Die Rückhand sass nicht immer, aber Clarke war ein zu schwacher Gegner, um dies auszunützen.Bild: AP
Roger Federer qualifiziert sich am Wimbledon-Turnier in London zum 17. Mal für die 3. Runde. Der Rekordsieger bezwingt den Briten Jay Clarke in 96 Minuten ohne Probleme 6:1, 7:6 (7:3), 6:2.
04.07.2019, 17:3704.07.2019, 18:30
Federer vermochte auch bei seinem zweiten Auftritt in diesem Jahr im All England Lawn Tennis Club nicht restlos zu überzeugen. Nach zwei Sätzen hatte er bereits 23 einfache Fehler auf dem Konto, eine ungewohnt hohe Zahl für den Baselbieter. Vor allem die Rückhand funktionierte nicht nach Wunsch, weswegen Federer hin und wieder auch den Kopf schüttelte.
«Ich bin unter dem Strich zufrieden, klar kann ich noch besser spielen.»
Roger Federer
Bei den wenigen heiklen Situationen funktionierte aber sein Spiel. Die beiden einzigen Breakchancen der gesamten Partie im ersten Satz wehrte die Nummer 3 der Welt mit einem Vorhandwinner und einem Ass ab, beim Stand von 4:5 und 15:30 im zweiten Satz, als Clarke nur zwei Punkte zum Satzausgleich fehlten, löste Federer sich mit einem Netzangriff und einem weiteren Ass aus der Umklammerung.
«Der Tank ist weiterhin voll»
Nach guten Tiebreak und mit der 2:0-Satzführung im Rücken spielte Federer befreiter auf, im dritten Satz gewann er zwölf der ersten 13 Punkte. Mit seiner 17. Qualifikation für die 3. Runde egalisierte der achtfache Wimbledon-Sieger die Marke von Jimmy Connors und stellte einen weiteren Rekord auf. Im Grossen und Ganzen sei er mit seiner Leistung zufrieden, sagte Federer, und: «Der Tank ist weiterhin voll.»
Die Zahlen zum Spiel.
Federers Gegner in der 3. Runde am Samstag ist Lucas Pouille. Die Nummer 28 der Welt entschied das französische Duell gegen Grégoire Barrere mit 6:1, 7:6 (7:0), 6:4 für sich. Gegen Pouille hat Federer das bislang einzige Duell gewonnen. (ram/sda)
Das war der Liveticker:
«Im zweiten Satz hatte ich etwas Mühe von der Grundlinie aus, aber ich spielte dann wenigstens ein gutes Tiebreak. Ich bin unter dem Strich zufrieden, klar kann ich noch besser spielen.»
«Mein Tank ist immer noch voll. Gut, dass ich heute ohne Satzverlust weiter kam.»
Bild: EPA
Federer wird auf einen Franzosen treffen, auf den Sieger der Partie Gregoire Barrere – Lucas Pouille. Favorit Pouille führt mit 2:0 Sätzen.
Federer auch nach gut eineinhalb Stunden noch flink auf den Beinen. Erläuft am Netz einen «Quer-Stoppball» und punktet dann wunderbar. Es ist der Punkt zum 15:15, mit einem Doppelfehler schenkt Clarke dem Schweizer die ersten zwei Matchbälle.
Den ersten verwertet der Schweizer gleich, nach 1:36 h ist er in Runde 3.
So, nun fehlt Federer nur noch ein Game, um in die 3. Runde vorzustossen. Clarke drückt sich beim Seitenwechsel zwar noch einen Energy-Gel rein – aber ob der ihm Kräfte verleiht wie den Galliern ihr Zaubertrank?
Clarke kann noch einmal etwas näher kommen.
Belinda Bencic muss sich gedulden, ehe es los geht. Denn auf Court 18 kommt es zwischen Kiki Bertens und Taylor Townsend zu einem dritten Satz. Bertens, an Nummer 4 gesetzt, verlor den ersten Durchgang und holte sich nun den zweiten erst im Tiebreak.
Wie gehabt: Ein Ass zum Ende. Und vorher bei einem Punkt eine magistrale Vorhand. Nun läuft's Federer wieder wunschgemäss.
Bild: AP
Nun zur Abwechslung auch Clarke wieder einmal mit einem guten Aufschlagspiel. Ohne Federer-Punkt bringt er es nach Hause.
Wie in den guten alten Zeiten schliesst Federer sein Game mit einem Ass ab.
Das könnte man schon fast als Vorentscheidung bezeichnen. Federer erhält drei Breakbälle und er nutzt den ersten mit einem butterweichen Stoppball. Nun kann es ziemlich schnell gehen, dann ist der grosse Auftritt für Jay Clarke vorbei.
Auftakt nach Mass: Federer gewinnt das Game zu Null.
Mit einem Ass schliesst Roger Federer diesen zweiten Satz ab. Das Spiel nicht überragend, aber das Resultat passt.
Asso lo passo in diretta di Chiasso. Oder so ähnlich. Das siebte Ass von King Roger.
Federers Rückhand landet neben der Linie. Noch kein Grund zur Sorge.
Und nun eine Vorhand von Clarke im Netz – vier Satzbälle für Federer.
Eine Rückhand des Briten landet im Netz.
Ein Servicewinner des Schweizers.
Und nun führt Federer mit einem Minibreak, nach einer schwachen Rückhand Clarkes.
Minibreak wieder weg, Federer erzwingt einen Fehler Clarkes.
Minibreak für Clarke! Federer geht nach vorne – und haut den Volley ins Netz.
Mit einem Ass gleicht Federer aus.
Aufschlag Clarke, nach einigen Ballwechseln knallt Federer – ja, schon wieder – eine Rückhand ins Netz.
So, wir sind im Tiebreak. Das wird eine Sache für Federer werden, davon bin ich überzeugt.
Federer pfeffert hier Rückhandschläge ins Aus, dass man meinen könnte, er sei in Gedanken schon beim Maienzug in Aarau. (Ja, das ist ein Insider, den du nicht verstehen musst. Aber die Backhand ist wirklich nicht gut heute.)
Federer gleicht mit schönen Punkten aus. Schafft er nun ein Break oder muss er den Satz im Tiebreak gewinnen?
Mit seinem ersten Ass der Partie gewinnt Clarke dieses Game.
Die Aufschlagbilanz:
Federer 3 Asse, Clarke 1 Ass
Federer 1 Doppelfehler, Clarke 5 Doppelfehler
Eines lässt sich sagen: Der Aufschlag sitzt bei Federer. Da hat er in allen Games zusammen erst sieben Punkte abgegeben.
Federer schnuppert bei 30:15 am Break, aber dann wendet Clarke das Blatt. Federer zwar mit einem herrlichen Backhand-Winner, aber insgesamt muss da mehr kommen vom Maestro.
Clarke hat gute Ideen, kann sie aber leider nicht in die Tat umsetzen. Kommt mir sehr bekannt vor ;-)
Clarke bringt sein nächstes Game durch. Federer vor allem auf der Rückhand mit einigen Schwächen.
Federer bei eigenem Aufschlag weiter bestechend, er hat Clarke da gut im Griff.
Rückhandfehler, Rückhandfehler, Vorhandfehler – schon heisst es 0:40 aus Federers Sicht. Aber dann wie im ersten Game Clarkes im ersten Satz ein Doppelfehler … Dann aber noch eine Federer-Rückhand ins Netz und Clarke holt sich sein Spiel.
Bild: EPA
Zu Null holt sich der Maestro dieses Game. Ein satter Vorhandsmash auf die Linie war dabei. Clarke bei Aufschlag Federer bislang erst mit sechs Punkten.
Kleines Erfolgserlebnis für Jay Clarke: Er geht in Führung. Nicht im Match, aber immerhin im zweiten Satz. Das Publikum gratuliert zum Gamegewinn mit tosendem Applaus.
Clarke erreicht einen Service Federers nicht schnell genug und damit ist der erste Satz nach 27 Minuten vorbei. Federer in allen Belangen der bessere Spieler.
Bild: EPA
Wieder muss Clarke kämpfen, um sein Game zu gewinnen, zum zweiten Mal scheitert er dabei. Der erste Satz wird gleich vorbei sein.
Wups! Federer muss Clarke zwei Breakbälle zugestehen. Den ersten wehrt er mit einem Vorhandwinner ab, den zweiten mit einem Ass durch die Mitte. Und dann macht Federer den Sack zu.
Der junge Brite hat seine Nervosität offenbar etwas abgeschüttelt. Nach dem Gamegewinn putscht er sich auf und natürlich hat er auch das Publikum hinter sich – obwohl auf der Gegenseite der grosse Roger Federer steht.
Mit einem wunderbaren Backhand-Volley am Netz schliesst Federer das Game ab.
Clarke scheint sein erstes Aufschlagspiel locker ins Trockene zu bringen. Aber bei 40:0 flattern ihm die Nerven, er fabriziert gleich zwei Doppelfehler, das Game geht über Einstand. Dort hat Clarke zwei Spielbälle, schenkt dann aber Federer mit einem weiteren Doppelfehler einen Breakball. Federer lässt sich die Chance nicht entgehen und geht 2:0 in Führung.
Vier Aufschläge, vier Punkte, eine Minute vorbei. Flott geht's hier und heute.
Federer ist der erste Spieler, der aufschlägt.
«Es wird schwierig werden. Ich habe viel mit Andy Murray oder auch Roberto Batista Agut trainiert, diese Erfahrungen werden mir sicherlich helfen. Auf Rasen fühle ich mich wohl, ich mag die Unterlage.»
Bild: AP/PA
Noch ein paar Bälle schlagen, dann geht's auch gleich los.
Petra Kvitova hat Kiki Mladenovic in zwei Sätzen geschlagen. Damit ist der Court 1 frei für den Auftritt von Roger Federer. Bald geht es los.
Jay Alexander Clarke, wie er mit vollem Namen heisst, ist Brite. Aktuell ist er die Nummer 169 der Weltrangliste und ist im Hauptfeld von Wimbledon dank einer Wildcard dabei. Der 20-jährige Rechtshänder hat in der ersten Runde den amerikanischen Qualifikanten Noah Rubin in vier Sätzen geschlagen.
Bild: AP/PA
Roger Federer bestreitet heute seine Zweitrundenpartie gegen den Briten Jay Clarke auf Court Nummer 1, dem zweitgrössten Platz der Anlage in Wimbledon. Der verfügt seit diesem Jahr wie der Centre Court über ein schliessbares Dach. Das dürfte heute aber nicht zum Einsatz kommen. In London ist Sonnenschein angesagt.
Bild: AP
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