Der GAK ist amtierender österreichischer Meister und geht deshalb als Favorit ins 121. Grazer Derby. Eine Rolle, der er gerecht wird. Denn Sturm Graz ist chancenlos und geht 0:4 unter.
Das ist die Ausgangslage, als TV-Reporter Gerhard Krabath den Sturm-Spieler Günther Neukirchner nach dem Schlusspfiff zu sich bittet. Es entwickelt sich ein Dialog, der dank den Aussagen des Fussballers rasch Kult-Status erreicht.
Wie froh er denn sei, dass der Schiri endlich abgepfiffen habe, will Krabath wissen. Neukirchner auf 180:
Der Reporter bleibt hartnäckig. «Haben Sie nicht Angst gehabt vor einer noch höheren Niederlage? Den Eindruck hatte man jetzt zum Schluss?» Zu viel für Günther Neukirchner, jetzt muss es einfach mal raus:
Nun merkt Reporter Krabath, dass weitere Nachfragen kaum zu einem sinnvollen Ergebnis führen. Er bedankt sich beim Gegenüber und bricht das Interview ab.
Zehn Jahre später schaute sich Günther Neukirchner das Interview gemeinsam mit Journalisten der «Kronen-Zeitung» an. Er habe sich dabei gar nicht erkannt, sagte der 14-fache Nationalspieler. «So impulsiv konnte ich zwar während eines Spiels sein. Aber dass ich so impulsiv bei einem Interview aufgetreten bin, das war für mich neu.»
Inhaltlich stehe er nach wie vor zu seiner Kernaussage. «Mir geht es um den Inhalt einer Frage. Aber um mein Wohlbefinden nach einer Niederlage – das interessiert, glaube ich, keinen.»
Da gibt es nichts zu entschuldigen! Interviews nach Fussballspielen sind fast immer zum Fremdschämen. Aus meiner Sicht macht(e) diesmal aber der Spieler eine ziemlich gute Figur! Die Fragen waren wirklich deppert und trieften vor Schadenfreude. Der Neukirchner hat den Reporter auch nicht perönlich angegriffen, sondern die Fragen kritisiert und Rechenschaft verlangt.
Kurz gesagt, aus meiner Sicht war er zwar ziemlich emotional, hat aber nicht überreagiert!
Aber noch weniger verstehe ich Interviews mit Sportlern nach einem Wettkampf.
Ich bewundere die Reporter, die die immer gleichen und immer gleich irrelevanten Fragen stellen ohne sich seltsam vorzukommen...