Roger Federer dürfte gegen Denis Istomin einen eher ruhigen Start ins Australian Open haben. Er fühlt sich hervorragend vorbereitet. Als Favoriten sieht der Titelverteidiger aber den Weltranglistenersten Novak Djokovic.
Seit dem Gewinn des Hopman Cups hat Roger Federer noch einmal ausgiebig und hart trainiert. Erst am Samstag gönnte er sich wieder einen freien Tag, um für den Start am Montag (10.30 Uhr Schweizer Zeit gegen Denis Istomin) frisch zu sein. «Ich fühle mich sehr gut», zeigt sich der 37-jährige Basler guten Mutes. «Körperlich und mental bin ich absolut parat, das ist das Wichtigste.»
Federer warnt aber auch: «Eine Garantie ist das nicht, ich muss auch erst noch gut spielen. Die Marge ist eng, eine kleine Unsicherheit bleibt immer.» Zwar hat er sämtliche sechs Duelle mit dem Usbeken Istomin gewonnen, 2013 und 2014 in Basel verlor er aber jeweils den ersten Satz. Und noch bestens in Erinnerung ist, wie Istomin vor zwei Jahren über sich hinauswuchs und in der 2. Runde sensationell Novak Djokovic ausschaltete.
Dennoch wäre alles andere als ein klarer Sieg Federers auch diesmal eine Sensation. Zunächst wird ihm auch die Hitze erspart, die ab Montag erwartet wird. Mit 32 bis 34 Grad sollte es allerdings noch einigermassen im erträglichen Rahmen bleiben. Federer braucht dies zumindest am Montag nicht zu kümmern. Er spielt gegen 20.30 Uhr abends gegen Istomin.
Die Favoritenrolle für das ganze Turnier weist der Schweizer von sich, trotz der Triumphe in den letzten beiden Jahren. «Nach den letzten sechs Monaten muss Djokovic der Favorit sein.» Aber: «Nach diesen zwei wahnsinnigen Jahren möchte ich natürlich auch diesmal um den Titel kämpfen. Dafür muss ich dann mein bestes Tennis spielen, wenn es zählt.» Gegen Istomin dürften dafür noch nicht ganz 100 Prozent nötig sein.
Das gilt auch für Novak Djokovic, der noch einen Tag länger Pause erhält, ehe er gegen den Qualifikanten Mitchell Krueger aus den USA ans Werk geht. Zur Favoritenrolle musste er am Sonntag noch keine Auskunft geben. Die Fragen drehten sich um Andy Murrays baldigen Rücktritt und tennispolitische Themen. Wie Federer betonte, spielt es aber auch gar keine Rolle, ob Djokovic der Favorit sein will. «Ich sage nicht, dass er Favorit ist, um ihm mehr Druck zu machen», sagte der Schweizer schmunzelnd. «Ich weiss ja, dass er damit sehr gut umgehen kann.» (sda)