Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 14:
» Hier geht's zu den Standings nach Week 14.
Shooting-Star Patrick Mahomes hat zum ersten Mal seit langem so etwas wie eine Schwäche gezeigt. Beim 33:27-Sieg gegen die Miami Dolphins warf der Quarterback der Kansas City Chiefs gleich drei Interceptions. Bis kurz vor der Pause brachte der «Raketenarm aus K.C.» kaum etwas zu Stande und kam auf 10 angekommene Pässe, null Punkte und nur 144 Yards. Ausserdem verursachte er bei einem 3rd Down einmal einen Verlust von satten 42 Yards.
Doch Mahomes ist eben nicht umsonst der mit Abstand bestbezahlte Quarterback der NFL. Der 25-Jährige führte sein Team kurz vor Ende des zweiten Viertels mit einem starken Drive zum ersten Chiefs-Touchdown durch Tight End Travis Kelce. Miamis tolle erste Halbzeit endete so mit einem 10:14-Rückstand.
Danach war Mahomes nicht mehr zu stoppen, am Ende kam er auf 393 Yards und zwei Touchdown-Pässe. Die Dolphins mit ihrem erneut starken Rookie-Quarterback Tua Tagovailoa waren offensiv zu inkonstant, um noch etwas ausrichten zu können. Zwar kamen sie nochmals auf 27:33 heran, verpassten dann aber den entscheidenden Onside-Kick.
Bei seinem Startelf-Debüt als Quarterback der Philadelphia Eagles führt Jalen Hurts sein Team zu einem überraschenden 24:21-Sieg gegen die New Orleans Saints. Der Rookie warf dabei für 167 Yards und einen Touchdown. Doch nicht nur das: Hurts, der zum ersten Mal von Beginn an den formschwachen Carson Wentz ersetzen durfte, hatte am Ende auch 106 Rushing Yards auf seinem Konto.
Neben Hurts kam auch Running Back Miles Sanders am Ende auf über 100 Rushing Yards. Zuvor hatten die Saints, die erneut ohne ihren verletzten Star-Quarterback Drew Brees antreten mussten, 55 Spiele lang keinem einzigen Spieler mehr über 100 Yards zugestanden.
Die Buffalo Bills haben den lange ungeschlagenen Pittsburgh Steelers die zweite Niederlage in Serie zugefügt. Beim 15:26 hatten die Steelers bis zur Pause noch leichte Vorteile, dann drehten die Bills mit Quarterback Josh Allen aber so richtig auf. Zwei Touchdowns und 238 Yards standen bei ihm am Ende zu Buche, vor allem mit Wide Receiver Stefon Diggs harmonierte der 24-jährige Spielmacher einmal mehr hervorragend.
Auf der Gegenseite kam Ben Roethlisberger auf «nur» 187 Yards. Ausserdem warf «Big Ben» zwei Touchdown-Pässe, doch er produzierte eben auch zwei Interceptions. Die erste führte zu einem Pick Six durch Bills-Cornerback Taron Johnson. Damit haben die Steelers ihren Spitzenplatz in der AFC an die Kansas City Chiefs verloren und Buffalo lauert nun mit nur einem Sieg weniger als Pittsburgh auf Rang 3.
Immerhin: Pittsburgh stellte gegen die Bills noch einen neuen NFL-Rekord auf. Durch einen Sack von Tyson Alualu bauten die Steelers ihre Serie mit mindestens einem Sack auf 70 Spiele aus und liessen so die Tampa Bay Buccaneers hinter sich. Dem Team aus Florida war zwischen 1999 und 2003 ebenfalls 69 Spiele in Folge mit mindestens einem Sack gelungen.
Superstar Tom Brady hat sich nach zwei Heimniederlagen in Folge im Kampf um die Playoffs zurückgemeldet und mit seinen Tampa Bay Buccaneers einen 26:14-Erfolg gegen Minnesota Vikings eingefahren. Der «GOAT» drehte nach seinem schwachen Start auf und kam am Ende auf 196 Yards und zwei Touchdowns. Besonders sehenswert: Bradys 48-Yard-Bombe auf Scotty Miller – der weiteste Touchdown-Pass des sechsfachen Super-Bowl-Gewinners in dieser Saison.
Die Geschichte des Duells schrieb aber nicht Brady, sondern Vikings-Kicker Dan Bailey. Der Vikings-Profi setzte seine drei Field-Goal-Versuche allesamt vorbei, auch den möglichen Extrapunkt nach dem ersten Touchdown des Spiels vergeigte er. Bailey kostete seinem Team damit satte zehn Punkte und stellte mit vier verschossenen Kicks einen Negativrekord auf. Seit 1961 hatte es das nicht mehr gegeben.
Das Washington Football Team darf sich dank eines 23:15-Siegs gegen die San Francisco 49ers weiterhin Hoffnungen auf einen Playoff-Platz machen. Bei wem man sich nach der Partie bedanken musste, war sonnenklar: Während die Offense weder am Boden noch in der Luft über 100 Yards erzielen konnten, erzielte die Defense gleich zwei Touchdowns und erzielte so mehr Punkte als die Offense. Auch sonst war die Defensiv-Leistung beeindruckend: Viermal wurde der gegnerische Quarterback gesackt, zwei Fumbles und eine Interception wurden erobert.
Beim 31:10-Sieg gegen die Jacksonville Jaguars lief Titans-Superstar Derrick Henry mal wieder zu Hochform auf. Der Running Back kam am Ende auf 215 Yards Rushing Yards und zwei Touchdowns. Bereits zum vierten Mal in seiner Karriere kam er auf über 200 Yards bei zwei Touchdowns. Damit ist der Tennessee-Titan in dieser Kategorie vor den NFL-Legenden Jim Brown, Barry Sanders und LaDainian Tomlinson nun der alleinige Rekordhalter.
Die Green Bay Packers setzten sich im NFC-North-Duell bei den Detroit Lions mit 31:24 durch und führen die NFC nun mit einer 10:3-Bilanz vor den New Orleans Saints an. Wieder einmal lieferte Quarterback Aaron Rodgers eine fast fehlerfreie Vorstellung ab und darf nun sogar auf den MVP-Titel schielen. Er brachte 26 von 33 Pässen für 290 Yards an den Mann, warf drei Touchdwon-Pässe und lief einmal selbst in die Endzone. Kein Wunder, wenn man eine solche O-Line hat ...
Grossen Anteil am Packers-Sieg hatte einmal mehr sein Lieblings-Receiver Davante Adams, der auf Pass von Rodgers bereits seinen 14. Touchdown der Saison erzielte. Damit führt er die Liga zusammen mit Chiefs-Receiver Tyreek Hill in dieser Kategorie nun an.
Die Los Angeles Chargers setzen sich in einer engen Partie gegen die Atlanta Falcons mit 20:17 durch. Kicker Michael Badgley sicherte seinem Team den vierten Saisonsieg in letzter Sekunde mit einem Field Goal aus 43 Yards. Davor lieferten sich die beiden Quarterbacks Matt Ryan und Justin Herbert ein wahres Turnover-Festival.
Negativ-Höhepunkt der Partie war allerdings ein ziemlich peinliches Spielzug-Chaos der Chargers 22 Sekunden vor der Pause. Die Coaches bemerkten wohl zu spät, dass man kein Timeout mehr zur Verfügung hatte, und wechselten deshalb bei ablaufender Uhr den Spielzug von einem Lauf- auf einen Field-Goal-Versuch. In der allgemeinen Verwirrung blieb es dann allerdings beim Versuch.
Die Indianapolis Colts besiegten in einem High-Score-Game die Las Vegas Raiders mit 44:27. Das Highlight des Spiels war überraschenderweise aber keine Offensiv-Aktion, sondern eine Interception von Colts-Cornerback Kenny Moore. Der 1,75 Meter kleine Verteidiger fing kurz vor der Pause einen weiten Pass von Raiders-Quaterback Derek Carr auf den 1,98 Meter grossen Tight End Darren Waller mit nur einer Hand ab. «Das war eine der besten Defensiv-Aktionen, die ich in meinem Leben je gesehen habe», lobte Carr seinen Gegner nach dem Spiel.