Bild: EPA/EPA
Ashleigh Barty hat als erste Australierin seit 46 Jahren das French Open gewonnen. Die 23-Jährige setzte sich im Final gegen die Tschechin Marketa Vondrousova mit 6:1, 6:3 durch. Nach 26 GS-Siegen in Serie unterlag Novak Djokovic im Halbfinal des French Open dem Österreicher Dominic Thiem 2:6, 6:3, 5:7, 7:5, 5:7.
Barty wurde ihrer Favoritenrolle gegen die 19-jährige Vondrousova, die ohne Satzverlust in den Final eingezogen war, vollends gerecht. Sie war die aktivere der beiden Spielerinnen und überstand die wenigen heiklen Moment souverän. In nur gerademal 70 Minuten kam sie zu ihrem ersten Grand-Slam-Sieg.
Vondrousova tat sich nach dem nahezu perfekten Lauf in den Final, schwer den Rhythmus und die Sicherheit zu finden. Als die Linkshänderin Mitte des zweiten Satzes ihre Nervosität etwas abgelegt hatte und besser zu spielen begann, war der Rückstand schon nicht mehr aufzuholen. Dem ersten Teenager im French-Open-Final seit Ana Ivanovic 2007 wurde die Unerfahrenheit etwas zum Verhängnis. Sie hat in ihrer Karriere erst einen Titel gewonnen – 2017 in Biel.
Barty wirkte abgeklärter. Sie kam mit dem Druck offenbar besser zurecht. In beiden Sätzen ging sie gleich zu Beginn entscheidend in Führung und im Gegensatz zum Halbfinal gegen Amanda Anisimova wankte sie nicht mehr, als es ernst wurde. Mit ihrem ersten Matchball beendete sie die Partie und die australische Durststrecke. Samantha Stosur war 2011 (US Open) die letzte Major-Siegerin aus Down Under gewesen.
Es ist ein erstaunlicher Weg, der Barty zu diesem Erfolg geführt hat. Als grosses Talent gehandelt scheiterte sie bei ihrem ersten Versuch, bei den Profis in die Weltspitze vorzustossen. Sie kam mit dem Druck schlecht zurecht und bekundete Mühe mit dem Leben auf der Tour. «Alles ging so schnell. Ich wollte mal ein normales Leben führen.» Ende 2014 nahm sie sich eine Auszeit und widmete sich dem Cricket.
Anfang 2016 kehrte Barty zum Tennis zurück. Und ab 2017 - nach einer ausgeheilten Armverletzung - stellte sich der Erfolg ein. Sie kletterte kontinuierlich die Weltrangliste hoch. Im Juni 2016 war sie noch jenseits der Top 600 klassiert gewesen, als Nummer 8 nahm sie das French Open in Angriff, und am Montag wird sie hinter Naomi Osaka die Nummer 2 sein. So gut war letztmals eine Australierin 1976 klassiert (Evonne Goolagong).
Thiem macht Final gegen Nadal klar
Novak Djokovic hatte in Paris die Möglichkeit, zum zweiten Mal in seiner Karriere alle Grand-Slam-Trophäen gleichzeitig in seinen Besitz zu bringen. Doch der Überflieger der letzten Major-Turniere, der Sieger von Wimbledon, des US Open und des Australian Open, wurde in einem nervenaufreibenden Halbfinal von Thiem gestoppt. «Ich glaube, ich habe nicht viel falsch gemacht», sagte Djokovic. Zum Thema Unterbrüche und Spielansetzung gab er sich wortkarg, meinte aber, er habe wohl noch nie bei so schwierigen Bedingungen gespielt.
Der Wind machte den Spielern das Lebens schwer. Zudem musste die Partie wegen des schlechten Wetters mehrmals unterbrochen werden. Am Freitag war sie beim Stand von 2:6, 6:3, 1:3 aus Sicht von Djokovic vertagt worden. Der 32-Jährige fand am Samstag zurück in den dritten Satz, gab zum 5:7 aber seinen Service im entscheidenden Moment ab. Nach dem gewonnenen vierten Umgang, geriet er im Entscheidungssatz mit 1:4 in Rückstand. Dann folgte der nächste Regenunterbruch.
Djokovic meldete sich danach erneut zurück. Auf dem Weg zum 5:5 wehrte er beim Stand von 3:5 bei Service Thiem zwei Matchbälle ab – oder genauer gesagt: Der Aussenseiter gab seinen Vorteil mit unerzwungenen Fehlern her. Aber auch Djokovic machte in der Schlussphase einen unsicheren Eindruck. Er leistete sich ungewohnt viele Fehler. Nach vier Stunden und 13 Minuten nutzte Thiem seinen dritten Matchball zum verdienten Erfolg.
Thiem, der als zweiter Österreicher nach Thomas Muster (French Open 1995) einen Grand-Slam-Titel gewinnen könnte, misst sich am Sonntag schon zum vierten Mal in Roland Garros mit Nadal. Die bisherigen Duelle in Paris gingen alle klar an den Spanier, das letzte, vor einem Jahr im Final mit 6:4, 6:3, 6:2. Doch Thiem hat Nadal auf Sand auch schon viermal bezwungen, etwa in diesem Jahr im Halbfinal von Barcelona.
Erschwert wird die ohnehin kolossale Aufgabe von Thiem im Final dadurch, dass er im Gegensatz zu Nadal nach dem Halbfinal keinen Ruhetag hatte. «Das ist okay für mich. Es ist nicht das erste Mal, das so etwas geschieht, und es wird nicht das letzte Mal sein. Das ist unser Sport», spielte der Weltranglisten-Vierte die Situation herunter. Positiv bleiben, ist entscheidend für ihn: «Ich denke, es ist das Wichtigste, dass ich in den Final gehe mit dem Glauben an den Sieg.» (abu/sda)
Ashleigh Barty gewinnt die French Open 2019! Die Australierin schlägt im Final Marketa Vondrousova mit 6:1 und 6:3 – auf äusserst überzeugende Art und Weise. Der Sieg war zu keinem Zeitpunkt auf der Kippe.
Mit diesem Sieg stösst die 23-jährige Barty auch auf Platz 2 in der Weltrangliste vor. Vor drei Jahren war sie noch ausserhalb der Top 500 klassiert.
Barty hat es eilig! Die Australierin gewinnt den ersten Satz im Frauenfinal in weniger als 30 Minuten. Gleich mit 6:1 fertigt sie die Tschechin Vondrousova ab.
«Es war ein unglaubliches Spiel. Mein erster Fünfsätzer in Roland Garros, ein guter Start, würde ich meinen. Ich stand im Halbfinal mit den vermutlich besten Spielern aller Zeiten. Es ist nicht einfach, das System wieder rauf und runter fahren. Aber wenn du gewinnst, ist es immer einfacher. Letztes Jahr war es ein unglaubliches Erlebnis gegen Rafa. Ich werde aber alles versuchen, es besser zu machen dieses Jahr.»
WOW! Dominic Thiem steht im Final von Roland Garros. Mit einer wunderbaren Vorhand holt er sich den Sieg.
Vorteil Thiem! Erneut verzieht Djokovic die Vorhand. Matchball!
40:40! Und dann bewegt er sich nicht gut, der Djokovic. Die Vorhand im Netz.
Vorteil Djokovic! Starker Aufschlag. Wieder Spielball.
40:40! Djokovic verzieht die Rückhand. Einstand.
40:30! Djokovic abermals am Netz, wieder erfolgreich.
30:30! Returnwinner Thiem! Wieder Fehlen dem Österreicher nur zwei Punkte.
30:15! Fantastischer Aufschlag nach Aussen von Djokovic. Thiem von Anfang an ohne Chance in diesem Ballwechsel.
15:15! Serve and Volley von Djokovic. Thiem erläuft den Ball, spielt ihn dem Serben aber genau auf den Schläger.
0:15! Djokovics mit dem Fehler.
Djokovic returniert gut, doch das reicht gegen die Power von Thiem nicht. Der Österreicher legt wieder vor. Djokovic muss nun gegen den Wind und gegen den Matchverlust aufschlagen.
Da ist der Ausgleich. Thiems Rückhand landet neben der Linie.
Thiem plötzlich wieder am Drücker! Doch die Netzkante verhindert den Breakball. Spielball Djokovic.
Unfassbar! Thiem steht schon fast im Final und vergibt dann alles wieder. Break Djokovic, alles wieder offen.
Nächster Fehler! Jetzt sogar Breakball Djokovic!
Und auch beim zweiten Matchball verzieht Thiem die Rückhand völlig unbedrängt. Sind das die Nerven?
Der erste ist weg. Kläglich.
Zwei Matchbälle für Thiem!
Starker Aufschlag von Thiem. Der Österreicher ist noch zwei Punkte vom Sieg entfernt.
Gibt's doch nicht! Djokovic vergibt das Game nach 30:0-Vorsprung. Thiem hat das Break wieder und serviert zum Matchgewinn.
Djokovic zuerst souverän unterwegs, dann plötzlich wieder fehlerhaft. Breakchance für Thiem!
Thiem versucht es mit dem Lob, der zu lang gerät. Das ist das Break für Djokovic. Die Nummer 1 der Welt ist zurück in diesem Spiel.
Djokovic wieder am Netz. Wieder erfolgreich! Das ist die nächste Breakchance.
Mit einer krachenden Vorhand wehrt Thiem den Breakball ab.
Djokovic jetzt bärenstark! Am Netz holt sich der Serbe einen Breakball.
Mit guten Aufschlägen holt sich der Serbe am Ende dieses Game. Das war ganz wichtig, dass ihm dieser Einstand gelingt. Sonst wäre das Spiel wohl schnell vorbei gewesen.
Djokovic bricht den Punkt ab, weil er den Ball im Aus sieht. Der Schiedsrichter ist anderer Meinung und Djokovic kann es nicht fassen. Den Folgenden Breakball kann Djokovic allerdings abwehren. Wieder 40:40.
Bild: Pavel Golovkin/AP/KEYSTONE
Bild: Pavel Golovkin/AP/KEYSTONE
Thiem führt mit Break. Bei Aufschlag Djokovic und Einstand geht es weiter.
Nach einem fünfminütigen Einspielen kann es hier weitergehen.
Der Regen hat aufgehört, die Sonne ist zurück und die Plache über dem Spielfeld ist abgezogen. Wenn auch Thiem und Djokovic wieder auftauchen, kann es hier in kürze weitergehen.
Die Regenpause dauert etwas länger. Vor 15 Uhr wird definitiv nicht weitergespielt.
Ein Lob von Thiem fällt noch ins Feld und wird dann vom Wind komplett verblasen. So holt sich der Österreicher die nächsten Breakchance, die Djokovic aber überzeugend abwehrt. Dann – bei 40:40 – wird die Partie wegen Regen unterbrochen
Thiem scheint auf dem Weg zu einem souveränen Game, als das Händchen doch noch zu zittern beginnt. Am Ende kommt aber wieder ein unnötiger Fehler von Djokovic. Dem Österreicher fehlen noch zwei Games
Djokovic plötzlich mit einer Serie von Fehlern. So schenkt er Thiem drei Breakbälle. Den ersten kann er noch abwehren. Beim zweiten setzt der Serbe den Volley ins Netz. Das ist das Break für Thiem!
Auch Thiem muss auf der wegen des Windes schwierigeren Seite eine Breakmöglichkeit abwehren. Auch ihm gelingt das erfolgreich. Alles in der Reihe.
Mit einem unfassbaren Winkel holt sich Thiem eine Breakmöglichkeit. Doch Djokovic ist auf der Höhe und bringt seinen Aufschlag doch noch durch.
Thiem hält das erste Aufschlagspiel des fünften Satzes mühelos.
Wir gehen über fünf Sätze! Zuerst sieht es so aus, als könne Thiem den Sack zu machen. Doch Djokovic bleibt dran und erzwingt den Entscheidungsdurchgang.
Break und Rebreak im vierten Satz. Bei seinem Breakball hat Thiem aber ordentlich Dusel. Ein Netzroller wird unerreichbar für Djokovic.
Das ist der dritte Satz für Thiem! Eigentlich spielt Djokovic etwas besser als sein Gegner. Doch der Thiem ist im entscheidenden Moment wieder da. Novak kann zuerst Satzbälle noch abwehren, doch dann macht der Österreicher den Satz zu. Djokovic ist derart gefrustet, dass er eine Verwarnung erhält.
Thiem hat auf der vom Wind eher benachteiligten Seite Mühe und wird prompt gebreakt. Djokovic ist wieder dran im dritten Satz.
Djokovic hat Breakchancen, doch Thiem kämpft wie ein Löwe und wehrt sie ab. Wichtig für den Österreicher, dass er hier erfolgreich startet.
Bild: YOAN VALAT/EPA/KEYSTONE
Der zweite Herren-Halbfinal geht weiter. Novak Djokovic liegt gegen Dominic Thiem zurück. Das Spiel hat bereits gestern begonnen, fiel dann am Nachmittag allerdings Wind und Regem zum Opfer.
Die besten Bilder des French Open 2019
Hier will sich Federer niederlassen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Im Kampf gegen den Abstieg zählt jeder Punkt für Nottingham Forest. Nach der Niederlage gegen Everton schiessen die Nordengländer nun über ihren offiziellen X-Account gegen den Video-Schiedsrichter – und ernten dafür Spott.
Der Premier-League-Verein Nottingham Forest befindet sich mitten im Abstiegskampf. So war die gestrige Partie gegen den FC Everton entsprechend emotionsgeladen. Nach der 0:2-Niederlage fanden die Nordengländer schnell einen Schuldigen. Der VAR, so Nottingham Forest, sei Luton-Fan. Luton liegt nur einen Punkt hinter Nottingham und ist somit ein direkter Konkurrent im Kampf gegen den Abstieg.