrianet.nl

Team Festina 1998

Die Tour de France ist an ihrem Tiefpunkt angelangt. Im Wagen des Masseurs vom Team Festina mit dem Schweizer Alex Zülle werden Unmengen an EPO und Anabolika sichergestellt. Das Team wird ausgeschlossen und die Rundfahrt geht als Skandal-Tour in die Geschichte ein.

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Team Festina Betreuer Willy Voet: «Alle Champions sind gedopt. Ohne Doping kann man heute nichts mehr gewinnen.» 
Team Festina Betreuer Willy Voet: «Alle Champions sind gedopt. Ohne Doping kann man heute nichts mehr gewinnen.» bild: ap

Tour de France: Perlen aus unserem Archiv

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Tour de France: Perlen aus unserem Archiv
Der Baske Igor González de Galdeano und der aus Galicien stammende Marcos Serrano lauschen einer TV-Reporterin. Sie lauschen mit den Augen ...
quelle: ap / peter dejong
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Tony Rominger 1993

Zumindest in der Momentaufnahme ist Tony Rominger vor Miguel Indurain. In der Gesamtwertung der Tour kam der Schweizer aber nie am Spanier vorbei. Während Indurain – der Zeitfahrspezialist und ewig gleiche monotone Treter – von 1991-1995 die Tour de France gewann, wurde Bergspezialist Rominger 1993 immerhin Zweiter.

Tony Rominger dicht verfolgt von Miguel Indurain.
Tony Rominger dicht verfolgt von Miguel Indurain.
bild: bikeraceinfo.com

Kübler/Koblet 1950/51

Ferdy Kübler sorgte 1950 mit 31 Jahren für den ersten Schweizer Sieg an der Tour de France.

Nur ein Jahr später vermochte mit Hugo Koblet ein weiterer Schweizer nachzudoppeln. Es ist bis heute der letzte Schweizer Triumph am wichtigsten Radrennen der Welt.

Eine Kurzzusammenfassung der Tour 1951.
YouTube/British Pathé
Portrait von Ferdy Kübler.
YouTube/SRF Archiv

Greg LeMond 1989

Die knappste Entscheidung in der Geschichte der Tour: Vor dem abschliessenden Zeitfahren hatte der Franzose Laurent Fignon noch 50 Sekunden Vorsprung auf den US-Amerikaner Greg LeMond. Weil LeMond im Zeitfahren aber 58 Sekunden schneller war als Fignon, holte er sich mit acht Sekunden Vorsprung doch noch den Gesamtsieg – als erster Nicht-Europäer überhaupt.

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