Silvan Dillier zeigt beim Klassiker Paris-Roubaix eine seiner besten Leistungen seiner Karriere. Bei der «Hölle des Nordens» – der Königin der Klassiker und eines der fünf Monumente – sprintet er hauchdünn gegen Peter Sagan am Sieg vorbei.
Der 28-Jährige führte das Rennen mit Weltmeister Peter Sagan 20 Kilometer vor dem Ziel mit knapp 90 Sekunden an. Dillier hatte sich nach bereits 40 km in eine ursprünglich neunköpfige Fluchtgruppe begeben und praktisch den ganzen Tag vorne gelegen. Sagan konnte sich gut 50 km vor dem Ziel aus der Verfolgergruppe mit den Favoriten lösen und zur Spitze aufschliessen, die zu diesem Zeitpunkt nur noch aus drei Mann bestand. Dillier aber war schliesslich der einzige, der das Tempo von Sagan mitgehen konnte.
PETER SAGAN TRIONFA ALLA ROUBAIX! 🚴♂️👏👏
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Primo successo in carriera per il campione del mondo, che regola lo svizzero Dillier...#ParisRoubaix | #EurosportCICLISMO | https://t.co/yeuDfSfQxW pic.twitter.com/rb4U7l38La
Auch über das letzte längere Pavé-Stück blieb der Überraschungsmann am Slowaken dran, der 2014 hier Rang 6 herausfuhr und mit der Flandern-Rundfahrt (2016) schon ein Monument in seiner Sammlung hatte. Allerdings schmolz der Vorsprung auf knapp eine Minute. Doch die beiden kamen durch und konnten sich auf einen Sprint einstellen.
Im Stadion hatte Dillier die schlechtere Führungsposition und konnte auf den Angriff des Weltmeisters nicht mehr reagieren. «Ich habe versucht, meinen Sprint anzuziehen, aber Sagan war einfach stärker. Als wir gemeinsam über die Pavé-Sektoren gefahren sind, habe ich gestaunt, was er für einen Motor hat», sagte Dillier hinterher, «aber ich bin stolz auf meine Leistung, stolz auch darauf, überhaupt in die Situation gekommen zu sein, um den Sieg zu kämpfen.»
«Ich bin total geschafft. Es war hart, aber ich bin einfach bis zum Ende gefahren», so Sagan, der erstmals in Roubaix gewann.
'Sagan the Entertainer' ✨
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The 2018 #ParisRoubaix winner tips his helmet to the crowd 🎩 pic.twitter.com/QOCIHL3cId
Für den 27-jährigen Aargauer Dillier, der in dieser Saison zum Team AG2R La Mondiale wechselte, ist es trotzdem der grösste Erfolg der Karriere. 2017 feierte er einen Etappensieg beim Giro d'Italia, im gleichen Jahr wurde er Schweizer Meister.
Paris-Roubaix gewann in der Neuzeit nur ein Schweizer: Fabian Cancellara. Der Berner setzte sich 2006, 2010 und 2013 durch. 1923 trug sich zudem Heiri Suter in die Siegerliste ein.
Für Stefan Küng geht der Rad-Klassiker Paris – Roubaix zu Ende, noch bevor er richtig lanciert ist. Der Thurgauer muss nach einem Sturz das Rennen aufgeben. Schon vor dem ersten der 29 Kopfsteinpflaster-Abschnitte war für den Thurgauer alles vorbei. Küng war nach rund 90 km in einen Sturz im Feld verwickelt und konnte nicht mehr weiterfahren. (fox)