Mit 7:5, 4:6, 7:6, 6:2 besiegt Wawrinka die Weltnummer 18 Rommy Robredo. Dabei hat er nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit sich zu kämpfen.
Immer wieder muss er sich pflegen lassen. Doch der wirkliche Schockmoment kommt im dritten Satz beim Stand von 4:3 und 30:30 bei Aufschlag Robredo. Der Spanier jagt Wawrinka in die eine Ecke, wo der Romand den Ball ausgräbt. Robredo steht jedoch bereits am Netz und hämmert den Volley in die andere Ecke. Wawrinka gibt nicht auf, spurtet, versucht den Ball in bester Superman-Manier noch zu erreichen. Doch die Weltnummer 4 segelt unter dem Filzball durch.
Der Punkt ist weg, die Gefahr noch nicht. Wawrinka kann seinen Spurt nicht mehr rechtzeitig abbremsen und hebt gleich noch einmal ab. Dieses Mal über die kleine Bande und ab in die Zuschauer der ersten Reihen. «Vielleicht hätte ich nicht versuchen sollen, jenen Ball zu kriegen. Doch ich hatte mir kurz zuvor fest vorgenommen, wirklich jeden Ball zu erreichen, damit Robredo für seine Punkte noch mehr arbeiten müsse. Denn ich merkte, dass auch er müde wurde», erklärte Wawrinka später.
Sofort steigt er zurück auf den Court, kniet kurz nieder, gibt dann aber den «Daumen hoch» und spielt weiter. Wawrinka verliert das Game und nach seinem Service-Spiel zum 5:4 ruft der Schweizer erneut den Physio auf den Platz. Die Leiste schmerzt. Ein Time-out muss er jedoch nicht nehmen. Wawrinka gewinnt den Satz im Tiebreak und wenig später das Spiel. Über den Vorfall kann er schon wieder scherzen: «Sicher erzielte ich auch nicht die künstlerischen Höchstnoten, die Gaël Monfils jeweils für seine Sprünge bekommt.»
Im Viertelfinal trifft Wawrinka auf Kei Nishikori. Der Japaner schaltete Milos Raonic in einem fast schon epischen Fünfsätzer um 2.30 Uhr Lokalzeit aus.