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Wimbledon: So erlebte Roger Federer die erste Turnierwoche

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Roger Federer steht in den Wimbledon-Achtelfinals.Bild: EPA

«Das ist wie beim Wein»: So erlebte Federer die erste Wimbledon-Woche

Nach einem 7:5, 6:2, 7:6 gegen den Franzosen Lucas Pouille (ATP 28) steht Roger Federer zum 17. Mal in den Wimbledon-Achtelfinals. Dort trifft er am Montag erstmals auf den Italiener Matteo Berrettini (ATP 20). So erlebte Federer die erste Woche.
07.07.2019, 14:54
simon häring / ch media
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Roger Federer besteht in Wimbledon gegen den Franzosen Lucas Pouille (ATP 28), zu Beginn des Jahres Halbfinalist bei den Australian Open, den ersten echten Härtetest. Nach dem 7:5, 6:2, 7:6 steht er zum 17. Mal in seiner Karriere in den Wimbledon-Halbfinals. Am Montag trifft er auf erstmals auf den Italiener Matteo Berrettini (ATP 20), der in diesem Jahr zwei Titel gewonnen hat, darunter auf Rasen in Stuttgart.

Roger Federer, Sie haben wieder Rekorde gebrochen: Sie stehen zum 17. Mal in den Wimbledon-Achtelfinals und haben bei Grand-Slam-Turnieren nun 350 Siege feiern können.
Roger Federer: Diese Rekorde bedeuten mir etwas, aber nicht alles. Denn mir ist klar, dass in den letzten hundert Jahren nicht alle immer alle Grand-Slam-Turniere gespielt haben. Das war erst in den letzten zwanzig Jahren der Fall, weil das Reisen einfacher geworden ist. Ich bin mir sicher, dass die meisten Spieler heute länger auf der Tour bleiben.

Wie haben Sie die ersten Woche in Wimbledon erlebt? Dreht sich alles um die Spiele und Trainings, oder hatten Sie auch Zeit für anderes?
Ich habe nicht viel gemacht, seit das Turnier begonnen hat. Ich muss schauen, dass ich zur Ruhe komme. Ich habe aber viel Tennis geschaut, mich erholt und geniesse die Zeit mit Familie und Freunden. Anfang Woche war ich noch für eine Hochzeit in der Stadt und für das Essen mit dem Laver-Cup-Team. Aber seither bin ich froh, wenn ich Zuhause bin. Das Wetter ist gut und wir sind viel im Garten und draussen.

«Ich glaube, es ist wie beim Wein. Es ist nicht jede Saison gleich, auch wegen des Wetters.»

Wie beurteilen Sie ihre Leistung gegen Lucas Pouille?
Das war der erste richtige Test. Bei den ersten beiden Gegnern wusste ich, dass ich sie im Griff habe. Ich bin froh, habe ich diesen Test bestanden. Ich hoffe, es braucht eine sehr gute Leistung, um mich hier zu bezwingen, nicht bloss eine durchschnittliche. Dieser Sieg gibt mir auch die Bestätigung, dass ich mich steigern kann, wenn ich es nötig habe. Ab Mitte des zweiten Satzes kam ich so richtig ins Rollen. Ich habe den Eindruck, dass ich einen sehr guten Match gezeigt habe.

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Roger Federer geniesst die Zeit neben dem Platz mit der Familie.Bild: EPA

Sie haben nun drei Spiele hier bestritten. Milos Raonic stellte die Theorie auf, der Rasen sei verlangsamt worden...
Nein, das glaube ich nicht. Hat er das? Ich habe mit Tim Henman gesprochen und er sagte, man mache immer noch alles genau gleich. Ich glaube, es ist wie beim Wein. Es ist nicht jede Saison gleich, auch wegen des Wetters. Deshalb ist es vielleicht in diesem Jahr etwas weicher gewesen in der ersten Woche. Das ist überraschend, weil ja immer einen Ballon über die Plätze gezogen wird, der mit Luft aufgepumpt wird. Man könnte meinen, dass man die Bedingungen damit kontrollieren kann.

Wie erleben Sie es denn?
Wenn man die Plane wegnimmt, hat das einen Effekt auf den Belag. Ich habe gehört, der Slice springe fünf Zentimeter weniger hoch ab als noch im letzten Jahr. Das ist ein grosser Unterschied. Ich habe aber das Gefühl, dass die Plätze durch die Sonneneinstrahlung härter werden. Das hat zur Folge, dass es einfacher wird von der Grundlinie aus, und auch etwas schneller. Es geht noch nicht super mega ab, aber es ist okay. Ich glaube nicht, dass es ist ein gigantischer Unterschied ist.

Mit dem Ausscheiden von Alexander Zverev und Stefanos Tsitipas gab einige Überraschungen in der ersten Woche. Was denken Sie, woran das liegt?
Erfahrung ist sehr wichtig auf Rasen. Das Problem ist, dass es nicht viele Turniere auf diesem Belag gibt. Vor Wimbledon kann man drei Wochen spielen, aber kaum jemand macht das, weil man dann vielleicht in der dritten Runde schon müde ist. Es ist nicht so einfach. Ich verlor 1999, 2000 und 2002 jeweils in der ersten Runde. Ich weiss nicht, ob es aus Mangel an Erfahrung war. Aber auf Rasen gerät man schneller in Panik. Vielleicht wird man im Alter und mit der Erfahrung ruhiger.

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Bild: EPA

Sie spielen im nächsten Jahr in Kapstadt das «Match in Africa 6» mit Rafael Nadal. Wie schwierig war es, dafür einen Termin zu finden?
Ich brauchte zwei Jahre, um ein Datum zu finden, das uns beiden passt (lacht). Ich versuchte, Rafa so wenig wie möglich damit zu nerven. Aber ich musste das Thema auch immer wieder ansprechen. Rafa, bitte... Für mich geniesst das höchste Priorität, weil es immer etwas war, das ich tun wollte: in Südafrika spielen. Und wenn dir etwas im Leben wichtig ist, findest du Zeit dafür. Für mich wird das sehr emotional und ich freue mich, das mit meiner Familie erleben zu dürfen. Ich möchte so viel wie möglich unternehmen, zum Beispiel würde ich gerne auf Safari gehen.

Was erwarten Sie von ihrem nächsten Gegner, Matteo Berrettini?
Ich kenne ihn nicht besonders gut, das macht es etwas komplizierter. Ich sah ihn in Halle etwas spielen und weiss, dass er in Stuttgart einen Lauf hatte, wo er das Turnier gewann. Nun hat er das hier in Wimbledon bestätigen können. Ich erwarte ein schwieriges Spiel. Natürlich hoffe ich, dass er keine Energie mehr hat, nachdem er in der dritten Runde fünf Sätze spielen musste (lacht). Ich bin sicher, er wird sich gut erholen, er ist ja noch jung. Ich erwarte einen harten Match.

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