Lange wurde auf der letzten Etappe nur gebummelt. Doch auf den letzten Metern wurde es doch noch hektisch. Unter anderem stürzte der Schweizer Reto Hollenstein. Chris Froome genoss seine Triumphfahrt.
Der deutsche Sprinter André Greipel gewinnt die letzte Tour-de-France-Etappe im Sprint und wiederholt seinen Vorjahressieg vor Peter Sagan und Alexander Kristoff. Sagan gewann zum fünften Mal in Folge das grüne Trikot des Punktesiegers.
Ausreissversuche blieben auf den Runden auf der Champs-Elysees weitestgehend aus. Das Tempo war – unter anderem auch dank IAM – zu hoch. Pech bekundete der Schweizer Reto Hollenstein, er stürzte kurz vor dem Ziel:
Der Sturz von Hollenstein vier Kilometer vor dem Ziel. streamable
Die Frage nach dem Gesamtsieger wurde schon gestern beantwortet. Chris Froome wurde auf dem letzten Abschnitt nicht mehr angegriffen und sichert sich nach 2013 und 2015 seinen dritten Gesamtsieg. Zweiter wird der Franzose Romain Bardet (4:05 Minuten zurück), Dritter der Kolumbianer Nairo Quintana (4:21). Als bester Schweizer schloss Sébastien Reichenbach die 103. Frankreich-Rundfahrt auf dem 14. Gesamtrang ab.
Das Team feiert seinen Star schon während der Etappe.
«Es ist das gleiche Gefühl, als wäre es das erste Mal», beschrieb Froome seine Gefühlslage am Samstag, als sein Gesamtsieg feststand. An seiner Überlegenheit hat sich auch in diesem Jahr nichts geändert. Trotzdem unterscheidet sich sein neuster Coup von den Erfolgen aus der Vergangenheit. Seine imposanten Attacken am Berg blieben in diesem Jahr aus. Vielmehr hat sich der in Kenia geborene Brite mit einzelnen Nadelstichen von der Konkurrenz abgehoben und so Sekunden gescheffelt.
So geschehen in der 8. Etappe, als Froome – eigentlich nicht als begnadeter Abfahrer bekannt – in der Abfahrt vom Col de Peyresourde, dem letzten Berg des Tages, angriff, und die Etappe 13 Sekunden vor der Konkurrenz gewann. Vier Tage später übertölpelte der schlaksige Sky-Profi zusammen mit Peter Sagan das Feld, als er mit dem Strassen-Weltmeister bei Seitenwind auf den flachen letzten 10 km attackierte und auf für ihn erneut ungewohntem Terrain wiederum sechs Sekunden herausholte.
Zweitkarriere als Kunstradfahrer, anyone?
Wie gewohnt wurde der 31-Jährige auf dem letzten Abschnitt zur Champs-Elysées nicht mehr angegriffen und konnte schon unterwegs seinen Erfolg mit Bier und Champagner feiern.