Sportlich verlief der erste Auftritt seit der umstrittenen Adria Tour für Alexander Zverev nicht wie gewünscht. Gegen Andy Murray verlor die deutsche Weltnummer 7 in New York im Rahmen des Masters-1000-Turniers, das normalerweise in Cincinnati stattfindet, mit 3:6, 6:3 und 5:7.
Nach dem misslungenen Auftritt auf dem Platz nahm Zverev Stellung zu seinem Verhalten während der Corona-Pause, das für viel Kritik gesorgt hatte. Zu seinem Einsatz bei der umstrittenen Adria Tour meinte er im Gegensatz zu Novak Djokovic selbstkritisch: «Ich habe einen riesigen Fehler gemacht. Da kann ich die Leute natürlich auch verstehen.»
Im Juni war Zverev bei der von Novak Djokovic organisierten Adria Tour zunächst zusammen mit der Weltnummer 1 und weiteren Top-Spielern wegen Partyvideos und der Missachtung von Hygieneempfehlungen negativ aufgefallen. Nach den positiven Tests von Grigor Dimitrov und Djokovic war ein Partyvideo mit Zverev im Internet aufgetaucht. Danach verärgerte er die Organisatoren eines Einladungsturniers in Berlin mit seiner kurzfristigen Absage.
Er habe niemanden in Gefahr gebracht ausser sich selbst und sei siebenmal negativ auf das Coronavirus getestet worden, sagte der 23-jährige ATP-Finals-Sieger von 2018. «Aber klar war das jetzt nicht das Schlaueste auf der Welt.» Zu seinem kurzfristigen Berlin-Rückzieher erklärte Zverev: «Nach der Adria Tour hat mein Management gesagt: ‹Bleib lieber zu Hause.› Klar, ich war negativ. Aber in Berlin waren ja auch wieder ein paar Zuschauer und ich wollte das Risiko einfach nicht nochmal eingehen.» Wie will er nun die Gunst der Fans wieder gewinnen? «Es hilft nur, zu gewinnen. In meinen Augen. Und vorbildlich sein.»
Mit Dominic Thiem scheiterte neben Zverev ein weiterer Top-10-Spieler bei den Western & Southern Open bei erster Gelegenheit. Der Österreicher, der ebenfalls Teil der Adria Tour gewesen war, ging gegen den Serben Filip Krajinovic sang- und klanglos mit 2:6, 1:6 unter.
Djokovic quälte sich gegen den Qualifikanten Ricardas Berankis (ATP 72) mit 7:6, 6:4 durch, musste in beiden Sätzen aber einen Breakrückstand wettmachen und sich zwischendurch an seinem Nacken behandeln lassen. «Ich habe diese Beschwerden seit vier Tagen und bin noch nicht zu 100 Prozent fit. Aber es geht in die richtige Richtung», erklärte Djokovic nach dem Spiel.
Im Achtelfinal trifft die serbische Weltnummer 1 nun auf den Amerikaner Tennys Sandgren, der das kanadische Talent Félix Auger-Aliassime in drei Sätzen niederrang. Es wird eine erste ernsthafte Prüfung für Djokovic werden. (pre)