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Meldonium ist ein Wundermittel. Antidoping Schweiz erklärt die Wirkung wie folgt: «Diese Substanz kann die sportliche Ausdauerleistung positiv beeinflussen, steigert die Regeneration nach Belastung, schützt vor Stress und wirkt stimulierend auf das Zentralnervensystem.» Es verhindert zudem giftige Ablagerungen im Gewebe.
Kurz: Mehr Leistung, kürzere Erholung.
Maria Scharapowa nimmt das Medikament, das auch unter dem Namen Mildronat bekannt ist, nach eigenen Aussagen seit 2006. Grund dafür seien Herzrhythmus-Störungen und Diabetes, wogegen es eigentlich gedacht ist. Scharapowa sagt: «Ich erhielt das Medikament damals für verschiedene gesundheitliche Beschwerden, welche ich damals durchmachte.»
Sie sei ständig krank gewesen, hätte immer wieder die Grippe aufgelesen und habe ungewöhnliche EKG-Resultate ausgewiesen. «Ich hatte zu wenig Magnesium und in meiner Familie war Diabetes ziemlich verbreitet», führte Scharapowa aus. Mit Meldonium wird die Durchblutung und Sauerstoffversorgung im Körper verbessert.
Meldonium wird in Lettland produziert, in den USA ist es beispielsweise verboten. Seit 2016 steht das Medikament auf der Dopingliste, die Anti-Doping-Behörde (WADA) informierte darüber am 16. September 2015. Zuvor wurde das Medikament von der WADA beobachtet. Dabei fand man heraus, dass einige der Wirkungen die Athletenleistung steigern können, insbesondere im Ausdauerbereich.
Wer vor dem 1. Januar 2016 das Medikament benutzte, muss keine Strafen fürchten. Schon während den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen hätte eine Studie gezeigt, dass Meldonium vor allem bei Athleten aus der ehemaligen Sowjetunion sehr beliebt war.
In Russland scheinen «Herzrhythmusstörungen und Diabetes» bei Sportlern besonders verbreitet zu sein. In einer Dok von 2015 berichtet das WDR von 4316 russischen Dopingproben bei denen in 724 Fällen Meldonium nachgewiesen werden konnte. Zumindest bis 2014 sei das Medikament «ein Renner» unter den Sportlern Russlands gewesen.
Schon am Montag gab die russische Olympiasiegerin im Eiskunstlauf, Ekaterina Bobrova, Meldonium-Missbrauch zu. Ebenfalls unter Verdacht stehen Velofahrer Eduard Vorganov, die Biathleten Artem Tyschenko und Olga Abramova und der äthiopische Marathonläufer Endeshaw Negesse.
One 2015 study showed that 724 of 4,316 Russian athletes (17%) had meldonium in their system https://t.co/bdzYSn57As pic.twitter.com/oM7soHfQA1
— Sports Integrity SII (@Sport_Integrity) 8. März 2016