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Über 30 km lang ist das Finish der ersten von vier Alpenetappen. Zuerst haben die Fahrer von Martigny her kommend den Col de la Forclaz zu bewältigen. 13 km lang ist der gleichmässig verlaufende Anstieg mit Steigungsprozenten zwischen 6 und 9 Prozent. Nach einer kurzen Abfahrt haben die Fahrer an den Zielort noch einmal 800 Höhenmeter auf 10,4 km vor sich.
Leader Chris Froome wird keinen einfachen Tag haben; Angriffe auf das Maillot jaune sind mehr als wahrscheinlich. Von einer Entscheidung wollte der Brite daher noch nichts wissen.
«Sans Rival» (Ohne Gegner) titelte die französische Sportzeitung «Équipe» am Montag über Froome und das überlegene Team Sky, das bisher keine Anzeichen von Schwäche zeigte. Froome wehrte sich nach der Etappe in Bern gegen die Stimmen, er habe keine echte Konkurrenz: «Zu sagen, ich habe die Tour gewonnen und ich hätte keine Gegner gehabt, ist dummes Zeug. Du brauchst einen schlechten Tag, und schon verlierst du Minuten.»
Froome steigt am Mittwoch in Bern mit einem Vorsprung von 1:47 Minuten auf den zweitplatzierten Niederländer Bauke Mollema in die 17. Etappe. Sein überraschend stark fahrender Landsmann Adam Yates liegt 2:45 Minuten zurück, sein mutmasslich ärgster Konkurrent um den Gesamtsieg, der Kolumbianer Nairo Quintana, als Vierter 2:59 Minuten. Das sind keine übermässig grossen Abstände. Trotzdem schien Froome bisher unantastbar zu sein, kein Fahrer brachte ihn bisher in ernsthafte Schwierigkeiten. Im Gegenteil: Quintana etwa griff noch gar nie an.
Zudem läuft das Rennen nach dem Gusto von Froome. Der Spanier Alberto Contador und der Franzose Thibaut Pinot, zwei der selbsternannten Herausforderer von Froome, mussten die Rundfahrt bereits aufgeben. Und als die Zuschauer Froome am Mont Ventoux stoppten und er wegen eines fehlenden Ersatzrades zu Fuss den Berg hochrennen musste, «half» ihm die Jury, indem sie die Zwischenzeiten unmittelbar vor dem Zeitpunkt des Zwischenfalls wertete.
Bei seinen beiden bisherigen Tour-Siegen stieg Froome mit komfortableren Vorsprüngen in die letzte Woche. 2013 lag er zum selben Zeitpunkt 4:14 Minuten vor Mollema, 2015 3:10 vor Quintana. Das macht Hoffnungen auf ein spannendes Finale. Froome jedenfalls bereitet sich auf eine schwierige Woche vor, wie er bei seinem Medientermin in Hilterfingen am Thunersee sagte.
«Die anderen Teams haben angekündigt, in den Alpen attackieren zu wollen. Und ich erwarte, dass sie das tun werden», sagte Froome. Jede der vier noch anstehenden Alpenetappen sei eine eigene Herausforderung. «Das Zeitfahren (am Donnerstag) wird sicher wichtig. Aber es gibt keinen Tag, der härter ist als der andere. Ich sehe es eher wie ein Block über vier Tage, den ich zu überstehen habe.»
Aus Schweizer Sicht die besten Chancen auf einen Spitzenplatz in der ersten Alpenetappe haben die Walliser Lokalmatadoren Sébastien Reichenbach und Steve Morabito vom Team FDJ. Reichenbach, der im Gesamtklassement mit einem Rückstand von 8:40 Minuten auf Froome den 14. Zwischenrang belegt, ist nach dem Ausfall seines Captains Thibaut Pinot unfreiwillig zum Teamleader befördert worden.
Bisher machte Reichenbach seine Sache sehr gut. Seine Chancen auf einen Top-Ten-Platz sind intakt. Am Sonntag in der 15. Etappe von Bourg-en-Bresse nach Culoz verpasste er den Etappensieg als Vierter, sechs Sekunden hinter Tagessieger Jarlinson Pantano vom Team IAM, nur knapp. Auf den Anstieg nach Finhaut-Emosson freut sich der 27-Jährige aus Martigny. «Das ist eine der entscheidenden Etappen an dieser Tour», sagte Reichenbach. «Und dies auf einem Terrain, das mir behagt und das ich kenne». Die Strecke kennt Reichenbach aus dem Training.
Das Zielgelände kurz vor der Staumauer, auf der die Teambusse nach dem Rennen auf die Fahrer warten werden, garantiert wie bereits in Bern spektakuläre TV-Bilder. 100'000 Fans erwarten die Behörden und Organisatoren am Schlussanstieg. Empfohlen wird eine frühzeitige Anreise, wenn möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln. (fox/sda)