Roger Federer vor dem Seealpsee. Federer auf dem Jungfraujoch. Federer am Lac Léman. Schickt der Baselbieter Bilder aus seinem Leben in der Schweiz über die sozialen Medien in den Orbit, bekommen das Millionen Menschen rund um den Globus zu sehen. Er sprach schon vor der UNO-Vollversammlung, war Gast von Staatspräsidenten, oder bei der Oscar-Verleihung, zu seinen Freunden zählt Bill Gates. Roger Federer ist auf Du und Du mit den Schönen und Reichen dieser Welt. Ein Weltbürger.
Er ist bodenständig und weltmännisch. Bescheiden und selbstbewusst. Immer den Werten verpflichtet, die ihm seine Eltern vorgelebt haben: Demut, Respekt und Bescheidenheit. Es sind Eigenschaften, die als typisch schweizerisch gelten. «Sie tragen mit ihren Leistungen den Namen unseres Landes, der Schweiz, in die ganze Welt hinaus. Einen besseren Botschafter als Sie kann ich mir nicht vorstellen», schreibt Bundesrätin und Sportministerin Viola Amherd in der Aargauer Zeitung kürzlich an Federer.
Federer ist für die Schweiz wie Schokolade und das Bergpanorama. Nun kommt zusammen, was schon immer zusammengehörte: Federer wird Werbebotschafter für Schweiz Tourismus. «Für mich ist das ein logischer Schritt. Denn immer, wenn ich auf den Platz trete, repräsentiere ich die Schweiz», sagt der 39-Jährige.
Schweiz Tourismus wird mit Federer erst in Europa und dann in den USA, Asien und im Pazifikraum werben. Video-Clips sollen zeigen, wie Federer von der Schweizer Natur beflügelt werde. Er zeigt seine Lieblingsorte und versteckte Perlen. Federer sagt: «Ich war schon überall auf der Welt. Mein Lieblingsort ist aber immer die Schweiz geblieben. Ich möchte die Leute aus der ganzen Welt in die Schweiz einladen und ihre Schönheit hervorheben.»
Federer, der abwechselnd in Valbella und Dubai lebt und in Rapperswil-Jona ein neues Zuhause baut, schwärmt von der natürlichen Schönheit der Schweiz. Gegenüber der Aargauer Zeitung sagte er einmal: «Die Schweiz gibt mir alles, was ich mir wünschen könnte: die wunderbaren Seen und Berge, die Flüsse und Wälder. Aber auch Sicherheit, Schönheit und nette Menschen. Dieses Land funktioniert, es ist im Herzen von Europa, du kommst überall schnell hin. Darum freue ich mich immer, wenn ich längere Zeit hier sein kann. Es sind die kleinen Dinge, die dieses Land so speziell machen.»
Unterwegs ist Federer ein globaler Star, Zuhause in der Schweiz fast ein Bürger wie jeder andere. Dann mischt er sich in seiner Heimatstadt Basel mit den Kindern an der Fasnacht unter die Leute. Holt die Kinder von der Skischule ab. Geht im Appenzeller Alpstein wandern. Oder er besucht eine Zirkusvorstellung. Es ist wohl einmalig, dass es kaum jemanden gibt, der es ihm übel nimmt, dass er dabei unverschämt gut verdient. Denn Federer übt sich nicht in Extravaganz. Dass der Spitzensportler nie Militärdienst geleistet hat? Selbst am Stammtisch scherzt man darüber nur.
Roger Federer ist es wichtig, wie er in der Schweiz wahrgenommen wird, denn hier will er auch sein Leben verbringen, wenn er seine Karriere als Tennisspieler beenden wird. Vielleicht ging es auch deshalb so lange, bis eine Partnerschaft mit Schweiz Tourismus möglich wurde. Denn Federer ist auch Geschäftsmann, war im letzten Jahr der bestverdienende Sportler der Welt. Auf über 100 Millionen Dollar schätzt das Wirtschaftsmagazin «Forbes» seine Einkünfte. Das Geld von Schweiz Tourismus aber fliesst nicht auf sein Konto, sondern auf jenes seiner Stiftung. Federer sagt: «Für mich war es wichtig, dass ich das Geld, das ich von Schweiz Tourismus dafür bekomme, für einen guten Zweck einsetzen kann, für wohltätige Zwecke. Wir werden damit Spielplätze in der Schweiz bauen.»
Roger Federer, der die Hälfte des Jahres im Ausland verbringt: in New York, in Tokyo, in Shanghai, in Melbourne. Roger Federer aus Münchenstein, wohnhaft in Dubai und Valbella, ist ein Weltbürger, und doch Schweizer durch und durch. Es ist eine spezielle Geschichte. (nih/aargauerzeitung.ch)
Wenn es so ist, würde ich es persönlich nicht an die grosse Glocke hängen wollen...