Nach der Razzia beim französischen Radsport-Team Arkéa-Samsic hat sich dessen Captain Nairo Quintana zu Wort gemeldet. Der Kolumbianer sagte, dass sein Zimmer durchsucht worden sei und dass er nichts zu verstecken habe.
«Die Behörden betraten mein Zimmer und beschlagnahmten völlig legale Vitaminpräparate, obwohl sie den französischen Behörden vielleicht nicht bekannt waren», liess Quintana via soziale Medien verlauten. Dies sei der Hauptgrund, warum es Zeit brauche, um alles, was passiert sei, aufzuklären.
Comunicado oficial. pic.twitter.com/1Vj5kHwxD8
— NairoQuinCo (@NairoQuinCo) September 22, 2020
Quintana bekräftigte, dass er vor der Staatsanwaltschaft erschienen sei und alle Fragen «mit gutem Gewissen» beantwortet habe. Er sei Zeit seines Lebens ein sauberer Fahrer gewesen und habe nichts zu verstecken. Quintana plant, am Wochenende bei der Strassenrad-WM in Imola an den Start gehen.
Am Tag der Königsetappe der Tour de France zum Col de la Loze am vergangenen Mittwoch war das Team Arkéa-Samsic ins Visier geraten. Im Teamhotel wurden Medienberichten zufolge auch Hinweise auf Doping entdeckt. Ein Arzt und ein Betreuer kamen in Polizeigewahrsam. Bei Vorermittlungen wird nun geprüft, ob an den Vorwürfen etwas dran ist.
Gemäss Informationen der Staatsanwaltschaft in Marseille vom Mittwochmorgen, wurden ein Arzt und ein Physiotherapeut am späten Dienstagabend aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die Untersuchung laufe aber weiter, teilte die Staatsanwältin Dominique Laurens mit. Es seien weitere Ermittlungen und Vernehmungen geplant.
Nairo Quintana stand bei der Tour de France drei Mal auf dem Siegerpodest: 2013 und 2015 wurde er Zweiter, 2016 belegte er Rang 3, ehe er in jenem Herbst die Spanien-Rundfahrt für sich entscheiden konnte. Dazwischen gewann er 2014 den Giro d'Italia, bei dem er 2017 als Zweiter seinen bislang letzten Podestplatz bei einer Grand Tour erreichte.
An der Tour de France 2020 belegte Quintana mit über einer Stunde Rückstand auf Sieger Tadej Pogacar den enttäuschenden Rang 17, nachdem er zu Beginn der Rundfahrt noch Hoffnungen auf ein starkes Ergebnis weckte. (ram/sda/dpa)